Sieben von zehn Arztpraxen in Deutschland haben Erfahrung mit Patienten, die einen Termin vereinbaren, aber ohne vorherige Absage wegbleiben. Bei vier von zehn betroffenen Praxen fallen so fünf bis zehn Prozent der Behandlungen aus. In einigen Praxen liegt der Anteil bei zehn bis 20 Prozent. Die Zahlen gehen aus einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hervor.
Ob beim Friseur, in der Autowerkstatt oder beim Arzt – Termine gehören zu- bzw. abgesagt, so habe ich es in meiner Jugend gelernt. Besonders unverständlich ist mir, dass Leute Arzttermine nicht absagen. Es handelt sich um ein wertvolles, weil seltenes Gut, für das andere Patienten Schlange stehen.
Arzttermin ein seltenes Gut
Den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, ärgert das Thema schon länger. Vor vier Jahren schlug er eine Art Strafzettel für Patientinnen und Patienten vor, die drei Termine geschwänzt haben. Bei der Vorstellung der Online-Studie forderte er eine „von den Kassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann nicht wahrnehmen.“ Soll heißen, dass ich wegen Schwänzern einen höheren Kassenbeitrag zahlen soll – eine Schnapsidee.
Für mich kommt hier nur das Verursacherprinzip in Frage. Wer in einer Praxis zweimal unentschuldigt wegbleibt, bekommt eine Rechnung über zehn bis 20 Euro ins Haus. Und keinen neuen Termin, so lange er die Summe nicht gezahlt hat. Hotels halten es so und auch immer mehr Ärztinnen und Ärzte. Gern alle!
Viele Praxen beklagen Terminausfälle - SWR Aktuell
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