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Thursday, July 13, 2023

Unwetter in Bayern: Viele Einsätze, längere Bahnausfälle - BR24

Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat in der Nacht zum Mittwoch in etlichen Orten Bayerns erhebliche Schäden verursacht, mehrere Menschen wurden verletzt. Die Einsatzzentralen meldeten weit mehr als 1.000 Einsätze innerhalb weniger Stunden.

Schwerverletzte im Allgäu und in Oberbayern

In Altdorf bei Marktoberdorf im Ostallgäu wurde ein Zirkuszelt vom Sturm umgeworfen, zwei Menschen wurden darunter begraben. Sie seien schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Im oberbayerischen Olching wurde ein Mann schwer verletzt, als ein Baum auf seinen Wohnwagen stürzte. Er wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Seine Ehefrau konnte sich selbst aus dem Wohnwagen befreien. Sie erlitt leichte Verletzungen. In München ist ein Motorradfahrer schwer verletzt worden, als er vermutlich durch eine Sturmböe gegen die Leitplanke geschleudert wurde.

Blitzeinschläge in mehreren Umspannwerken sorgten zudem für zahlreiche Stromausfälle. Betroffen war das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, wie ein Sprecher mitteilte. Auch am Morgen waren noch Tausende Haushalte ohne Strom, die Wiederversorgung gehe jedoch zügig voran, hieß es.

Münchner S-Bahn: Beeinträchtigungen bis morgen

Umgestürzte Bäume auf den Gleisen und beschädigte Oberleitungen sorgten am Mittwochmorgen für massive Probleme im Bahnverkehr. Im gesamten Netz der S-Bahn München waren zeitweise keine Fahrten möglich. Auf mehreren Linien wurde ein Ersatzverkehr per Bus eingerichtet. Die Einschränkungen könnten bis morgen andauern, hieß es. Den jeweils aktuellsten Stand liefert die S-Bahn auf ihrem Betriebslagebericht und der Livemap, auf der Sie die aktuellen Positionen der Züge in Echtzeit verfolgen können.

Strecken-Sperrungen auch im Fernverkehr

Auch auf weiteren Strecken des Nah- und Fernverkehrs in Bayern kommt es zu Zugausfällen. Im Großraum Allgäu berichtete die Deutsche Bahn (DB) davon, dass Zugfahrten weiträumig eingestellt worden seien. Beeinträchtigungen gab es auch auf den Strecken der Bayerischen Regiobahn und der Südostbayernbahn.

Auch die viel genutzte Strecke von München nach Augsburg und weiter nach Ulm wurde lahmgelegt. "Diese Strecke ist derzeit gesperrt und bis auf weiteres nicht befahrbar", teilte das Bahnunternehmen Go-Ahead, das dort die Regionalbahnen betreibt, am Vormittag den Kunden mit. Auch die ICE-Züge von München Richtung Stuttgart konnten nicht fahren, die Bahnen wurden über Nürnberg umgeleitet.

Die Fernverkehrsstrecke von München über Lindau am Bodensee bis in die Schweiz war zunächst ebenfalls nicht mehr nutzbar. Die DB kündigte an, dass die Reparaturen an den beiden Fernstrecken bis zum Mittwochabend andauern könnten. Die Instandsetzung der betroffenen Regionalstrecken könnte sogar mehrere Tage dauern, kündigte das private Bahnunternehmen Go-Ahead an.

Stromausfälle in Schwaben

Die schweren Gewitter führten auch in Schwaben zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei. Es seien zahlreiche Bäume umgestürzt, erklärten die Polizeipräsidien Schwaben Süd/West und Nord. In einigen Gemeinden sei es zu Stromausfällen gekommen, so auch im Netzgebiet der Lechwerke (LEW). Hier waren am Morgen rund 3.200 Haushalte noch immer ohne Strom, so die LEW, die Reparaturen laufen.

Es seien auch Bauzäune durch die Luft geflogen, Altkleidercontainer und nicht gesicherte Anhänger hätten "sich selbstständig gemacht", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord. Alleine im Südwesten Schwabens habe es weit über 500 Einsätze gegeben, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Etliche Einsätze in Niederbayern und Oberpfalz

Die Gewitterfront machte auch vor Niederbayern nicht Halt - Polizei und Feuerwehr mussten in der Region rund 100 Mal ausrücken. Wie ein Sprecher der Einsatzzentrale in Straubing mitteilte, waren umgefallene Bäume oder Verkehrsschilder häufig die Ursachen für Probleme. Zudem wurden mehrere Stromausfälle registriert: Zum Beispiel in Grafentraubach im Landkreis Straubing-Bogen, in Oberotterbach im Landkreis Landshut und zum Teil war auch in Osterhofen im Kreis Deggendorf der Strom weg.

Auch in der Oberpfalz gab es laut einem Polizeisprecher fast hundert Einsätze - wegen umgestürzter Bäume und kleineren Unfällen durch umherfliegende Äste auf der Fahrbahn. In Auerbach im Landkreis Amberg-Sulzbach und in Altenthann im Landkreis Regensburg kam es zu Blitzeinschlägen in Wohnhäuser, weshalb die Feuerwehr auch hier ausrücken musste. Zu größeren Bränden sei es aber nicht gekommen, sagte ein Polizeisprecher.

Auch die Bodensee-Region hat das Unwetter getroffen. Der Kreis Lindau ist von schweren Unwetterschäden aber wohl weitgehend verschont geblieben. Laut Kreisbrandrat Wolfgang Endres hat es in der Nacht dennoch zahlreiche Einsätze der Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume gegeben. Einige Gemeinden waren kurzzeitig ohne Strom.

Verletzte auch in Oberbayern

Auch aus Oberbayern werden viele Schäden gemeldet. Alleine im Bereich des Gebiets des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord gab es in der Nacht rund 350 unwetterbedingte Notrufe. Im Landkreis Traunstein waren es über 150.

In Fürstenfeldbruck wurde ein 39-jähriger Fußgänger durch einen umstürzenden Baum leicht verletzt. Er musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei berichtet außerdem von Verkehrsunfällen durch umgestürzte Bäume. In Aichach fuhr ein 19-Jähriger mit seinem Pkw in einen quer über die B 300 liegenden Baum. Er und seine 16-jährige Beifahrerin wurden leicht verletzt.

Ein Pferd aus Weyarn hat die Unwetternacht nicht überlebt. Wie die Autobahnpolizei Holzkirchen mitteilt, floh das verschreckte Tier von seinem Hof und geriet zwischen die beiden Mittelleitplanken der A8. Dort konnte es gegen 5 Uhr morgens festgebunden werden. Weil sich das Pferd auf seiner Flucht stark verletzt hatte, musste es vor Ort eingeschläfert werden.

Bayerische Staatsforsten warnen vor Waldspaziergängen

Die Bayerischen Staatsforsten warnen Spaziergänger nun vor dem Betreten der Wälder in Sturmregionen. Die Bäume könnten an Standfestigkeit verloren haben. Eine Gefahr ginge aber nicht nur von Bäumen aus, die spontan umfallen können, sondern auch von den Aufräummaßnahmen mit Motorsäge und Holzerntemaschinen, so der Berchtesgadener Forstamtchef Daniel Müller.

Mit Informationen von dpa

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