Rechercher dans ce blog

Thursday, June 15, 2023

Viele schlechte Nachrichten: Für Chinas Wirtschaft sieht es düster aus - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN

China schwächelt. Die Exporte brechen ein, die Jugendarbeitslosigkeit schießt auf ein Rekordniveau. Das Land kommt nur langsam aus dem Corona-Loch.

Eigentlich sollte sich Chinas Wirtschaft nach dem Ende der harten Corona-Maßnahmen kräftig erholen. Doch beim wichtigsten Handelspartner Deutschlands und der nach den USA weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft läuft es derzeit überhaupt nicht rund.

Im vergangenen Jahr hatten strikte Corona-Lockdowns mit Zwangsquarantäne und der Abriegelung ganzer Stadtteile, begleitet von einer Immobilienkrise, die Wirtschaft schwer belastet - das Bruttoinlandsprodukt wuchs lediglich um drei Prozent. Für dieses Jahr hat die Regierung ein Wachstumsziel von fünf Prozent verkündet. Auch das ist für chinesische Verhältnisse sehr bescheiden.

Vor diesem Hintergrund haben die in den vergangenen Tagen veröffentlichten Wirtschaftsdaten eine Gemeinsamkeit: Sie sind schlechter als erwartet und zeigen, dass die konjunkturelle Erholung vom ersten Quartal mittlerweile deutlich an Schwung verloren hat und China wirtschaftlich in Schwierigkeiten steckt.

Die Notenbank zog am heutigen Donnerstag die Konsequenzen. Sie senkte den wichtigsten Leitzins - zum ersten Mal seit zehn Monaten. Das zeigt, wie unzufrieden die Kommunistische Partei mit der wirtschaftlichen Entwicklung ist. Die Zentralbank versucht mit dem Zinsschritt, der schwächelnden Konjunktur mehr Leben einzuhauchen. Allgemein wird jedoch erwartet, dass die Regierung in den nächsten Wochen weitere Stützungsmaßnahmen durchzieht.

Jeder fünfte Jugendliche ohne Job

Dabei sehen auf den ersten Blick etwa die heute veröffentlichten Daten recht gut aus, die Zuwächse erscheinen beachtlich. Die Industrieproduktion legte im Mai im Vergleich zum Vorjahr immerhin um 3,5 Prozent zu. Und der Umsatz im Einzelhandel - ein ganz wichtiger Indikator für die Konsumlaune der Chinesen - stieg im Mai um fast 13 Prozent.

Das Problem dabei: Das ist weniger als erwartet, und im Vergleich zum April lässt die Dynamik nach. Außerdem sind die Zahlen verzerrt. Die aktuellen Daten werden mit der sehr schwachen Leistung vor einem Jahr verglichen, als China auch Millionenstädte in den Lockdown schickte und Corona-Abriegelungen die Konjunktur abwürgten.

China kommt nur langsam aus dem Corona-Tief. Das zeigt auch der chinesische Immobilienmarkt, der über Jahre rasant und viel zu stark gewachsen ist und einen Großteil der Wirtschaftsleistung der Volksrepublik ausmacht. Nach dem drohenden Zusammenbruch des im Volumen von 300 Milliarden Dollar verschuldeten Immobilienentwicklers China Evergrande kommt der Markt nur langsam auf die Beine.

Auch der Arbeitsmarkt gibt keinen Anlass zu Optimismus. Die städtische Arbeitslosenquote liegt bei 5,2 Prozent. Die Jugendarbeitslosenquote, die Arbeitnehmer im Alter von 16 bis 24 Jahren umfasst, liegt mit knapp 21 Prozent mittlerweile auf einem Rekordhoch.

Der Handel schrumpft

Eine schnelle Besserung der wirtschaftlichen Lage ist nicht in Sicht. Zuletzt musste China sogar einen Schwächeanfall der Export-Maschinerie verkraften. Die Ausfuhren brachen im Mai im Jahresvergleich um 7,5 Prozent ein, die Importe schrumpften um 4,5 Prozent.

Die Regierung will das bisherige, auf Exporte setzende Wachstumsmodell umstellen und setzt dabei auf die Binnennachfrage, vor allem auf den privaten Konsum. Doch der entwickelt sich derzeit schwächer als erhofft. Als Zeichen für den kraftlosen Binnenmarkt verringerten sich die Importe im Mai schon den zweiten Monat in Folge. Der Rückgang von 4,5 Prozent ist auch deshalb beunruhigend, weil die Vergleichsbasis vor einem Jahr außergewöhnlich niedrig war. Damals hatte der Corona-Lockdown in Shanghai den größten Hafen Chinas weitgehend zum Stillstand gebracht. Auch die Exporte brachen ein, um 7,5 Prozent.

Ein weiteres Alarmzeichen ist die schwache Inflation in China. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai lediglich um 0,2 Prozent, auch das lässt auf eine holprige Konjunkturerholung nach der Corona-Krise schließen. Derweil sind die Erzeugerpreise seit acht Monaten im Sinkflug. Sie sind ein wichtiger Indikator für die weitere Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Damit geben sie einen frühen Hinweis darauf, wie sich die allgemeinen Verbraucherpreise entwickeln. Im Mai fielen sie um 4,6 Prozent und damit so rasant wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Adblock test (Why?)


Viele schlechte Nachrichten: Für Chinas Wirtschaft sieht es düster aus - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
Read More

No comments:

Post a Comment

Erneut viele Proteste gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen - NDR.de

Stand: 01.02.2024 13:31 Uhr Wegen des Treffens von Rechtsextremisten in Potsdam haben in Niedersachsen Hunderttausende gegen Rechtsextremi...