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Tuesday, May 9, 2023

Verkehrsschau in Finsing: Viele Wünsche, kaum Lösungen - Merkur.de

„Da wird gnadenlos drüber gebrettert“: An der Kreuzung Torf-/Hintere Moos-/Birkenstraße haben sich immer wieder Unfälle ereignet, oft weil das Stoppschild an der Hintere Moosstraße missachtet wurde.

Bei der Verkehrsschau in Finsing wurden etliche Gefahrenpunkte angesprochen. Ein Großteil der Wünsch ist aber nicht umsetzbar.

Finsing – Zahlreiche Stellen in der Gemeinde Finsing wurden in der Verkehrsschau mit Polizei, Landratsamt und Verwaltung unter die Lupe genommen. „Wir haben versucht, das eine oder andere im Sinne des Wunsches des Gemeinderats auf den Weg zu bringen“, erklärte Bürgermeister Max Kressirer (WGE) in der Ratssitzung. Er musste aber auch einräumen, dass etliche Wünsche klar abgelehnt wurden.

Dazu gehört ein Verkehrsspiegel an der Kirchenstraße in Finsing, Tempolimits von 30 km/h an der Schule, auf der Großsenderstraße in Eicherloh und auf der Seestraße in Neufinsing oder auch ein Halteverbot auf der Kirchenstraße zwischen Schmiede und Kriegerdenkmal.

Ein parkendes Auto auf der ED 11 bei der Schmiede hat zuletzt den Verkehr behindert. Das Landratsamt als zuständige Behörde hat empfohlen, mit dem Besitzer zu sprechen, ob er woanders parken könne. Zeige er sich uneinsichtig, könne man ein Halteverbot prüfen lassen.

Für Themen der Kreisstraßen gebe es regelmäßig eigene Verkehrsschauen des Landratsamts. Dazu merkte Gemeinde- und Kreisrätin Gertrud Eichinger (SPD) an, dass es heuer noch eine Befahrung geben soll. Dabei möchte sie sämtliche Belange zur ED 11 ansprechen. Zugleich sollte aber die Gemeinde diese ebenfalls an den Landkreis melden.

Dazu zählt auch ein Radfahrstreifen von Markt Schwaben kommend, da Radler auf die Fahrbahn wechseln müssen, weil der Radweg am Ortseingang endet. Die Beteiligten der Verkehrsschau hätten zu bedenken gegeben, dass eine Markierung beidseitig umgesetzt werden müsse, um keine Scheinsicherheit zu erzeugen. Jedoch sei auf der anderen Straßenseite weder Geh- noch Radweg vorhanden, zudem wäre eine Querungshilfe nötig.

Eichinger nannte diese Erklärung „etwas aufgebauscht“ und betonte, wie gefährlich die Situation aktuell sei. Die Gemeinde will den Landkreis bitten, alle Möglichkeiten für eine „bestmögliche Sicherheit für die Radfahrer“ zu prüfen.

Aus den Reihen des Gemeinderats war eine Einbahnstraße auf dem St.-Quirin-Weg von der ED 11 kommend zur Kirche angeregt worden, da die Straße sehr schmal sei. Die Behörden hatten keine Einwände. Andreas Wimmer (FWF) warf aber ein, dass manche Anwohner dies „als Schikane“ ansehen könnten. Auf Anregung Jürgen Lachmanns (WGN) sollen die Eigentümer am St.-Quirin-Weg um eine Stellungnahme gebeten werden.

Zur Parkplatzsituation an der Finsinger Kirche plädierten die Fachleute dafür, die Beschilderung so einfach wie möglich zu halten. Das Thema soll der Verkehrsausschuss nochmals behandeln, ebenso die Situation Am Steinfeld in Neufinsing. Hier geht es um dauerparkende Lkw an Sportplatz und Friedhof. Zudem gibt es den Wunsch, die Straße auf Tempo 30 zu beschränken. Dafür sahen die Beteiligten keine Möglichkeit. Alternativ könnte bei der Einfahrt ein Ortsschild aufgestellt werden, um 50 km/h zu erreichen. „Ich habe das Landratsamt gebeten, noch mal zu beurteilen, ob der Bereich nicht doch als Ortschaft gesehen werden kann“, so Kressirer.

Da seit einiger Zeit in der Haltebucht an der Münchner Straße beim Rathaus dauerhaft ein Lastwagen steht und die Sicht blockiert, soll per Beschilderung die Parkdauer auf eine Stunde begrenzt werden. Apropos parkende Lkw: Eine Lösungsidee für einen Stellplatz für Laster und Wohnmobile könnte die Wiese bei der Kanalbrücke an der Erdinger Straße sein, findet Kressirer. Die Fachbehörden würden dies befürworten, der Gemeinderat lehnte bei einer Gegenstimme ab.

Im Winter wurde auf dem Parkplatz des Badeweihers ein „Drifter“ erwischt, der die Rasenfläche mit Fahrspuren beschädigt hat. Motorradfahrer würden dort immer wieder ihre Kreise ziehen, auch Bäume seien zu Schaden gekommen. Die Vertreter der Polizei empfahlen, die Kosten für die Schäden einzufordern, sollte der Verursacher gestellt werden.

An der Kreuzung Torf-/Hintere Moos-/Birkenstraße haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder Unfälle ereignet, oft weil das Stoppschild an der Hinteren Moosstraße missachtet wurde. „Da wird gnadenlos drüber gebrettert“, so Kressirer. Laut den Fachbehörden ist in der Datenbank dort keine Unfallhäufung zu verzeichnen, wobei Maximilian Rothkopf aus der Bauverwaltung präzisierte, dass dabei nur die Statistik der Polizei zähle, in der nicht jeder beschädigte Zaun auftauche. Helfen würden laut den Experten ein kleiner Kreisverkehr oder Sichthindernisse, beides möchte die Gemeinde jedoch nicht umsetzen.

Bernhard Faschinger (parteifrei) erklärte, er sei „über diesen ganzen Sachverhalt mit den Verkehrsbehörden nicht glücklich“. Besorgte Bürger und Gemeinderäte würden in gewissen Bereichen Gefahren sehen. Doch im Protokoll lese er fast nur, was alles nicht gehe, „ohne eine Lösung anzubieten“. Warum Tempo 30 auf der Großsenderstraße nahe des Kindergartens in Eicherloh etwa nicht möglich sei, wo es für viele Kinder und Familien mehr Sicherheit bringe, könne er nicht verstehen. Er fühle sich da „nicht richtig aufgehoben“, monierte Faschinger und fragte, ob die Gemeinde parallel einen Planer einschalten könne, der sich mit Verkehrsrecht auskenne.

Franziska Huber aus der Gemeindeverwaltung zitierte dazu eine Aussage der Fachbehörden: „Der Gemeinderat hat hier nichts zu entscheiden, das obliegt der Verwaltung. Und der Gemeinderat kann sich nicht über die Straßenverkehrsordnung hinwegsetzen.“ Kressirer ergänzte, man versuche die Belange im Einvernehmen mit den Behörden umzusetzen, aber man müsse auch aufpassen, „dass man den Bogen nicht überspannt“.

Peter Junker (AfD) appellierte hingegen dafür, Einschränkungen und Verbote in der Gemeinde auf das geringste Maß zu reduzieren. Derartiges gebe es von Bund und Land schon genug.

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