Flusspferde gelten als Lieblinge von Zoobesuchern – aber auch als extrem territorial und aggressiv in der Wildnis. Das gilt erst recht, wenn Jungtiere gegen vermeintliche Bedrohungen verteidigt werden müssen. In Malawi in Südostafrika hat es nun einen dramatischen Zwischenfall mit einem der Tiere gegeben.
Wie die britische BBC berichtet , brachte ein Flusspferd im Shire River eine Fähre zum Kentern. Bisher ist klar, dass ein einjähriger Junge gestorben ist, die Zahl der Opfer dürfte sich aber noch erhöhen. 23 Menschen werden vermisst und nach Angaben der Suchmannschaften schwinden die Hoffnungen für diese Personen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Montag. 14 Menschen konnten sich schwimmend retten oder wurden von Helfern am Ufer unterstützt.
Wie die Behörden mitteilten, waren die Passagiere auf dem Weg zu ihren Feldern und überquerten dabei den größten Fluss des Landes. Die Überfahrt findet demnach immer an derselben Stelle in der abgelegenen Nsanje-Region im Süden des Landes statt. Warum das Tier nun angriff, ist noch unklar.
Lokale Politiker hatten sich in der Vergangenheit immer wieder für den Bau einer Brücke an der Stelle eingesetzt. Denn auch ohne Wildtierattacken galt die Überfahrt in den überfüllten Booten als riskant. Bisher wurden die Forderungen nach einem Neubau einer Brücke aber nicht erfüllt.
Viele Attacken in Afrika gemeldet
Der Shire-Fluss gilt als Lebensraum für Krokodile und Flusspferde. Zwischenfälle mit den schwergewichtigen Säugetieren hatte es in der Nsanje-Region, anders als in anderen Teilen von Malawi, bisher aber kaum gegeben.
In Afrika kommen geschätzt bis zu 500 Menschen pro Jahr nach Vorfällen mit Flusspferden ums Leben. Männliche Exemplare des zweitgrößten Landsäugetiers können bis zu drei Tonnen wiegen und trotz ihrer Statur gerade im Wasser erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen. Flusspferde verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Tieren – aber auch Menschen – im Zweifelsfall sehr aggressiv.
Malawi: Flusspferd attackiert Boot – ein Toter und viele Vermisste - DER SPIEGEL
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