Noch nie zuvor hat der "Guide Michelin" in Deutschland so viele Sterne verteilt wie in diesem Jahr. Der Aufsteiger des Jahres kocht in München.
Sterneregen über Deutschland: Im vergangenen Jahr haben so viele Spitzenköche und -köchinnen einen Michelin-Stern für ihr Restaurant erkocht wie nie zuvor. In der am heutigen Dienstag in Karlsruhe präsentierten neuen Ausgabe des Restaurantführers "Guide Michelin" sind bundesweit 334 Gourmet-Lokale mit den begehrten Sternen ausgezeichnet worden - damit wurde sogar noch der Vorjahresrekord getoppt (327).
Der Direktor des "Guide Michelin" für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, sprach von einer bemerkenswerten Beständigkeit in der Qualität der deutschen Gastronomie.
Sterne-Tester würdigen Umgang der Gastronomie mit Krisen
Beeindruckt waren die Tester insbesondere vom Engagement, dem Mut und von der Flexibilität, mit denen die Gastronomen den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten und dem Fachkräftemangel trotzen. Erfreulich sei auch das zunehmende Bewusstsein für eine nachhaltigere Arbeitsweise.
Aufsteiger des Jahres ist Jan Hartwig, der mit seinem Restaurant "Jan" im Münchner Museumsquartier aus dem Stand in den Sterne-Olymp sprang. Küchenchef Hartwig wurde für seine kreative Küche und seine perfekte Handwerkskunst direkt mit der Top-Wertung von drei Sternen ausgezeichnet.
Hohe Kosten durch die Inflation: Wie sich Gastronomen neu aufstellen:
Süden und Südwesten kulinarischer Hotspot - Großstädte holen auf
Damit gibt es jetzt in Deutschland 10 Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern. Noch hat der Süden und Südwesten in der Spitzengastronomie die Nase vorn - doch Großstädte sind ein interessantes Pflaster. "Gerade in Berlin hat sich sehr viel getan", sagt Flinkenflügel. Angetan ist er von der Vielfalt und Unkompliziertheit in der Hauptstadt.
Zwar sind die Lokale nach der Corona-Zeit wieder gut besucht. Doch die Zeiten sind wirtschaftlich schwierig, und es fehlen Fachkräfte.
Wie abseits von Sterneküche mancherorts gearbeitetet wird, deckt der ZDFbesseresser auf:
TV-Koch Frank Rosin unter den Sterne-Verlierern
Daher gibt es nicht nur Gewinner: In 28 Fällen wurden Sterne gestrichen. So hat Fernsehkoch Frank Rosin mit seinem "Rosin" im nordrhein-westfälischen Dorsten nur noch einen Stern. "Die Qualität war nicht mehr auf dem Niveau wie in den vergangenen Jahren", hieß es von Michelin.
Teils kamen Sterne auch wegen Schließungen abhanden, wegen eines Teamwechsels oder - wie im Fall Winkler - mit dem Tod des Patrons: Dem "Restaurant Heinz Winkler" im bayerischen Aschau wurden zwei Sterne gestrichen, weil die Kochlegende Ende Oktober starb. "Das hat eine gewisse Tragik", bedauert Flinkenflügel. Das Restaurant wolle sich im Mai neu aufstellen und versuchen, an vergangene Erfolge anzuknüpfen.
Neuer Gourmet-Führer: Michelin verteilt so viele Sterne wie nie - ZDFheute
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