Angelika Mertens wünscht sich für ihren Vater eigentlich nur eins: dass er in Ruhe gehen kann. Seit drei Jahren lebt der 87-Jährige im Pflegeheim, kann nicht mehr gehen, ist zudem dement und verliert aufgrund einer Altersleukämie immer mehr Gewicht. Im Grunde könne sie zuschauen, wie ihr Vater nach und nach verschwindet, sagt Mertens, die sehr offen und persönlich erzählt, weshalb wir ihren richtigen Namen nicht schreiben sollen. Das letzte, was sie ihm zumuten will, ist ein Umzug in ein anderes Heim. „Das wäre richtig scheiße“, sagt sie frei heraus.
Womöglich läuft es aber darauf zu: Der Betreiber des Heims in Norddeutschland hat Ende Januar Insolvenz angemeldet. Die inhabergeführte Convivo-Gruppe aus Bremen betreibt nach eigenen Angaben mehr als 100 Pflegeeinrichtungen in Deutschland und beschäftigt rund 5000 Mitarbeiter. Vorerst läuft der Betrieb weiter, die Gehälter der Mitarbeiter sind wohl bis Ende März gesichert. Die Zukunft ist jedoch offen. Es gibt zwar Hoffnung auf einen Einstieg neuer Investoren – der Fortbestand jeder einzelnen Einrichtung wäre aber auch damit nicht garantiert.
Finanzierungslücken: Warum viele Altenheime pleitegehen - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
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