Von Niclas Füllkrug ist man es gewohnt, dass er im Sinne des SV Werder Bremen "kein Blatt vor den Mund" nimmt, wie er sagt. Seine jüngste Kritik hat zumindest gegen Bochum eine Wirkung erzielt. Trotzdem ordnete der Angreifer den Vorgang noch einmal genauer ein.
Der Jubel nach dem 14. Saisontor: Niclas Füllkrug (Mi.) feiert mit Vorbereiter Anthony Jung. IMAGO/Sven Simon
Den Vorsprung in der Torschützenliste der Bundesliga hat Niclas Füllkrug ausbauen können. Sein 14. Saisontor sei "bis jetzt" aber "noch nichts Besonderes", betonte der 30-Jährige - vielleicht auch, weil er diese persönliche Bestmarke in der Saison 2017/18 für Hannover 96 schon einmal aufgestellt hatte: "Jetzt nehme ich mir das 15. vor." Dass seine Chancen damit weiter anwachsen, möglicherweise am Saisonende auf Robert Lewandowski zu folgen, der in den vergangenen fünf Spielzeiten Torschützenkönig in Deutschland wurde, sei für ihn jedenfalls nach wie vor "kein Thema".
Wichtiger war Füllkrug, dass Werder seinen Treffer zum 1:0 am Samstagnachmittag "gebraucht" habe, damit das Spiel letztlich in Richtung dieses 3:0-Heimsiegs gegen den VfL Bochum gelenkt wurde: "Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen - auch ich nicht. Das war nach dem Tor sofort anders." Und der Nationalstürmer damit dann auch zufrieden: "Es waren viel mehr Spieler anspielbar. Es war kein Zufall, dass wir das zweite Tor über Spieler erzielen, die sonst vielleicht nicht so in diesen Situationen sind." Ein Lob, das Anthony Jung als Vorlagengeber und dem Torschützen Niklas Schmidt galt.
Füllkrug: "Dafür kennt man mich auch"
Vor einer Woche noch hatte Füllkrug ja gerade das kritisiert, dass bei der 0:2-Niederlage in Frankfurt die Bremer Mut- und Risikobereitschaft stark ausbaufähig gewesen war und dass auch "andere Leute mehr Verantwortung übernehmen müssen", wenn sich ihnen freie Räume auftun. Worte, die sich nun zumindest an richtiger Stelle als wirksam erwiesen: in der Mannschaft. "Natürlich war das ein Thema bei uns, weil ich so etwas ja nicht einfach so sage, sondern der Trainer das auch ein Stück weit so gesehen hat, und andere aus der Mannschaft auch - dann spreche ich das einfach an."
Ein Vorgehen, das Füllkrug bekanntermaßen öffentlich wie intern pflegt, wie er selbst noch mal betonte: "Ich glaube, dafür kennt man mich auch, dass ich da kein Blatt vor den Mund nehme." Nur findet der Angreifer, dass seine jüngste Kritik aus Frankfurt gerade in der externen Wahrnehmung "nicht perfekt rübergekommen" sei: "Viele deuten das Wort 'wir' falsch", sagte Füllkrug. Wenn er darauf hinweist, was Werder Bremen als Mannschaft besser machen könne, gelte das insbesondere auf für ihn selbst: "Auch ich hätte in Frankfurt ein besseres Spiel machen müssen und können."
Wie Füllkrugs Kritik intern ankam
In der Mannschaft seien seine deutlichen Worte jedenfalls "gut" angekommen, erklärte er: "Wir reden ja sachlich und respektvoll miteinander. Ich scheiße da niemanden an. Und genauso verstehen die Jungs auch, dass ich mich da mit einbeziehe", so Füllkrug: "Deswegen freut es mich, dass wir gegen Bochum eine Reaktion gezeigt haben." Hinten heraus hätte seine Mannschaft für seinen Geschmack noch konsequenter sein können, "da haben wir das 3:0 ruhen lassen". Kritik auf diesmal vergleichsweise hohem Niveau…
Füllkrug erklärt Kritik: "Viele deuten das Wort 'wir' falsch" - kicker
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