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Monday, January 23, 2023

Viele machen es falsch: Nudelwasser im Topf oder Wasserkocher erhitzen? - n-tv NACHRICHTEN

Um Energie zu sparen, nutzen viele Haushalte Wasserkocher als Alternative zum Gas- oder Elektroherd. Für eine Tasse Tee ist das gewöhnlich die richtige Entscheidung, aber gilt das auch für Nudelwasser?

In den vergangenen Monaten hat man viele verschiedene Tipps zum Energiesparen gelesen, gesehen oder gehört. Nicht alle davon sind korrekt oder treffen grundsätzlich zu. Manchmal ist die Angelegenheit etwas komplizierter, zum Beispiel, wenn es darum geht, möglichst effizient oder kostengünstig Nudelwasser zu erhitzen.

Es kommt auf die Menge an

In vielen Köpfen ist hängen geblieben, dass Wasserkocher Wasser energiesparender erhitzen, als dies im Teekessel oder Topf auf Elektro- oder Gasherden möglich ist. Doch das kann man so pauschal nicht sagen, es kommt vor allem auf die Menge Wasser an, die zum Kochen gebracht wird.

Bei einer Tasse Tee oder anderen geringen Mengen Wasser hat der Wasserkocher die Nase grundsätzlich vorne, wie Stiftung Warentest schon 2012 ermittelte (Heftartikel). Demnach erhitzt er einen Liter Wasser etwa doppelt so schnell wie eine gewöhnliche Herdplatte und verbraucht dabei auch nur etwa die Hälfte an Energie. Ein Glaskeramikfeld schneidet nur etwas besser ab, eine Mikrowelle benötigt viermal mehr Zeit und die doppelte Menge Energie als ein Wasserkocher.

Induktion auf Augenhöhe

Als fast gleichwertig stellte sich bei Warentest ein Induktionskochfeld (ohne Booster) heraus, das nur etwas langsamer war, vor allem aber kaum mehr Strom verbrauchte. Da Wasserkocher in den vergangenen Jahren technisch fast unverändert geblieben sind, Induktionskochfelder aber inzwischen vermutlich effizienter arbeiten, könnte das Rennen heute noch knapper ausgehen. Auf jeden Fall ist der Unterschied vernachlässigbar.

Eine Sonderrolle nahmen schon 2012 Gasherde ein. Denn um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen, ist auf der Flamme fast zweieinhalbmal mehr Energie nötig als mit dem Wasserkocher. Bei 7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Gas und 27 Cent für Strom war der Topf auf dem Gasherd damals aber trotz allem mit Abstand die preiswerteste Methode, Wasser zu erhitzen.

Gasherd nicht mehr günstiger

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zahlen aktuell Haushalte mit einem Verbrauch von 20.000 kWh/Jahr durchschnittlich rund 20 Cent/kWh. Für eine Kilowattstunde Strom zahlt man bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh im Schnitt inzwischen knapp 40 Cent. Damit verbraucht jetzt ein Wasserkocher nicht nur weniger Energie als ein Gasherd, um einen Liter Wasser zu erhitzen. Er tut dies auch etwas günstiger und im Idealfall mit einer wesentlich besseren CO2-Bilanz.

Deshalb werden Wasserkocher inzwischen in vielen Haushalten auch genutzt, um größere Mengen Wasser zum Kochen zu bringen, beispielsweise Nudelwasser. In diesem Fall erhitze man den Wasserkocher allerdings zusätzlich, was Energie verschwende, schreibt "Ökotest". Außerdem gehe Wärme beim Umgießen an die Umgebung und durch den kalten Kochtopf verloren. "Physikalisch dürfte es sich also im besten Fall um ein Nullsummenspiel handeln", und deswegen solle man Nudelwasser am besten gleich im Topf erwärmen, möglichst auf sparsamen Induktionsflächen.

Warmes Leitungswasser selten die bessere Wahl

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Gasherde sind zwar nicht so energieeffizient wie Induktionsherde. Aber bei größeren Mengen kommt zum Tragen, dass sie sofort auf Betriebstemperatur sind und Töpfe wie bei Induktion direkt erwärmen. Bei längerer Kochzeit ist es ohnehin unerheblich, ob man das Wasser vorher im Wasserkocher erhitzt hat oder nicht.

Bleibt noch die Frage, ob es sich lohnt, heißes Wasser aus dem Hahn zum Kochen zu nutzen. In den meisten Fällen sei kaltes Wasser zu bevorzugen, schreibt "Utopia" unter Berufung auf die Verbraucherzentrale Berlin. Moderne Wasserkocher erhitzten sehr gezielt und unmittelbar vor Ort die gewünschte Menge. Warmwasser aus dem Boiler verliere hingegen alleine schon beim Transportweg durch die Rohre einiges an Temperatur. Letztendlich hänge es aber vom Heizsystem eines Hauses ab. Bei einer Solarthermie-Anlage sei es beispielsweise tatsächlich energiesparender, heißes Wasser aus der Leitung zu verwenden, so die Verbraucherzentrale.

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