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Tuesday, November 15, 2022

Chaos-Tage gehen weiter: Fake-Tweet kostet Musk viele Millionen Dollar - n-tv NACHRICHTEN

Twitter kommt nicht zur Ruhe. Während der neue Chef Elon Musk die Nutzer in ein Abo-Modell treiben will, laufen Werbekunden davon. Nun reicht es auch dem Pharmakonzern Eli Lilly.

Ein kurzer Tweet kommt Elon Musk richtig teuer zu stehen. "Wir freuen uns anzukündigen, dass Insulin jetzt kostenlos ist", twitterte ein Account mit dem Logo des Pharma-Giganten Eli Lilly. Der Tweet löste eine riesige Resonanz aus und sorgte der "Washington Post" zufolge bei Eli Lilly für regelrechte Panik. Denn die eifrig geteilte Nachricht stimmte nicht.

Das Twitter-Konto zierte ein Verifikationshäkchen, das bei dem sozialen Netzwerk jahrelang die Echtheit des Accounts von Prominenten, Politikern und Unternehmen bestätigte. Doch dann übernahm Musk Twitter und führte quasi über Nacht ein neues Verfahren ein, um damit Geld zu verdienen. Seine Idee: Wer ein Abo für acht Dollar monatlich abschließt, bekommt ein Häkchen - ohne Identitätsprüfung. Dieses Symbol sieht genauso aus wie bei offiziellen, verifizierten Accounts. Erst beim Anklicken ist zu erkennen, ob das Häkchen nur da ist, weil der Nutzer dafür bezahlt hat.

Es passierte, was passieren musste. Plötzlich tauchten bei Twitter jede Menge mit blauen Verifikationshäkchen geschmückte Fake-Accounts von Prominenten und Unternehmen auf. Ein vermeintlich von Chiquita genutztes Konto verkündete, der Konzern habe die brasilianische Regierung gestürzt.

Als der Insulin-Tweet viral ging, versuchten die Zuständigen des an der Börse mit 338 Milliarden Dollar bewerteten Pharma-Konzerns, bei Twitter jemanden zu erreichen, damit der Fake-Tweet gelöscht wird. Eli Lilly fürchtete einen Imageschaden und hielt es für möglich, dass über den Account Falschinformationen verbreitet werden könnten, die Patienten in Gefahr bringen.

Nach Angaben der "Washington Post" reagierte Twitter jedoch stundenlang nicht. Musk hatte kurz nach der 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme die Hälfte der Mitarbeiter per Mail rauswerfen lassen, um Kosten zu sparen. Eli Lilly entschuldigte sich bei seinen rund 130.000 Followern für den Fake, der dann erst sehr viel später verschwand.

Eli Lilly geht auf Distanz

Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr 28 Milliarden Dollar zog daraufhin Konsequenzen und kündigte an, Werbung bei Twitter sofort auf Eis zu legen. Wie viel Geld die Firma bei Twitter ausgibt, teilte Eli Lilly nicht mit. Schätzungen zufolge muss das soziale Netzwerk aber wohl auf mehrere Millionen Dollar Einnahmen verzichten. Der Pharma-Riese steckt allein in den USA jährlich rund 100 Millionen Dollar im Jahr in TV-Werbung und digitale Kampagnen.

Für Musk ist das eine ganz schlechte Nachricht. Denn vor Eli Lilly sind schon viele große Firmen auf Distanz zu Twitter gegangen und haben dort ihre Werbeaktivitäten gestoppt. Sie fürchten, dass nun unter Musks Führung Hassrede und Desinformation zunehmen werden und wollen in einem solchen Umfeld keine Werbung mehr buchen.

Dabei ist Twitter dringend auf Werbeeinnahmen angewiesen. Das hat sich durch die Übernahme noch verstärkt, weil Musk Kredite von 13 Milliarden Dollar auf Twitter abgeladen hat. Allein der dafür erforderliche Schuldendienst kostet das nicht profitable Unternehmen rund eine Milliarde Dollar im Jahr.

Musk stellt derweil die Pleite von Twitter in Aussicht und drohte den abtrünnigen Firmen eine "thermonukleare" Antwort an. Das dürfte diese eher in ihrem Entschluss bestärken, als sie zur Rückkehr zu bewegen. Der Schritt fällt ihnen auch deshalb nicht schwer, weil Twitter bei Online-Werbung eine vergleichsweise kleine Rolle spielt. Der Löwenanteil der Budgets geht an Facebook und Google.

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