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Wednesday, November 30, 2022

Foodwatch kritisiert EU: Viele Pestizid-Zulassungen ohne Risikoprüfung verlängert - Telepolis

Foodwatch kritisiert EU: Viele Pestizid-Zulassungen ohne Risikoprüfung verlängert

Bild: Th G auf Pixabay

Fast ein Drittel der Ackergifte in der EU sind betroffen, zeigen Recherchen. Foodwatch fordert Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, sich für eine Reform des Systems einzusetzen.

Die Europäische Union pflegt einen laxen Umgang mit Ackergiften. Das zeigen die Recherchen [1] der Organisation Foodwatch, die am Mittwoch präsentiert wurden. Bei fast einem Drittel der verwendeten Chemikalien seien die Zulassungen eigentlich abgelaufen, doch Brüssel würde die Genehmigungen regelmäßig verlängern – ohne vorgeschriebene Sicherheitsprüfung.

Betroffen seien demnach 135 von 455 Pestiziden, die in der EU zugelassen sind. Das ergab eine Auswertung der EU-Pestizid-Datenbank, wie die Verbraucherorganisation mitteilte.

Prominentes Beispiel ist Glyphosat. Erst kürzlich hatte die EU-Kommission angekündigt, dessen Verwendung bis Dezember 2023 zu verlängern. Und das, obwohl das endgültige Gutachten der zuständigen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erst im kommenden Jahr erwartet wird.

Der Unkrautvernichter steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Auch einen Anteil am Insektensterben wird dem Stoff unterstellt. Im vergangenen Jahr hatte zumindest eine Gruppe von Wissenschaftlern der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena und des National Institute of Advanced Industrial Science and Technology in Japan nachweisen können, dass Glyphosat Insekten indirekt schädigen [2] kann.

Betroffen sind aber auch andere Stoffe, wie das Herbizid Flufenacet. Es belastet unter anderem das Grundwasser. Seine Zulassung war eigentlich 2012 ausgelaufen – genutzt wird es dennoch. Allein in Deutschland werden laut Foodwatch mehr als 830.000 Kilogramm davon verspritzt.

Auch das Insektizid Deltamethrin wird weiterhin verwendet. Bei dem Nervengift [3] wurde die Zulassung laut Foodwatch seit 2013 immer wieder verlängert. Brisant ist das, weil der Stoff als besonders gefährlich gilt und von der EU als "Candidate for Subsitution" eingestuft wurde. Damit müsste er eigentlich eine kürzere Zulassungsdauer haben.

Den Grund für die weitere Verwendung dieser Stoffe sieht Foodwatch im Zulassungssystem der EU für Pestizide. Es habe "so viele Schwachstellen, dass eine Reform dringend notwendig ist", erklärte Lars Neumeister von Foodwatch. Er rief Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auf, sich in Brüssel für die Reform einzusetzen.

Bislang gilt in der Europäischen Union ein zweistufiges Zulassungsverfahren [4]. Im ersten Schritt werden Wirkstoffe auf EU-Ebene zugelassen. Im zweiten Schritt werden die Produkte, welche den Wirkstoff verwenden, durch die einzelnen Länder zugelassen.

Die Genehmigung der Wirkstoffe gilt in der Regel für zehn Jahre, danach kann sie auf Antrag verlängert werden. In die Entscheidung müssen allerdings neue Daten einbezogen werden.

Weil die Chemikalien offenbar ohne neue Risikobewertung zugelassen werden, fordert Foodwatch, dass sie sofort vom Markt genommen werden sollen. Ferner spricht sich die Organisation für höhere Zulassungsgebühren für die Pestizidhersteller aus. Die EU-Behörden sollen damit ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung bekommen, um die Risikobewertungen rechtzeitig durchführen zu können.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-7362508

Links in diesem Artikel:
[1] https://foodwatch.org/fileadmin/-INT/pesticides/2022-11-18_Pesticides_approval_reform.pdf
[2] https://www.berliner-zeitung.de/open-source/neue-studie-glyphosat-schadet-insekten-nachweislich-li.158525
[3] https://www.chemie.de/lexikon/Deltamethrin.html
[4] https://www.boell.de/de/2022/01/12/zulassungsverfahren-fuer-pflanzenschutzmittel-gruenes-licht-fuer-risiken

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"Promi Big Brother": Bewohner offenbaren, wie viele Sexpartner sie hatten - t-online

Nach und nach geben die "Promi Big Brother"-Kandidaten immer mehr private Details preis. Am Mittwochabend wurde es dabei besonders pikant.

Es ist eine Zahl, die niemanden etwas angeht, aber doch irgendwie jeden interessiert: die Anzahl der Sexualpartner. Auch bei "Promi Big Brother" spielte sie am Mittwochabend bei den Bewohnern eine wichtige Rolle. In einer größeren Runde offenbarte ein Kandidat nach dem anderen, mit wie vielen Männern und Frauen er bereits Sex hatte.

"Ich brauche Liebe und Perspektive"

So erzählte Jörg Knör zum Beispiel, dass er mit sehr viel weniger Frauen im Bett war, als man vermutlich annehmen würde. Er selbst denkt, dass es etwa 13 oder 14 Damen waren. "Ich habe mich noch nie ausgetobt. Ich war viel zu schüchtern", so der 63-jährige Comedian. "Da bin ich schon prüde. Ich bin kein Aufreißer und ich bin auch keiner, der sich nach einem One-Night-Stand als Single sehnt." Groupies habe er nie mit ins Hotelzimmer genommen. "Ich brauche Liebe und Perspektive", stellte er klar.

Bei Micaela Schäfer waren es weitaus mehr. "Ich war wirklich in der Jugend schon sehr umtriebig", so Deutschlands bekannteste Nacktschnecke. "Ich habe noch nie nachgezählt, wie viele Sexpartner ich hatte, aber ich komm' schon so … auf 80." In den vergangenen zehn Jahren jedoch war die 39-Jährige stets in Beziehungen und hatte nur mit drei Männern Sex.

Micaela Schäfer: Das Erotikmodel spricht über seine Sexpartner.
Micaela Schäfer: Das Erotikmodel spricht über seine Sexpartner. (Quelle: Sat.1)

"Ich hatte jeden Monat einen am Start"

Walentina Doronina weiß es auch nicht so genau. "Ich kann das gar nicht mehr so sagen. Über 30? Über 40? Oder zwischen 30 und 40? Die Typen haben mich eigentlich nie so interessiert", erzählte die 22-Jährige. Im Sprechzimmer erklärte die Reality-TV-Darstellerin: "Ich hatte auch bestimmt jeden Monat einen am Start. Das sind dann zwölf in einem Jahr. Ich war ja auch zweieinhalb Jahre Single. Das sind dann 30 Partner." Aktuell ist sie in einer Beziehung.

Sam Dylan hat eine wilde Phase hinter sich. "Ich hatte eine Zeit, wo es wirklich viel war, wo man ausprobiert und experimentiert hat", so der Ex-"Prince Charming"-Kandidat. "Ich denke, ich hatte so 37-einhalb. Sagen wir zwischen 37 und 40." Sam Dylan hatte auch schon Sex mit einem Promi. Mit wem wollte der 31-Jährige aber nicht verraten.

Tanja Tischewitsch und Doreen Steinert beteiligten sich an der Konversation, wollten ihre Zahl jedoch nicht preisgeben. "Ich erzähle doch nicht ganz Deutschland, mit wie vielen ich geschnackselt habe. Hallo?“, so die ehemalige DSDS-Kandidatin. Ähnlich sieht es die "Popstars"-Gewinnerin: "Ich würde niemals meine Zahl sagen."

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VfB Stuttgart: Was nach Sven Mislintat kommt? Vor allem viele Fragezeichen - VfB Stuttgart - Esslinger Zeitung

  Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Die Ära Sven Mislintat beim VfB Stuttgart ist zu Ende. Nun geht es um dessen Nachfolge – und viele andere Fragen, die der Bundesligist schnell beantworten muss.

Hoch und Tief. Glückseligkeit und Trauer. Begeisterung und Ärger. Treue und Trennung. So ist das im Sport. Der VfB Stuttgart hat diesbezüglich seine eigene, besondere Historie in diesem auch emotionalen Auf und Ab – und passenderweise markiert es der Club am Mittwoch selbst in skurriler Art und Weise in den Sozialen Medien.

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Tuesday, November 29, 2022

Erkältungswelle: Viele Kinder und Jugendliche in SH betroffen - NDR.de

Stand: 29.11.2022 18:26 Uhr

Leere Kitas und Schulen - ungewöhnlich viele Kinder und Jugendliche sind in diesem Winter krank. Laut Landesverband der Kinder- und Jugendärzte ist das auch eine Folge der Corona-Maskenpflicht in den vergangenen Jahren.

von Christian Nagel

Momentan sind auch in Schleswig-Holstein viele Viren im Umlauf, so zum Beispiel Influenza-Erreger und Respiratorische Synzytial-Viren, kurz RS-Viren, die die oberen und mittleren Atemwege angreifen. Vor allem Schul- und Kita-Kinder sind in Schleswig-Holstein aktuell von den Infektionen betroffen und benötigen ärztliche Hilfe.

"Wir haben sehr viel Arbeit mit vielen akut kranken Kindern und müssen viele geplante Termine für Beratungsgespräche oder Vorsorgeuntersuchungen absagen. Sonst ist die Arbeit gar nicht zu schaffen", sagt Ralf van Heek, schleswig-holsteinischer Vorsitzender des Berufsverbands der Kinder und Jugendärzte. Üblicherweise gibt es nach seinen Angaben jedes Jahr mehrere Krankheitswellen - doch in diesem Jahr kommt alles gleichzeitig. Eine Kombination aus Grippe und RS-Viren und fehlender Immunisierung.

Experte: Jährliche Immunisierung fehlt

"Es gehört zur Entwicklung des Menschen dazu, dass er sich mit Viren und Bakterien auseinandersetzt. Nach einer ersten Infektion mit einem bestimmten Virus bleibt dann eine gewisse Immunität, die dann jährlich in den Infektionswellen immer wieder aufgefrischt wird", erklärt van Heek. Diese Auffrischung sei in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen. Auch Corona-Masken hätten den Kontakt mit Viren und Bakterien verringert. Besonders dramatisch ist das laut van Heek für junge Kinder, denen die so genannte Erstinfektion im ersten Lebensjahr fehlt. "Dadurch entstehen schwerere Krankheiten, auch bei älteren Kindern", erläutert van Heek.

Kapazitäten in Kinderkliniken fehlen

Die Situation bedeutet für die Kinder- und Jugendarzt-Praxen deutlich mehr Arbeit. Das Hauptproblem haben laut van Heek vor allem die Kinderkliniken. Die sind nach seinen Angaben am Limit. "Kinder, die schwer krank sind, die also Atemnot haben und eine Sauerstoff-Therapie oder zumindest eine Überwachung brauchen, mit Lungenentzündungen oder der Bronchitis, benötigen eine stationäre Versorgung." Dafür gibt es laut van Heek aber nicht genug Kapazitäten in Schleswig-Holstein. "Wir als Berufsverband weisen schon seit Jahren darauf hin", so van Heek.

Ministerium: Weg zur Normalität ist richtig

Dem Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein sind "die Belastungen in der kinder- und jugendmedizinischen Versorgung" bekannt, wie ein Sprecher mitteilt. "Die These von Medizinern, dass eine Ursache für die deutliche Zunahme bei Infekten 2022 die strengen Hygienemaßnahmen während der Corona-Pandemie in den beiden Vorjahren sind, da weniger Immunität gebildet wird, ist plausibel", heißt es weiter. Der Weg Schleswig-Holsteins "zurück zur Normalität" sei daher richtig. "Ein dauerhafter Lockdown oder ähnliche Maßnahmen sind gerade für Kinder und Jugendliche keinerlei Option - sowohl aus Sicht der Experten als auch der Landesregierung", so der Sprecher. Er verweist darauf, dass Eltern ihre Kinder in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt gegen Grippe impfen lassen können.

Und der Landesverbandsvorsitzende van Heek fasst zusammen: "Es ist eine dramatische Situation. Das ganze System ist insgesamt überlastet und man muss ein bisschen Glück haben, dass alles gut geht."

Weitere Informationen

Eine junge Frau mit Maske an hinter einem Fenster © Colourbox Foto: -

Stattdessen gilt künftig - außerhalb der eigenen Wohnung - eine fünftägige Maskenpflicht in Innenräumen. mehr

Eine Person hält einen Corona-Schnelltest in der Hand. © picture alliance/dpa/Fabian Strauch Foto: Fabian Strauch

In einem Punkt weicht Schleswig-Holstein von den neuen bundesweiten Regeln ab. Dies betrifft vor allem Mitarbeitende in medizinischen Einrichtungen. mehr

Zwei Nasensprays und mehrere zerknüllte Taschentücher liegen auf rotem Untergrund. © jokebird / photocase.de Foto: jokebird / photocase.de

Kaum sinken die Temperaturen, rotzt und schnieft es aus allen Ecken. Helfen Hausmittel wie Salbeitee und Wadenwickel? Oder dauert eine Erkältung eben so lange wie sie dauert? Wir klären auf. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 29.11.2022 | 15:00 Uhr

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Sunday, November 27, 2022

"Wir wollen Freiheit": Viele Festnahmen bei Protesten gegen Chinas Corona-Politik - STERN.de

Viele Festnahmen bei Protesten gegen Chinas Corona-Politik - WirtschaftsWoche

Als Symbol des Widerstands und des Protests gegen die Zensur hielten viele Demonstranten unbeschriebene weiße Blätter hoch. Es wurden Parolen wie „Hebt den Lockdown auf” und „Wir wollen keine PCR-Tests, wir wollen Freiheit” gerufen. Protestmärsche gab es auch in anderen Millionenstädten wie Shanghai, Chengdu, Chongqing, Wuhan, Nanjing und Guangzhou. Auch an Hochschulen wie der Tsinghua-Universität in Peking regt sich Unmut. Wie viele Menschen festgenommen wurden, war unklar. In China herrschte praktisch eine Nachrichtensperre.

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Viele Kinderaugen sollen leuchten - Die Glocke

Der Lions-Club Ahlen Münsterland will mit dem Erlös aus dem Verkauf kulinarischer Adventstüten in diesem Jahr Kinder- und Jugendprojekte unterstützen. Jede verkaufte Tüte nimmt an einer Verlosung mit drei hochwertigen Preisen teil.

In den Tüten befinden sich Ahlener Nudeln namens „Pasta Bella Westfalica“ mit passender Tomatensoße sowie einer kleinen Süßigkeit und sollen Genuss und Freude in die heimische Küche bringen. Unterstützt wird die Aktion von den Sponsoren Annelie-Leifeld-Stiftung, dem Weinhaus Schulz und der Volksbank Ahlen. Die Tüten haben eine Auflage von 500 Stück und kosten 12,90 Euro. Erhältlich sind sie im Weinhaus Schulz und in der Alten Apotheke am Markt. „Die Tüten sind auch gut als Weihnachts- oder Nikolauspräsente geeignet“, empfiehlt Renate Bartsch vom Lions-Club.

Mit Glück kann man sogar einen von drei hochwertigen Preisen gewinnen, denn jede Tüte ist mit einer Nummer versehen, die an einer Verlosung teilnimmt. Der erste Preis ist eine Fahrt für zwei Personen nach Hamburg zu einem Musical nach Wahl mit zwei Übernachtungen im Wert von 500 Euro. Ein Gutschein über 150 Euro für das Restaurant Geisthövel beinhaltet den zweiten Preis und der Gewinner des dritten Preises erhält einen Gutschein im Wert von 88 Euro über Kunst und Genuss im Kunstmuseum und im Restaurant „Chagall“. Die Ziehung der Gewinner findet am 28. Dezember statt, das Ergebnis wird anschließend in der Tageszeitung und auf www.lions-ahlen.de veröffentlicht.

Der Lions-Club Ahlen Münsterland will mit der Aktion viele Kinderaugen zum Leuchten bringen, indem der komplette Erlös der Aktion in lokale Kinder- und Jugendprojekte von Vereinen, Kindergärten, Schulen und vielen sozialen Einrichtungen fließt. So sind die Unterstützung bei der Anschaffung von Spielgeräten oder bei einer pädagogischen Ganztagsbetreuung bis hin zu Gesundheitsförderprojekten denkbar.

von -rst-

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Viele Beschäftigte seit Corona gestresst und im Umbruch – Personalwirtschaft - Personalwirtschaft

Dass sich Mitarbeitende im Arbeitsalltag gestresst fühlen, scheint derzeit in vielen Unternehmen der Normalzustand zu sein. Aktuell leiden 84 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland unter Stress. Das zeigt die neue repräsentative Studie „Arbeiten 2022“, die im Auftrag der pronova BKK durchgeführt wurde.

Das hohe Stresslevel hat oftmals aber nicht nur etwas mit den Arbeitszeiten zu tun. Bei 42 Prozent der mehr als 1200 Beschäftigten, die im September an der Studie teilnahmen, hat sich der Stundenumfang seit 2020 verringert. Allerdings geben auch 58 Prozent an, dass sie mehr arbeiten als 2020.

Zahlreiche Stressfaktoren: Von Überstunden bis zu digitalen Meetings

Sind es nicht die Überstunden, so löst ein ständiger Termindruck Unwohlsein bei den Befragten aus. Beide Faktoren wurden von den Studienteilnehmenden als Hauptursache für ihren Stress genannt (30 Prozent). Dabei zeigt sich auch, dass jüngere Mitarbeitende tendenziell mehr unter Überstunden leiden. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Anteil derjenigen, die Überstunden als belastend empfinden, mit 38 Prozent überdurchschnittlich hoch. Stressverursacher sind laut den Befragten auch eine hohe körperliche Belastung (24 Prozent an) sowie die ständige Erreichbarkeit oder Rufbereitschaft (23 Prozent). Etwa ein Fünftel (19 Prozent) klagt über eine schlechte Vereinbarung von Beruf und Familie oder Pflege. Weitere relevante Stressfaktoren sind monotone Aufgaben (18 Prozent), Schichtarbeit (17 Prozent), Video-Calls und digitale Meetings sowie schlechte Arbeitsausstattung (je 16 Prozent), die zunehmende Digitalisierung (15 Prozent) und Großraumbüros (14 Prozent).

Gut jeder sechste Befragte sorgt sich um seinen Arbeitsplatz

Unter den sogenannten weichen Faktoren rangiert emotionaler Stress mit 26 Prozent vorn, gefolgt von oft nicht möglichen oder zu kurzen Pausen (25 Prozent), dem Verhalten der Vorgesetzten (24 Prozent) sowie einem schlechten Arbeitsklima (23 Prozent). Gut ein weiteres Fünftel der Befragten (22 Prozent) leidet unter hohem Erfolgsdruck und ebenso viele geben an, dass Sorgen sie auch nach der Arbeit beschäftigen. Für 21 Prozent stellen Kollegen und Kolleginnen einen Belastungsfaktor dar. 18 Prozent fühlen sich durch ständig wechselnde Teamzusammensetzungen gestresst. Gleichzeitig hat mit 17 Prozent mehr als jeder Sechste Angst um seinen Arbeitsplatz (bei den Beschäftigten bis 29 geben dies 19 Prozent an).

Mehr als jeder Dritte hat den Job gewechselt, extern oder intern

Das erhöhte Stresslevel der Beschäftigten hat Folgen: Ein Viertel der Beschäftigten (26 Prozent) während der Corona-Krise den Arbeitgeber gewechselt hat; unter den Jüngeren waren es sogar mehr als ein Drittel (35 Prozent). Überlastung, Stress und Druck am Arbeitsplatz sind der Hauptgrund für den Wechsel, gleichauf mit einer zu geringen Bezahlung. Wie belastend der Stress für die Mitarbeitenden ist, zeigt sich auch daran, dass ein Fünftel der Befragten in den vergangenen Jahren ihre Tätigkeit temporär komplett niedergelegt haben.

Ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) hat in den vergangenen zwei Jahren eine Auszeit genommen; unter den Jüngeren war es sogar fast ein Drittel (30 Prozent). Ob zu hohe Belastung und oder das Bedürfnis nach einer Neuorientierung ausschlaggebend war, wurde nicht erfragt. Zu vermuten ist, dass beide Faktoren eine Rolle spielten.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.

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Weihnachtsgeschäft: Viele Händler sind mit Woche vor dem erstem Advent unzufrieden - WirtschaftsWoche

Alles hat seinen Preis, besonders die Dinge, die nichts kosten.

Art van Rheyn

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Absurd & gefährlich: Darum setzen viele beim Radfahren ihr Leben aufs Spiel - CHIP - CHIP Online Deutschland

Absurd: Darum tragen Viele keinen Fahrradhelm

Ob in der Stadt oder auf dem Land: Fahrradfahren birgt immer ein gewisses Risiko. Hier ist es wichtig frühzeitig gesehen zu werden - und falls doch ein Unfall geschieht, kann ein Helm Leben retten. Dennoch wollen viele keinen tragen. Die Gründe sind vielfältig und teils absurd.

Ein Fahrradhelm rettet Leben - das ist unbestritten. Dennoch gibt es viele, die keinen tragen wollen.
Dem einen drückt der Fahrradhelm unangenehm, dem anderen scheuert der Riemen am Hals. Außerdem ist es viel zu heiß unterm Helm - oder zu kalt. Und ohnehin: Der Helm ist einfach unpraktisch. Diese und viele weitere Ausreden haben Fahrradhelm-Verweigerer parat, um den Helm nicht tragen zu müssen.
Eine der häufigsten Ausreden erscheint allerdings besonders absurd: Der Helm schade der Frisur. Eine Umfrage unter 1.000 Radfahrenden, die TNS Emnid im Auftrag des Herstellers ABUS 2017 durchgeführt hatte, ergab nämlich: Viele Verweigerer würden einen Helm beim Radfahren tragen, wenn er die Frisur nicht zerstören würde.
Bei der Umfrage gaben zwei Drittel der Befragten an, sie seien immer ohne Kopfschutz unterwegs. Und von diesem Helm-Totalverweigerern wiederum bekannten sich 24 Prozent dazu, einen Helm zu tragen, wenn er die Frisur erhalten würde. Dabei spielten auch das Alter und das Geschlecht eine Rolle. Fast jede dritte Frau sorgte sich hierbei um ihre Haarpracht, während es bei den Männern nur jeder Zehnte war.
Bei Quarks, dem Wissenschaftsmagazin des WDR hieß es schon 2018 zum Thema Frisur und Fahradhelm: "Wer so denkt, schützt zwar seine Frisur, riskiert aber, sich bei einem Unfall ernsthaft zu verletzen: 70 Prozent der Radfahrer, die nach einem Unfall in Lebensgefahr schweben, sind schwer am Kopf verletzt. Wer mit Helm fährt, senkt das Risiko für eine tödliche Hirnverletzung um 60 bis 70 Prozent."
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Fahrradhelm: Immer noch zu Wenige tragen ihn

Im Jahr 2020 trugen deutlich mehr Menschen einen Fahrradhelm als in den Vorjahren

Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen

Zählen Sie auch zu den Fahrradhelm-Verweigerern? Dann sollten Sie sich Gedanken um Ihre Sicherheit machen. Zwar tragen immer mehr Menschen beim Fahrradfahren einen Helm - insgesamt etwa 26 Prozent der Radfahrer. Und vor allem bei Kindern zwischen 11 und 16 Jahren und Älteren ab 61 stiegen die Quoten in 2020 laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).
Dennoch besteht nach Ansicht der Deutschen Verkehrswacht e.V.in allen Altersgruppen erhebliches Potential für mehr Verkehrssicherheit durch eine Steigerung der Helmtrage-Quote. Denn: Ein beträchtlicher Anteil der verunglückten Fahrradfahrenden erleide schwere und tödliche Verletzungen im Kopfbereich. Durch das Tragen von Fahrradhelmen könnten laut Einschätzung der Experten zwischen 20 Prozent der Kopfverletzungen bei Leichtverletzten und bis zu über 80 Prozent der Kopfverletzungen bei besonders schwer Verletzten vermieden werden.
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Fahrradhelm: 24 Modelle im Vergleich

Ein Fahrradhelm mag vielleicht Ihrer Frisur schaden, aber er kann wie erwähnt vor schweren Verletzungen schützen und unter Umständen sogar Leben retten. Allerdings ist die Auswahl an Fahrradhelmen riesig: Ab etwa 20 Euro und bis weit über 100 Euro finden Sie eine Masse an Modellen. Neben wichtigen Sicherheitskriterien spielen für die passende Helmwahl dabei Punkte wie z.B. das Material, der Tragekomfort, Handhabung, individuelle Einstellungsmöglichkeiten oder die Ausstattung eine wichtige Rolle. Hilfestellung bei der Entscheidung bietet z.B. der große Vergleich den unser Partner AllesBeste mit 24 Kandidaten aller Helm-Kategorien im letzten Jahr durchgeführt hat. Als guter Allrounder zu einem fairen Preis hat sich dabei z.B. der Cratoni Velo-X City erwiesen, den wir Ihnen hier etwas näher vorstellen:
In der folgenden Tabelle sehen Sie den Testsieger, den Preistipp und weitere spannende Modelle im Direktvergleich. Weitere Details finden Sie in unserer umfangreichen Kaufberatung.

Fahrradhelm Test: Das sind die Top-Empfehlungen

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Saturday, November 26, 2022

Britischer Geheimdienstbericht: Viele russische Reservisten offenbar gefallen - ZDFheute

Das britische Verteidigungsministerium berichtet von großen Verlusten in der russischen Armee. Oftmals treffe es erst kürzlich Mobilisierte.

Nach der russischen Teilmobilisierung ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine hohe Zahl an eingezogenen Reservisten im Ukraine-Krieg gefallen. Viele der Verpflichteten würden trotz chronischer gesundheitlicher Einschränkungen in gefährliche Missionen geschickt, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Verwirrung über Erfahrung, Ausbildung, Ausrüstung

Über ihre jeweilige militärische Erfahrung, Ausbildung und Ausrüstung herrsche immer wieder Verwirrung. Unter anderem in der Region Donezk, rund um die Stadt Bachmut, seien mobilisierte Reservisten wohl in hoher Zahl gefallen, hieß es von den Briten.

Das gleiche gelte auch für Soldaten, die in der Region Luhansk Grabensysteme hätten ausheben müssen, während sie unter schwerem Artilleriefeuer standen. Es müsse dem Kreml Sorgen bereiten, dass eine zunehmende Zahl an Familien der Reservisten bereit sei, gegen die Zustände, unter denen ihre Angehörigen dienen, zu protestieren und sich notfalls deswegen verhaften zu lassen.

Warum britische Geheimdienste zum Kriegsverlauf veröffentlichen

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

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Friday, November 25, 2022

Wen das Atemwegsvirus trifft: Warum so viele Kinder gerade an RSV erkranken - zdf.de

Angesichts vieler RSV-Fälle bei Kindern warnt die Divi vor "Katastrophenzuständen". Was hat es mit dem Virus auf sich? Wie wird es behandelt? Und wie akut ist die Situation?

Krankes Kind
Wenn Kinder wegen Atemwegserkrankungen flach liegen, ist oft das RS-Virus beteiligt.
Quelle: imago

Dieses Jahr spricht er von "Katastrophenzuständen", im vergangenen Jahr war von einem "Tsunami" die Rede: Die Zahl der Atemwegserkrankungen bei Kindern und ihre Behandlung in deutschen Kliniken bereiten Florian Hoffmann Sorgen.

Dabei verweist der Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und Oberarzt im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München vor allem auf ein Virus, das nicht nur in Deutschland, sondern auf der gesamten Nordhalbkugel für ein "dramatisches epidemisches Geschehen" sorge: das Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV).

Was hat es mit RSV auf sich? Warum erkranken gerade so viele Kinder daran? Und wie lässt es sich behandeln? Ein Überblick.

Was ist RSV?

Bei RSV handelt es sich um einen Erreger, der Atemwegsinfektionen hervorruft. "Das war schon vor der Covid-19-Pandemie der häufigste virale Atemwegserreger bei jungen Kindern, die stationär behandelt wurden", erklärt Tobias Tenenbaum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Sana-Klinikum in Berlin-Lichtenberg. "In der Regel verläuft die Erkrankung mild. In etwa einem Prozent der Fälle trifft RSV die Kinder aber so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen", so Tenenbaum.

Vor allem von November bis April herrscht in Mitteleuropa RSV-Saison. Während der Corona-Pandemie kam es zum Teil aber bereits im Juli zu RSV-Wellen, weil die Saison durch Covid-Schutzmaßnahmen im Herbst und Winter quasi ausgefallen war - und sich dann in den Sommer verlagerte.

Wen trifft das Atemwegsvirus?

RSV-Infektionen kommen in allen Altersgruppen vor. Bei älteren Säuglingen und Kleinkindern ist eine RSV-Infektion aber die häufigste Ursache von Erkrankungen der unteren Atemwege und von damit verbundenen Krankenhauseinweisungen.

RSV-Infektionen treten bei Frauen und Männern gleichermaßen auf. Schwere, mit Krankenhausaufenthalt verbundene RSV-bedingte Erkrankungen bei Kindern betreffen etwa doppelt so oft Jungen wie Mädchen.
Robert-Koch-Institut

Was sind Symptome? Und wie lange dauern sie an?

RSV äußert sich in den meisten Fällen durch typische Symptome einer Atemwegserkrankung wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. Zur Krankheitsdauer schreibt das Robert-Koch-Institut: "Meist dauert die Erkrankung etwa 3 - 12 Tage, wobei respiratorische Symptome, insbesondere Husten, über mehr als 4 Wochen anhalten können."

RSV-infizierte Personen können schon einen Tag nach der Ansteckung und noch vor Symptombeginn infektiös sein. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit beträgt in der Regel 3- 8 Tage.
Robert-Koch-Institut

Wie lässt sich RSV behandeln?

Die meisten RSV-Infektionen verlaufen harmlos und können zu Hause auskuriert werden. "Eine spezifische Therapie gibt es bei leichten Verläufen nicht", erklärt Tobias Tenenbaum. Eltern können aber - wie bei anderen Atemwegserkrankungen - darauf achten, dass ihr Kind viel trinkt, und, wenn nötig, gegen Fieber vorgehen. Zum Kinderarzt sollte man vor allem dann gehen, wenn sich die Atmung des Kindes verschlechtert.

Es ist wichtig, dass man ein gutes Auge auf die Atemsituation hat.
Tobias Tenenbaum, Sana-Klinikum Berlin-Lichtenberg

Kommen Kinder in seltenen Fälle wegen RSV ins Krankenhaus, sind sie dort häufig auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen, manchmal auch auf eine Atemhilfe.

Gibt es eine Impfung?

Bislang werden vor allem gefährdete Frühgeborene oder Kinder mit Vorerkrankungen durch eine Passiv-Impfung geschützt - etwa durch monoklonale Antikörper. "Es laufen aktuell aber Studien, die schauen, ob die Impfung auch für gesunde Kinder sinnvoll ist", erklärt Tobias Tenenbaum.

Wie akut ist die aktuelle Situation?

Dass die Zahl der RSV-Fälle im November ansteigt, ist nicht ungewöhnlich. Tobias Tenenbaum sieht aktuell eine "sehr hohe Krankheitslast". Vor allem bei Kleinkindern würden nun Infektionen nachgeholt, die während der Corona-Pandemie nicht durchgemacht wurden. Durch die Corona-Regeln ist die normale Auseinandersetzung des kindlichen Immunsystems mit Winter-Erkältungsviren in vielen Fällen ausgeblieben.

Ob das aktuelle Geschehen aber insgesamt schlimmer sei als im vergangenen Jahr, lasse sich bislang nicht sagen, so Tenenbaum. Zahlen dazu würden noch folgen. Klar sei aber: "Die Kinderkliniken und Kinderarztpraxen platzen aktuell aus allen Nähten - auch weil andere Atemwegsinfekte hinzukommen."

Die Erreger-Vielfalt ist so hoch, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen stößt.
Tobias Tenenbaum, Sana-Klinikum Berlin-Lichtenberg

Das Gesundheitssystem stoße aber auch wegen des Personalmangels an seine Grenzen, gerade in den Kliniken gebe es Versorgungsengpässe im pflegerischen Bereich, sagt Tenenbaum. Hier sei die Politik gefragt:

Sie muss gewährleisten, dass die Infrastruktur in den Kinderkrankenhäusern finanziell und personell so ausstraffiert ist, dass sie dem Bedarf gerecht werden.
Tobias Tenenbaum, Sana-Klinikum Berlin-Lichtenberg

Gleichzeitig müsse der Beruf der Kinderkrankenpflege wieder gestärkt werden, es bräuchte mehr Spezialisierung. Die aktuelle Ausbildung von Generalisten würde die Probleme "signifikant" verschärfen.

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Thursday, November 24, 2022

Berlin und Brandenburg verzeichnen weiter viele Fälle von häuslicher Gewalt - rbb24

Trotz leichtem Rückgang in 2021 - Berlin und Brandenburg verzeichnen weiter viele Fälle von häuslicher Gewalt

Do 24.11.22 | 21:20 Uhr

Geht es um häusliche Gewalt sind meist Frauen die Opfer und Männer die Täter. Das unterstreichen auch die aktuellen Zahlen. In Brandenburg ist die Gefährdung laut Statistik bei weiblichen Personen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren besonders hoch.

Die Zahl der bundesweit angezeigten Gewalttaten unter Paaren und Ex-Partnern ist nach einem jahrelang anhaltenden Anstieg im vergangenen Jahr erstmals wieder leicht gesunken. Laut einer aktuellen Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) registrierten die Behörden 2021 bundesweit 143.016 Fälle, in denen ein aktueller oder ehemaliger Partner Gewalt ausübte oder dies versuchte - ein Rückgang um 2,5 Prozent im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020.

Der bundesweite Trend spiegelt sich auch in Brandenburg und in Berlin wider: In Brandenburg sind im vergangenen Jahr 5.073 Fälle häuslicher Gewalt erfasst worden, betroffen waren zumeist Frauen. Das teilte das Brandenburger Gesundheits- und Sozialministerium am Mittwoch in Potsdam mit.

Gegenüber 2020 ist das ein Rückgang um 162 Fälle beziehungsweise 3,1 Prozent. Die Fallzahl liegt aber weiterhin deutlich über den Zeiten vor der Pandemie.

Laut Kriminalstatistik wurden 4.214 Tatverdächtige ermittelt, davon war der Hauptanteil männlich. Wie in den vergangenen Jahren auch waren weibliche Opfer am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen. Von den insgesamt 4.911 Opfern (2020: 5.073) waren 70,7 Prozent (2020: 70,9) weiblichen Geschlechts. Besonders hoch ist die Gefährdung laut Statistik bei weiblichen Personen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.

Die Polizei gehe zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, weil Taten nicht angezeigt werden.

Verfahren müssen laut Nonnemacher verkürzt werden

Trotz der hohen Zahlen seien häusliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Bedrohung und viele andere Formen von Gewalt immer noch Tabu-Themen, beklagte Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). "Sie sind mit Scham besetzt. Frauen gehen nicht zur Polizei aus Angst vor den Tatpersonen oder aus Sorge, dass ihnen nicht geglaubt wird", erklärte die Politikerin.

Strafverfolgung und Justiz müssten im Umgang mit Betroffenen noch sensibler werden und auch Verfahren verkürzen, forderte die Ministerin. "Wir müssen die Warnzeichen für Gewaltbetroffenheit ernst nehmen und einen Tabubruch bewirken. Schuldig müssen sich allein die Täter fühlen", so Nonnemacher. Niemand müsse körperliche oder sexualisierte Gewalt hinnehmen: "Keine Frau sollte sich als Betroffene schuldig fühlen."

In Berlin wurden im vergangenen Jahr laut Statistik 15.630 Opfer häuslicher Gewalt gezählt. Die Zahl sank im Vergleich zum Jahr 2020 um 4,3 Prozent. Auch in der Bundeshauptstadt waren 71 Prozent der Opfer Frauen.

Im laufenden Jahr (bis 31. Oktober) wurden bisher 13.994 Fälle der häuslichen Gewalt erfasst. 14.668 Opfer wurden gezählt - unter ihnen 10.546 weiblichen Geschlechts. Dies entspricht einem Anteil von 71,9 Prozent.

143.016 Fälle in ganz Deutschland

Die Zahl der bundesweit angezeigten Gewalttaten unter Paaren und Ex-Partnern ist nach einem deutlichen Anstieg seit 2015 im vergangenen Jahr erstmals wieder leicht gesunken.

Laut einer aktuellen Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) registrierten die Behörden 2021 bundesweit 143.016 Fälle, in denen ein aktueller oder ehemaliger Partner Gewalt ausübte oder dies versuchte.

Wie aus den Daten hervorgeht, die das BKA am Donnerstag veröffentlicht hat, waren in den genannten Fällen insgesamt 143.604 Opfer involviert - ein Rückgang der Opferzahl um drei Prozent im Vorjahresvergleich. Allerdings war die Zahl der Opfer davor stetig gestigen, 2015 lag sie bei 127.457, im Jahr 2012 bei 120.758.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wies darauf hin, dass die in der Statistik erfassten Zahlen lediglich das sogenannte Hellfeld abbilden, also die Zahl der angezeigten Fälle. Das Dunkelfeld sei weitaus größer.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erklärte, es sei davon auszugehen, dass derzeit zwei Drittel der weiblichen Opfer nicht zur Polizei gehen.

Der Statistik zufolge waren 80,3 Prozent der von Partnerschaftsgewalt Betroffenen Frauen. In den meisten Fällen handelte es sich um vorsätzliche einfache Körperverletzung (59,6 Prozent).

Zahl der Straftaten im Internet leicht gestiegen

Die BKA-Daten beziehen sich auf Fälle, bei denen die Ermittlungen 2021 abgeschlossen wurden. Die Tat selbst kann dabei schon früher begangen worden sein. Wie bereits in den Vorjahren geht die Gewalt nach wie vor zum überwiegenden Teil von Männern aus (78,8 Prozent). Der Anteil weiblicher Tatverdächtiger ist in den vergangenen Jahren jedoch leicht gestiegen - auf nunmehr 21,2 Prozent (2020: 20,6).

Von insgesamt 118.148 erfassten Verdächtigen waren 65,6 Prozent deutsche Staatsangehörige. Bei den nichtdeutschen Verdächtigen traten türkische Staatsangehörige mit einem Anteil von 5,4 Prozent am häufigsten auf.

Leicht angestiegen ist die Zahl der Straftaten, die im Internet begangen wurden: So lag etwa der Anteil der Bedrohungen von Partnern oder Ex-Partnern im Internet 2021 bei 6,6 Prozent - 2020 hatte er noch bei 4,8 Prozent gelegen. Die Polizei führt dies auch auf die Auswirkungen des Gesetzes zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Hasskriminalität zurück. Das 2021 in Kraft getretene Gesetz sieht unter anderem vor, dass Drohungen und Beleidigungen im Netz von den Anbietern sozialer Netzwerke dem BKA gemeldet werden müssen.

Am Freitag ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der von den Vereinten Nationen 1999 für den 25. November ausgerufen wurde. Die Initiative entstand in Reaktion auf einen schweren Fall von Gewalt an Frauen in der Dominikanischen Republik. In Deutschland wird seit dem 25. November 2001 in vielen Kommunen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.11.2022, 15:00 Uhr

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Twitter-Konten: Musk will gesperrte Nutzer freischalten | tagesschau.de - tagesschau.de

Stand: 24.11.2022 23:54 Uhr

Twitter-Besitzer Musk plant offenbar eine generelle "Amnestie" für gesperrte Twitter-Accounts. Auf Twitter kündigte er an, nächste Woche bestimmte gesperrte Profile wieder freischalten zu wollen. Experten befürchten eine Zunahme an Hassrede.

Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hat angekündigt, gesperrte Accounts des Kurznachrichtendienstes in der kommenden Woche grundsätzlich wieder freischalten zu wollen. Ausgenommen sind laut Musk Konten von Nutzern, die gegen Gesetze verstoßen haben oder für "unerhörtes Spam" verantwortlich sind.

Musk: "Das Volk hat gesprochen"

Zuvor hatte der neuen Firmenbesitzer Nutzer darüber abstimmen lassen, ob es für gesperrte Konten eine "Generalamnestie" geben soll, wenn diese nicht gegen Gesetze verstoßen oder Spam-Nachrichten verbreitet haben. Eine Mehrheit der 3,1 Millionen teilnehmenden Nutzer sprach sich dabei für eine Reaktivierung der Profile aus. In der Twitter-Umfrage stimmten 72,4 Prozent für eine Entsperrung und 27,6 Prozent dagegen. Nach jüngsten Angaben kommt Twitter auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer.

Später postete Musk auf Twitter: "Das Volk hat gesprochen. Nächste Woche beginnt die Amnestie". Experten für Onlinesicherheit erwarteten in der Folge eine Zunahme von Belästigung, Hassreden und Falschinformationen in dem Netzwerk.

Twitter-Abstimmungen nicht repräsentativ

Die Ergebnisse von Erhebungen wie die von Musk gestartete sind nicht repräsentativ - sie können leicht mithilfe sogenannter Bots beeinflusst werden. Es ist daher unklar, ob und wie viele Stimmen von solchen automatisierten Accounts abgegeben wurden.

Dazu kommt, dass Musk Ende Oktober angekündigt hatte, vor der Wiederaktivierung von Twitter-Konten einen Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten bilden zu wollen. In der vergangenen Woche ließ der Tech-Milliardär dann allerdings ohne Gremium - ebenfalls nach einer Nutzerumfrage - den Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump freischalten.

Trump war im Januar 2021 von Twitter verbannt worden. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die den Sitz des US-Parlaments gestürmt hatten.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und seither zahlreichen Mitarbeitenden gekündigt. Seit der Übernahme macht dem Unternehmen unter anderem die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Erlöse aus.

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Northvolt in Heide: Viele offene Fragen um die Giga-Fabrik - NDR.de

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Northvolt in Heide: Viele offene Fragen um die Giga-Fabrik  NDR.de
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Wednesday, November 23, 2022

Noch viele weiße Flecken : Schließen von Funklöchern dauert länger | tagesschau.de - tagesschau.de

Stand: 23.11.2022 08:27 Uhr

Bis Ende 2022 wollten Deutsche Telekom, O2 und Vodafone in 500 "weißen Flecken" neue Funkstationen bauen und damit dort endlich Empfang ermöglichen. Sie dürften dieses Ziel deutlich verfehlen.

Deutschlands Mobilfunk-Netzbetreiber sind beim Schließen von sogenannten "weißen Flecken" spät dran. Weiße Flecken sind Gebiete, in denen weder 4G/LTE- noch 5G-Funksignale empfangen werden. Eigentlich hatten sich Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland in der Frequenzauktion von 2019 dazu verpflichtet, bis Ende 2022 in 500 bisherigen weißen Flecken neue Funkstationen zu bauen. Die Firmen wollten sich gegenseitig Zugang verschaffen, sie sind für je ein Drittel der weißen Flecken zuständig.

Viel zu wenige neue Funkstationen

Doch voraussichtlich wird keiner der drei etablierten Betreiber diese Ausbauauflage erfüllen. Das geht aus einem Bericht der Bundesnetzagentur an ihren Beirat hervor, welcher der Nachrichtenagentur dpa vorliegt und als Diskussionsgrundlage für die Beiratssitzung am kommenden Montag dienen soll. Danach ist Telefonica Deutschland (O2) erst bei 45 neuen Funkstationen, die Deutsche Telekom bei 28 und Vodafone bei zwölf.

Weiße Flecken sind gar keine Funklöcher?

Streng genommen sind weiße Flecken nach Definition der Bundesbehörde gar keine Funklöcher, weil dort zumindest 2G-Telefoniesignale zu empfangen sind. Im datengetriebenen Internetzeitalter dürften viele Bundesbürger weiße Flecken aber wie ein Funkloch empfinden.

Echte Funklöcher gab es nach Angaben auf der Webseite breitband-monitor.de im Oktober auf gerade einmal 0,32 Prozent der Fläche Deutschlands - dort ist nicht mal 2G zu empfangen. Weiße Flecken gab es dagegen auf 2,94 Prozent der Fläche. Hinzu kommt noch eine Fläche von 18,6 Prozent mit "grauen Flecken", wo nur einer oder zwei der drei Netzbetreiber funken.

Schnellerer Downloadspeed für alle

Neben der Vorgabe für die weißen Flecken enthalten die Auktionsauflagen von 2019 die Verpflichtung, bis Ende 2022 in jedem Bundesland mindestens 98 Prozent der Haushalte mit einem Downloadspeed von mindestens 100 Megabit pro Sekunde abzudecken. "Telekom hat die Auflage bislang in zwölf Bundesländern, Telefonica in fünf und Vodafone in 13 Bundesländern erfüllt", schreiben die Vertreter der Behörde und beziehen sich dabei auf Meldungen der Firmen, die bis Anfang November in Bonn eingingen.

Die Firmen äußerten sich dennoch zuversichtlich, diese Vorgabe der Netzagentur bis zum Jahresende zu erfüllen. Bei den weißen Flecken sieht das allerdings anders aus - hier dürften Telefonica Deutschland, Vodafone und die Telekom die Latte reißen.

Bußgelder oder Ermahnungen?

In dem Schreiben der Bundesnetzagentur fordert die Behörde die Netzbetreiber nun auf, für jeden verzögerten Standort eine detaillierte Dokumentation vorzulegen. "Dies soll eine Prüfung dahingehend ermöglichen, ob die Verzögerungen durch den jeweiligen Mobilfunknetzbetreiber oder Dritte zu vertreten sind."

Die Behörde verwies zudem auf die Möglichkeit von Bußgeldern. Ob sie dieses scharfe Schwert aber wirklich zücken würde, ist fraglich: Selbst bei den deutlichen Verfehlungen von O2 nach der Auktion von 2015 beließ es die Behörde bei Ermahnungen.

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Tuesday, November 22, 2022

Eine Liebe, viele Fragen: Wie geht es in der WM-Debatte weiter? - Queer.de

Keine Liebe für die FIFA und den DFB: Nach dem Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde für europäische WM-Teilnehmer durch den Weltverband stehen dieser und der Deutsche Fußball-Bund stark in der Kritik. Eine "Machtdemonstration" beklagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf – sein Verband muss sich dem Vorwurf des angeblichen Einknickens stellen. Als erster Sponsor zog der Handelsriese REWE am Dienstag Konsequenzen und wirbt nicht mehr für den DFB während der WM.

Was wären die unmittelbaren Konsequenzen, trüge DFB-Kapitän Manuel Neuer die Binde doch?

Neuer könnte vom Schiedsrichter mit der Gelben Karte verwarnt werden. Die Binde sei Teil der Ausrüstung und bei Mängeln an dieser dürfe ein Spieler nicht an der Partie teilnehmen, erklärte der erfahrene frühere FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe bei Twitter. "Macht er es trotzdem, wäre es ein unerlaubtes Betreten des Spielfeldes/unsportliches Verhalten", das mit Gelb zu ahnden sei. Gelb-Rot gebe es in der Folge nicht, weil ein Spieler nicht zweimal für ein Vergehen bestraft werden dürfe – theoretisch sei aber ein Spielabbruch möglich. Dieser müsse "aber immer verhältnismäßig sein", schrieb Gräfe. Der DFB begründete den Verzicht nach der FIFA-Androhung damit, das Politikum nicht auf dem Rücken der Spieler ausfechten zu wollen. Zudem sei es das Ergebnis der Beratungen aller Europa-Verbände gewesen. DFB-Mediendirektor Steffen Simon war der FIFA in einem Interview des Deutschlandfunks am Dienstagmorgen "extreme Erpressung" vor.

Warum riskiert der DFB nicht den Bruch mit der FIFA und notfalls noch schärfere Sanktionen?

DFB-Präsident Bernd Neuendorf gab an, die FIFA habe "keine konkreten Aussagen" gemacht, was passieren könne, die Rede sei von "sportlichen Sanktionen" gewesen. Die könnten dann noch weiterführen: Ein provozierter Spielabbruch und der damit vielleicht sogar verbundene Ausschluss aus dem Turnier könnte den Verband Strafzahlungen im schnell zweistelligen Millionenbereich kosten. Wie in Abschnitt 5 der Wettbewerbsregularien festgelegt, stünde dann auch der Ausschluss von kommenden FIFA-Weltmeisterschaften im Raum – dem DFB würden weitere fest geplante Einnahmen entgehen. Der Verband gibt viel von seinem Geld an die Amateurverbände weiter.

Wie ist das Auftreten von Neuendorf zu bewerten?

Der 61-Jährige wählte für seine Stellungnahme mit DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff klare Worte ("Machtdemonstration"), machte aber deutlich, für den Dialog mit der FIFA weiter offen zu sein. Neuendorfs Sachlichkeit ist eher selten im Fußballgeschäft, im kommenden Jahr soll der DFB-Präsident ins FIFA-Council an Infantinos Tisch aufrücken. Deutschland bewirbt sich mit den Niederlanden und Belgien um die Ausrichtung der Frauen-WM 2027. Es ist ein sehr schmaler Grat, kritisch genug zu sein, aber nicht zu sehr im FIFA-Zirkel abzurutschen und gar nichts mehr bewirken zu können. Im medialen Echo in Deutschland stand Neuendorf am Montag und Dienstag schlecht da – dagegenhalten wurde gefordert. REWE begründete seinen vorzeitigen Ausstieg aus den Werbemaßnahmen – der Vertrag lief bis zum Jahresende – eher mit Kritik an der FIFA.

Wie haben sich die Spieler positioniert?

Die Nationalspieler haben in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung gemacht und sich teils deutlich für gesellschaftspolitische Themen starkgemacht. Als Stimme der DFB-Auswahl hat sich Leon Goretzka etabliert – im vergangenen Jahr ging seine Herz-Geste im EM-Gruppenspiel vor dem ungarischen Fanblock um die Fußball-Welt. An der Ankündigung, "One Love" in jedem Fall zeigen zu wollen, müssen sich die Spieler um Neuer nun aber messen lassen. Er wirke so "dass wir sie jetzt überfrachtet haben", sagte Ex-Profi Thomas Hitzlsperger in den ARD-"Tagesthemen". "Nur, was sie verstehen müssen, ist, dass sie in der Vergangenheit selbst Zeichen setzen wollten, so haben sie die Erwartungshaltung gesteigert." Es werde "eine Zeit dauern, bis sie wieder glaubwürdig für diese werte einstehen können".

Welche Botschaft vermittelt die "One Love"-Binde?

Kurioserweise war die mehrfarbige Binde mit dem Herz nach der Vorstellung im September von mehreren Seiten scharf kritisiert worden, weil sie eben nicht den symbolkräftigen Regenbogen abbildet. Homosexualität ist in Katar per Gesetz verboten. Der DFB wehrte sich und verwies darauf, dass sich die "One Love"-Binde gegen jede Form von Diskriminierung wende. Der Unterschied zur von der FIFA vorgegebenen "NoDiscrimination"-Kapitänsbinde der FIFA scheint nicht mehr so groß.

Welche Fronten haben sich gebildet?

Im Kern waren in Katar noch sieben europäische Nationen bei der Kampagne dabei: Deutschland, England, Wales, die Niederlande, Schweiz, Dänemark und Belgien. Als prominenteste Europa-Nation bei der WM fehlte Spanien. Im FIFA-Council sitzt nur der Vertreter aus Deutschland – Peter Peters soll im kommenden Jahr von Neuendorf abgelöst werden. Im Grundsatz sind die glorreichen Sieben ohnehin sehr dem eigenen Geschäft innerhalb der Europäischen Fußball-Union zugeneigt, die sich mit der FIFA in einem Dauerstreit befindet. Neu war Neuendorfs Versuch, sich kurz vor der WM als Infantino-Kritiker zu positionieren.

Wie sicher ist Gianni Infantino auf seinem Präsidentenstuhl?

Die Mitteilung des DFB, den Schweizer für die Wahl im März in Kigali nicht zu nominieren, wäre nicht zwingend notwendig gewesen. Bis zum Fristende mussten Kandidaten einen Job im Fußball und die Unterstützung von fünf Nationalverbänden präsentieren. Für Infantino eine leichte Aufgabe: Der 52-Jährige erfährt große Unterstützung insbesondere aus Afrika und Asien. Insgesamt gibt es 211 FIFA-Nationen. Einen Gegenkandidaten oder eine Gegenkandidatin gibt es nicht, und das wäre die erste Voraussetzung für eine geordnete Ablösung des früheren UEFA-Generalsekretärs. Es wäre nicht fair, einen aussichtslosen Kandidaten ins Rennen zu schicken, hieß es von Neuendorf. Und dass Infantino westliche Kritik ziemlich kaltlässt, zeigte zuletzt dessen Pressekonferenz am Samstag mit dem großen Rundumschlag gegen Europa.

Was würde eine EU-Resolution am Donnerstag bedeuten?

Einen Vorgeschmack auf die mögliche WM-Resolution des EU-Parlaments am Donnerstag gab es Montagabend. Von einer "WM der Schande" sprachen Abgeordnete, manche forderten ein Boykott der Veranstaltung, eine Parlamentarierin trug bei ihrer Rede aus Protest die "One Love"-Armbinde, mit der eigentlich ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden sollte. Wenn das Parlament am Donnerstag geschlossen die WM in Katar und die FIFA verurteilt, wäre das eine symbolische Ohrfeige für die Organisatoren. Rechtlich ist der Text zwar nicht bindend. Neben negativer Berichterstattung über die WM, könnten durch die anhaltende Kritik auch Sponsoren zu dem Schluss kommen, dass die Weltmeisterschaft für sie als Veranstaltung für Werbung weniger attraktiv wird. Allerdings kommen bis auf Adidas keine Geldgeber der FIFA mehr aus Europa.

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Erneut viele Proteste gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen - NDR.de

Stand: 01.02.2024 13:31 Uhr Wegen des Treffens von Rechtsextremisten in Potsdam haben in Niedersachsen Hunderttausende gegen Rechtsextremi...