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Sunday, October 23, 2022

Zu viele Fehler und Gegentore: 1. FC Köln hat reichlich Inhalt für die Lernkurven - Kölnische Rundschau

Irgendwo musste der ganze Frust nach dieser 0:5-Klatsche beim 1. FSV Mainz 05 dieses Freitagabends hin. Also nahm sich Thomas Kessler etwas intensiver der Szene an, die das Spiel womöglich in eine andere Richtung gelenkt hätte. Dem Sportlichen Leiter des 1. FC Köln waren in der Halbzeitpause TV-Bilder zugespielt worden, die den Verdacht nahe legten, dass es bei Marcus Ingvartsens Elfmetertor zur 1:0-Führung eine irreguläre Doppelberührung des Balles durch den Mainzer gab. „Ich will nicht als schlechter Verlierer hier stehen, aber da wird ein Elfmeter ausgeführt, wo der Schütze nachweislich den Ball zweimal berührt. Da frage ich mich, warum das nicht geahndet wird“, kritisierte Kessler. Als er nach dem Schlusspfiff den Kontakt zu Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck suchte und keine zufriedenstellende Antwort erhielt, regte sich der Ex-Torwart mächtig auf und verließ die Mewa-Arena lange nach Spielschluss mit angesäuerter Miene.

Irregluärer Elfmeterschuss

Jochen Drees war natürlich um Aufklärung bemüht. Der VAR-Chef erklärte am Sonntag bei Sport1, dass die Szene „nicht zweifelsfrei“ aufzuklären gewesen sei: „In einer Einstellung sieht es so aus, als wäre eine Bewegung vom Ball nachzuweisen, in der anderen Einstellung sieht es wieder nicht danach aus.“ Deshalb gab es letztendlich keinen Eingriff aus dem Kölner Keller und die Mainzer Führung hatte als Anfang vom Ende der Kölner an diesem gebrauchten Oktoberabend Bestand.

Es sprach für Steffen Baumgart, dass er die Szene aus der elften Spielminute nicht als „Ausrede“ zur Hilfe nahm. „Der Elfmeter war nicht die spielentscheidende Situation“, erklärte der Kölner Trainer. Und fürwahr taten sich für den 50-Jährigen und seinen Stab in Mainz viele andere Baustellen auf. Etwa, dass sein Team zum neunten Mal in den bisherigen elf Partien der Bundesliga-Saison 2022/23 0:1 in Rückstand geriet und das zum wiederholten Mal durch einen individuellen Fehler in der Anfangsphase. Luca Kilian hatte dem überragenden Karim Onisiwo erst den Ball serviert und den Österreicher anschließend bei der Verfolgung im Strafraum zu Fall gebracht.

Nach 30 Minuten dann der Aussetzer

Entscheidend war nach 30 sehr guten Minuten des FC aber Kilians zweiter Aussetzer. Der 23-Jährige checkte Onisiwo unerklärlicherweise an der Außenlinie in eine Werbebande und musste mit Gelb-Rot früh vom Platz (28.). „Luca muss den Laufweg mitmachen. Das weiß er auch“, schrieb Baumgart seinem Innenverteidiger ins Lehrheft. Den Coach ärgerte, dass sein Team in Unterzahl erneut sofort die Ordnung verlor. Wie schon in der Conference League-Qualifikation gegen Fehévar (1:2) und beim Derby in Gladbach (2:5). „Es kann nicht sein, dass wir nach der Gelb-Roten Karte gleich zwei Gegentore kassieren. Beide Situationen waren auch zu zehnt zu verteidigen. Dann bist du in Unterzahl der Vollidiot.“

Das waren die Geißböcke am Ende ohne Frage, denn wie in Gladbach gab es fünf Stück. Und damit waren die Kölner gegen gnadenlose Mainzer sogar noch gut bedient. „Wir haben in Summe zu viele Fehler gemacht, die man sich auf dem Niveau nicht erlauben kann“, registrierte Kessler, der die Niederlage auch in der Höhe „verdient“ fand. Es gab jedenfalls reichlich Inhalt für die Lernkurven der immer noch relativ unerfahrenen und in der Entwicklung befindlichen Kölner Mannschaft. Der Sportliche Leiter verwies dann auch zu Recht darauf, dass der FC mit 16 Punkten nach elf Spielen nach wie vor hervorragend dasteht. „Fehler passieren allen. Kein Vorwurf also an Luca. Wir haben im Kollektiv zu viele Fehler gemacht“, erklärte Kessler.

Der FC braucht aber das Kollektiv für seinen Erfolg. Das weiß auch Steffen Baumgart, der die Mannschaft mit einer vorbildlichen Fehlerkultur führt. Jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Wenn sich die gleichen Fehler immer wiederholen, ohne dass es einen Lerneffekt gibt, hört auch für den Trainer das Verständnis auf. Und an diesem Punkt ist der FC mittlerweile angekommen. „Wir waren dieses Jahr schon vier Mal in Unterzahl“, zählte Baumgart die Platzverweise von Kilian (2), Jeff Chabot und Florian Kainz auf, die alle eine Niederlage zur Folge hatten. „Da gibt es keine Entschuldigung für – da muss im Kopf etwas passieren. Wir werden das analysieren. Ich bin der Meinung, dass wir es besser können.“ Der Chefcoach muss und wird nach einem trainingsfreien Wochenende klare Worte finden. Denn schon am Donnerstag geht es beim 1. FC Slovácko in Tschechien ums angestrebte Überwintern in der Conference League.

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