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Sunday, October 9, 2022

Hurrikan "Julia" tobt weiter: Viele Tote bei Erdrutsch in Venezuela - n-tv NACHRICHTEN

Die Karibik bekommt in der Hurrikansaison die Folgen des Klimawandels zu spüren, ein schweres Unwetter jagt das nächste. In Venezuela sterben mindestens 22 Menschen bei einem Erdrutsch, Dutzende werden noch unter dem Schlamm gesucht. Jetzt zieht Wirbelsturm "Julia" weiter Richtung Nicaragua.

Nach heftigem Regen sind in Venezuela bei einem Erdrutsch mindestens 22 Menschen gestorben. Es werde nach mindestens 52 Vermissten gesucht, sagte die Vizepräsidentin des südamerikanischen Landes, Delcy Rodríguez, am Unglücksort, der Stadt Las Tejerías. Der Wirbelsturm "Julia" habe am Samstag einen sogenannten Trog - ein Tiefdruckgebiet - verursacht und fünf kleinere Flüsse zum Überlaufen gebracht.

"Julia" hatte sich am Freitag über dem Karibischen Meer vor Kolumbien gebildet und war in der Nacht zum Sonntag als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 von 5 an Nicaraguas Karibikküste auf Land getroffen. In mehreren Ländern Mittelamerikas gab es Überschwemmungen. "Julia" zog Richtung Westen über Nicaragua, schwächte dabei ab und wurde zu einem Tropensturm herabgestuft. Voraussichtlich am Abend werde der Sturm Nicaraguas Pazifikküste erreichen, hieß es vom NHC. Bis Dienstag seien lebensbedrohliche Sturzfluten und Erdrutsche in ganz Mittelamerika und dem Süden Mexikos möglich.

Las Tejerías hat gut 50.000 Einwohner und liegt rund 50 Kilometer südwestlich der venezolanischen Hauptstadt Caracas sowie etwa 70 Kilometer südlich der Karibikküste. Bilder zeigen, dass Schlamm große Teile des Ortes bedeckt, Baumstämme liegen zwischen Trümmern auf dem Boden. Unter den Toten seien Kinder, sagte Rodríguez. Die Tragödie sei eine Folge der Klimakrise. Staatspräsident Nicolás Maduro schrieb auf Twitter, er habe drei Tage Staatstrauer angeordnet.

Nicht mehr Hurrikans, aber stärkere

In El Salvador wurde ein landesweiter Notstand ausgerufen, die Schulen sollten dort wie auch in Honduras am Montag geschlossen bleiben. In Honduras wurden mehrere Flughäfen für kommerzielle Flüge geschlossen. Nach Angaben des Katastrophenschutzes in Nicaragua standen mehr als 800 Häuser in dem mittelamerikanischen Staat unter Wasser, rund 13.000 Menschen seien evakuiert worden. Auf der kolumbianischen Insel San Andrés, an der "Julia" kurz vor Nicaragua nah vorbeigezogen war, fielen die Schäden wegen guter Vorbereitungen mit 101 beschädigten und zwei zerstörten Häusern eher leicht aus, wie der Katastrophenschutzchef twitterte.

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Anwohner betrachten die Schäden in Las Tejerias.

(Foto: dpa)

Nur gut zwei Wochen zuvor hatte tagelanger Regen in Mittelamerika Erdrutsche und Überschwemmungen verursacht, durch die in Honduras und El Salvador insgesamt mindestens 20 Menschen ums Leben kamen. Im Jahr 2020 hatten die verheerenden Hurrikans "Eta" und "Iota" die Region mit etwa 50 Millionen Einwohnern heimgesucht. Mindestens 250 Menschen starben, Teile Mittelamerikas standen wochenlang unter Wasser.

Die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis November. In den vergangenen Wochen richteten die beiden starken Hurrikans "Fiona" und "Ian" in Teilen der Karibik sowie Nordamerikas große Zerstörung an. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Aufgrund des Klimawandels erhöht sich zwar nicht deren Anzahl, wohl aber die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

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