Gut 71 Prozent der Fachkräfte in Ostdeutschland verdienen im Mittel weniger als die westdeutschen Fachkräfte. Insgesamt betrifft das 1,59 Millionen Fachkräfte in den neuen Ländern.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer hervor. Die Antwort liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Mehr als ein Drittel der Fachkräfte in Ostdeutschland (38 Prozent) verdient zudem im Mittel weniger als Hilfskräfte in Westdeutschland. In Sachsen trifft dies auf 44 Prozent der Fachkräfte zu, in Sachsen-Anhalt und Thüringen sind es jeweils knapp 40, in Brandenburg 39 und in Mecklenburg-Vorpommern 43 Prozent.
Helfertätigkeiten umfassen dabei in der Regel einfachere Arbeiten, die keinen einschlägigen formalen Berufsausbildungsabschluss voraussetzen. Die Angaben basieren auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Insgesamt habe sich die Lohnspreizung zwischen Ost und West in den vergangenen 20 Jahren nur geringfügig verkleinert, wie Springer unter Berufung auf die Angaben betont. Springer sieht darin einen wesentlichen Grund für die »Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien im Osten«.
Anderes Geschlechterverhältnis bei den Löhnen
Bereits zum Tag der Deutschen Einheit Anfang Oktober hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) Zahlen vorgelegt, die zeigen, dass es beim Arbeitslohn weiter große Unterschiede zwischen Ost und West gibt – auch in Bezug auf die Geschlechter: Frauen mit Vollzeitjobs verdienen statistisch gesehen im Osten mehr als Männer, und im Westen ist es genau umgekehrt.
»Insgesamt liegen die Medianentgelte in Ostdeutschland nach wie vor deutlich unter denen im Westen«, hatte die BA mitgeteilt. »Die grundsätzliche Tendenz geht dahin, dass die Unterschiede – wenn auch nur langsam – geringer werden.« Allerdings sind in vielen ostdeutschen Regionen auch die Lebenshaltungskosten vergleichsweise günstig.
Gehalt: Viele ostdeutsche Fachkräfte verdienen weniger als westdeutsche - DER SPIEGEL
Read More
No comments:
Post a Comment