Durch die verschiedenen Großfeuer in Europa sind in diesem Jahr bereits rund 660.000 Hektar Land verbrannt. Das ist ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Dies geht aus Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFIS) hervor. Ihnen zufolge waren in diesem Jahr nicht nur wie sonst hauptsächlich die Mittelmeerländer betroffen. Auch andere Regionen litten enorm. So erlebte Slowenien seinen schlimmsten Waldbrand seit Generationen.

Am stärksten betroffen ist Spanien

"2022 ist bisher ein Rekordjahr", sagte EFIS-Koordinator Jesús San Miguel. "Trockenheit und extrem hohe Temperaturen haben ganz Europa erfasst." Dies treibe die Waldbrandgefahr enorm in die Höhe. "Die Situation ist beunruhigend – und wir sind gerade erst in der Mitte der Brandsaison." Am schlimmsten betroffen ist in diesem Jahr bisher Spanien mit 225.000 Hektar verbrannter Fläche. Es folgen Rumänien mit 150.000 und Portugal mit 77.000 Hektar.

Ein Brand auf der griechischen Ferieninsel Thasos ist teilweise unter Kontrolle. Die Gefahr sei aber nicht gebannt, da es noch zahlreiche Brandherde gebe, teilten örtliche Behörden mit. Die Insel im Norden der Ägäis ist dicht bewaldet, die Brände wüten auf unwegsamem Gelände. In Griechenland sind in diesem Jahr bisher nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 13.000 Hektar Land verbrannt. 

In Frankreich ist es Feuerwehrleuten zuletzt gelungen, die Ausbreitung von Waldbränden im Südwesten zu stoppen. Feuerwehrleute aus ganz Europa waren den französischen Kollegen in der Gironde zu Hilfe gekommen, wo große Waldflächen zerstört wurden. In Frankreich sind dieses Jahr bereits 60.000 Hektar Land verbrannt – sechsmal so viel wie im Schnitt der Jahre von 2006 bis 2021.

Brandenburg und Sachsen stark betroffen

In Deutschland sind insbesondere Teile Brandenburgs und Sachsens stark betroffen. Ein Waldbrand am Brocken im Nationalpark Harz wurde nun gelöscht. Die Einsatzkräfte der lokalen Feuerwehr waren aber weiterhin vor Ort und nahmen Aufräumarbeiten vor. Der Brand war nahe der Ortschaft Schierke ausgebrochen. Den Angaben der Stadt Wernigerode zufolge brannte es auf einer Fläche von 13 Hektar.