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Tuesday, June 28, 2022

Keine andere Stadt hat so viele Stifter wie Hamburg: „Wir möchten von unserem Glück etwas abgeben“ - BILD

Hamburg - In keiner anderen Stadt Deutschlands gibt es so viele gemeinnützige Organisationen (über 1470) wie bei uns: 78,7 Stiftungen je 100 000 Einwohner – damit liegt Hamburg weit über Bundesschnitt (28,7).

Pro Jahr kommen 20 bis 25 dazu! Beeindruckend: Fast 11 Milliarden Euro werden als Stiftungskapital an der Elbe verwaltet, um Gutes zu tun!

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„Das Stiften hat in Hamburg lange Tradition, die älteste Stiftung besteht schon seit fast 800 Jahren“, erklärt Marcus Buschka (50), Vorstand der Haspa Hamburg Stiftung, die 170 Stiftungen treuhänderisch verwaltet.

Hanseatisch zurückhaltend würden viele Stifter aber gar nicht in Erscheinung treten wollen, so Buschka. Und nicht hinter jeder Stiftung steckt ein Millionen-Vermögen.

Buschka: „Oft fängt es mit dem Gedanken an, mit der Stiftung etwas Gutes bewirken zu wollen. Die Stiftungen werden dann häufig durch eine Erbschaft größer“

Engel der Tiere

Stefanie Möhring mit Hündin Mariew

Stefanie Möhring mit ihrer Hündin Marie

Foto: Stephan Wallocha

Soziales Engagement wurde Stefanie Möhring (40) in die Wiege gelegt: „Meine Eltern haben mir vorgelebt, sich für Schwächere einzusetzen.“

2019 gründete die Niederlassungsleiterin ihre Stiftung „Pfoten und Meer“, widmete sie ihrem Vater Hans.

Möhring: „Ein Schlüsselmoment war, als mir ein Taxifahrer erzählte, dass er eine Dame und ihren Hund kostenlos zum Tierarzt gefahren hat.“ Möhring, selbst Hundebesitzerin, fördert Projekte mit Tieren, von der teuren Operation bis zum Gnadenhof für Rollstuhlhunde.

Die Stifterin: „Ich kann nicht die Welt retten, aber es ist gut, helfen zu können. Die große Dankbarkeit ist meine schönste Motivation.“

Retter der Heimat

Kennt fast alle 6000 Duvenstedter mit Namen: Stifter „Hinni“ Jürjens

Kennt fast alle 6000 Duvenstedter mit Namen: Stifter „Hinni“ Jürjens

Foto: Stephan Wallocha

Als 7-Jähriger kam Hans-Hinrichs Jürjens (85) nach Duvenstedt, nachdem die Wohnung seiner Eltern in Barmbek ausgebombt wurde. Für Jürjens, den alle nur „Hinni“ nenen, wurde Duvenstedt zur Heimat. Noch heute spielt er in der Theatergruppe des Kulturvereins.

„Ich lebe hier jetzt so viele glückliche Jahre, davon möchte ich etwas zurückgeben“, sagt der Vater von drei erwachsenen Kindern, siebenfacher Opa und Urgroßvater. 2021 gründete Jürjens, der sein Architektur- und Ingenieurbüro vor 10 Jahren an seine Söhne übergeben hat, die „Hinni Jürjens Stiftung für Duvenstedt“, die Projekte des Stadtteils fördert – vom Treppenlift fürs Bürgerhaus bis zum Billardtisch für den Jugend-Treff.

Helfer der Jugend

Selbst im Ring groß geworden: Stifter Achim Hütter (59)

Selbst im Ring groß geworden: Stifter Achim Hütter (59)

Foto: Stephan Wallocha

Sport war für Achim Hütter (59) immer schon wichtiger Bestandteil seines Lebens: „Mit 14 habe ich angefangen zu boxen, mein Bruder mit zehn.“

Als 2013 das international erfolgreiche Familienunternehmen für Aufzüge verkauft wurde, war für die Hütter-Brüder schnell klar, dass sie sich sozial engagieren und besonders Kinder- und Sportprojekte fördern möchten.

2015 gründeten sie die „Achim und Bernd Hütter Stiftung“, die u. a. die Hamburger „Boxschool“ und deren Programm der Gewaltprävention für Kinder unterstützt.

Achim Hüter: „Wir wollen der Stadt, in der wir so gerne leben, etwas von unserem Glück zurückgeben.“

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