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Sunday, May 22, 2022

Saisonabschluss der Neckarsulmer Handballerinnen: Mächtig viele Emotionen - Heilbronner Stimme

Mächtig viele Emotionen in Neckarsulm
Bewegendes Abschlussfest mit den Fans: Kapitänin Nathalie Hendrikse (vorn) führt den Neckarsulmer Partyzug an. Fotos: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Sehr selten hat es bei einer Neckarsulmer Niederlage so viel Jubel gegeben. Das Buxtehuder Siegesgebrüll verhallte im Beben der Ballei beinahe ungehört. Minutenlang durfte die Sport-Union das Trommeln und Klatschen, die Ovationen, still genießen. 1098 Zuschauer sorgten am Samstagabend zum Abschluss für die Rekordkulisse der Saison. Und für ganz viel Gänsehaut. Trotz des 30:32 (14:21) im letzten Bundesligaspiel gegen den BSV. Entschädigung für das Fehlen des finalen Erfolgserlebnisses gab es durch den letzten sportlichen Moment.

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Kempa-Trick zum Abschied

Die scheidende Regisseurin Lynn Knippenborg spielte einen feinen Kempa-Pass auf Lucie-Marie Kretzschmar, die im Flug mit Drehung in artistischer Manier verwandelte. "Sie hat gesagt, dass wir mit etwas Schönem aufhören müssen. Es war die letzte Aktion von Lynns Karriere - ich war es ihr schuldig, den reinzumachen", sagte Kretzschmar später mit verweinten Augen. Es flossen viele Tränen.

Nicht, weil die Neckarsulmerinnen die packende Partie und damit Platz sechs verloren. Sondern, weil die Begegnung den Schlussakt für gleich neun Spielerinnen bedeutete. "Ihr bleibt alle in meinem Herzen", sagte Trainerin Tanja Logvin zum Auftakt einer hochemotionalen Verabschiedungszeremonie mit Videobotschaften und anschließendem Fest mit den Fans vor der Halle.

Besondere Shirts

Selbst die ehrgeizige Tanja Logvin hatte die sportliche Komponente gegen den starken Dritten an diesem Abend schnell abgehandelt: "In der ersten Halbzeit waren die Mädels mit dem Kopf schon bei der Verabschiedung. Die Mannschaft hat aber gekämpft und in der zweiten Halbzeit alles zurückgegeben. Leider war es Buxtehude und keine andere Mannschaft. Es ist ohnehin nicht der richtige Moment für böse Worte."

Die Besonderheit der Begegnung hatte das Trainerteam schon beim Aufwärmen präsentiert. Mit weißen T-Shirts, auf deren Vorderseite Tanja"s Angels zu lesen war. Die Rückseite zierten Jubelbilder aller neun Abgänge. Gepaart mit der prächtigen Kulisse schien das die Neckarsulmerinnen etwas zu sehr zu rühren. Weiche Knie und eine offensive Abwehr passten nicht zusammen. Beim Abschluss zitterte bei Kapitänin Nathalie Hendrikse und Co. zudem immer wieder auffallend das Händchen. Beim 14:21-Pausenrückstand lag die Wurfquote der Sport-Union unter 50 Prozent. Ein Debakel drohte. Doch es sollte anders kommen.

Saisonabschluss der Neckarsulmer Handballerinnen | Neckarsulm | 22.05.2022 | 10 Bilder | Fotograf: Andreas Veigel

Lebensmittelvergiftung verhindert Einsatz

Nach dem 15:23 vernagelte die Neckarsulmer Abwehr mit Keeperin Isabel Gois das Tor. In ihrem letzten Spiel für die Sport-Union war die Portugiesin Alleinunterhalterin zwischen den Pfosten, weil Sarah Wachter mit Lebensmittelvergiftung passen musste. Und Gois bot mit 15 Paraden beste Unterhaltung, war entscheidender Rückhalt für die Aufholjagd zum 20:23. Als Kretzschmar in der 47. Minute zum 25:26 traf, schien die Partie fast schon gedreht. Doch der BSV bewies, dass er diese Saison nicht umsonst auf dem dritten Platz beendet, ließ den Neckarsulmer Ausgleich bis zum Ende nicht zu. Das Sportliche stand aber ohnehin schnell im Hintergrund, nachdem die Schlusssirene ertönt war und sich die scheidenden Neckarsulmerinnen nach sehr langem gemeinsamen Jubel von ihren Fans verabschiedeten.

"Danke für die überragende Stimmung", sagte Johanna Stockschläder, die sich als beste Feldtorschützin der Bundesliga nach Thüringen aufmacht. Spitzenreiter sind auch die Fans der Sport-Union. Mit dem letzten Spiel zogen sie in der Zuschauertabelle am THC vorbei. 721 Anhänger kamen im Durchschnitt zu den 13 Heimspielen. "Ich hoffe, ihr macht genau so weiter", lobte Kapitänin Hendrikse.

Acht Jahre Warten

Knippenborg weiß schon jetzt, was sie nach ihrem Karriereende tut: "Ich mache erstmal drei Monate gar nichts." Am besten gemeinsam mit ihrem Freund. Ihm galten ihre Schlussworte: "Danke, dass du seit acht Jahren auf mich wartest."

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