Vier Titel? Das von Klopp geformte Weltklasse-Ensemble hat das Zeug, Geschichte zu schreiben
von SPORTBUZZER-Redakteur Timon Zöfelt
"In vier Jahren werden wir einen Titel gewonnen haben": Das war das große Versprechen von Jürgen Klopp bei seiner Antrittspressekonferenz in Liverpool 2015. Rund sechseinhalb Jahre später hat er dieses Versprechen eingehalten, die Erwartungen sogar in beeindruckender Manier übertroffen und die Reds zu einer in ganz Europa gefürchteten Pressingmaschine geformt. Auch in der laufenden Saison ist die Klopp-Elf – wo auch immer sie antritt – einer der heißesten Anwärter auf den Titel, performt beständig unter dem Prädikat "Weltklasse" – und schnuppert sogar am historischen Quadruple.
Vier Klub-Titel in einer Saison – das gab es noch nie. Doch Liverpool ist dieses "unerreichbare" Meisterwerk zuzutrauen. Denn: Die Reds liefern bereits die gesamte Saison über konstant ab. Die einmaligen Qualitäten des Teams um die Superstars Mohamed Salah, Sadio Mané und Co. sind unbestritten. Selbst in ungemütlichen Situationen, wie etwa dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Villarreal (3:2 nach 0:2-Rückstand), weiß sich das Klopp-Ensemble aus dem Schwitzkasten zu befreien.
Zudem: Einen Titel hat Liverpool mit dem League Cup bereits sicher, man bezwang im Endspiel den FC Chelsea (11:10 n.E.), weil man im entscheidenden Moment mal wieder die besseren Nerven hatte. Die Blues werden auch im FA-Cup-Finale gegen das hochklassig und breit aufgestellte Team von der Merseyside das Nachsehen haben. In der Champions League winkt gegen das längst nicht mehr so königliche Real Madrid der Henkelpott.
Und in der Liga? Drei Punkte hinter Manchester City stehen die Chancen nicht gut, doch wie passend wäre es, wenn Liverpool-Legende Steven Gerrard mit Aston Villa als City-Gegner am letzten Spieltag für einen Meilenstein in LFC- und Weltfußball-Historie sorgen würde? Abgeschrieben ist das Quadruple zumindest noch nicht.
Quadruple? Eher bleibt es bei "nur" einem Titel
von SPORTBUZZER-Redakteur Fynn Engelbrecht-Greve
Wenn Jürgen Klopp dem Patzer des FC Liverpool gegen Tottenham (1:1) etwas Positives abgewinnen konnte, dann sicherlich, dass er endlich nicht mehr die steten Reporter-Fragen nach dem Quadruple beantworten muss. Denn der Meister-Titel ist weg und eine Saison mit vier Titeln damit abgeschrieben. An zwei Ausrutscher von Manchester City in den zwei verbleibenden Liga-Spielen glaubt wohl selbst der kühnste Optimist an der Merseyside nicht mehr.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass die Reds von den vier Trophäen am Ende der Saison nur die unbedeutendste eingesammelt haben, ist nicht klein. Im FA Cup wartet mit dem FC Chelsea ein Gegner, gegen den Klopp seit dem Amtsantritt von Trainerkollege Thomas Tuchel in 90 Minuten noch nicht gewinnen konnte. Die Blues können zudem alles reinwerfen, Liverpool braucht dagegen noch ein paar Körner für das Champions-League-Finale.
Und da geht es ausgerechnet gegen Real Madrid – den Champions-League-Klub überhaupt. Die Königlichen strotzen nach dem spektakulären Halbfinal-Sieg gegen Liverpools Liga-Trauma ManCity nur so vor Selbstbewusstsein. Und auch der Blick in die Vergangenheit macht dem LFC nicht unbedingt Mut. Der letzte Sieg gegen Real ist 13 Jahre her. Und bei den Erinnerungen an das letzte Champions-League-Finale zwischen beiden Teams (2018; 1:3) zwickt Mo Salah sicher noch immer die Schulter.
Nicht ausgeschlossen also, dass der Sieg im League Cup – der Wettbewerb, bei dem Trainer gerne der B-Elf eine Chance geben – der einzige Titel der Fast-Quadruple-Saison bleibt. Es wäre ein trauriges Ende einer eigentlich überragenden Saison des FC Liverpool.
FA Cup nächster Schritt zu Quadruple: Wie viele Titel holt Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool in dieser Saison - Sportbuzzer
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