Mit zwei Jahren Verspätung macht „American Son“ von Christopher Demos-Brown sein Debüt am English Theatre. Das Drama beschäftigt sich mit Fragen zu Identität, Vorurteilen und Rassismus.
Erst als ein weißer Mann mit FBI-Marke in die Polizeistation stürmt, nennt Officer Larkin weitere Details – nicht ahnend, dass vor ihm nicht sein Vorgesetzter, sondern Jamals Vater steht. Mit dem Auftauchen von Scott Connor (Jamison Jones) werden neben den Konflikten zwischen dem mittlerweile getrennt lebenden Ehepaar auch weitere Fragen von Identität, Herkunft, Zukunftsplanung und Vorurteile aufgeworfen.
Es sind 90 dialogreiche Minuten, die Handlung des Stücks spielt sich vor allem in den Worten ab. Nur einmal kommt Action auf, als Scott Connor von Lieutenant John Stokes verhaftet werden soll. Die slapstickartige Szene hätte es jedoch nicht gebraucht, vielmehr unterbricht sie die Spannung, die allein durch die klugen Dialoge, eindringlich gespielt von Jamison Jones und Tracey A. Leigh, entsteht.
Das plötzliche Ende ist ergreifend, als Lieutenant Stokes Jamals Schicksal verkündet. Der letzte Satz des Vaters – „I can’t breath“ – nimmt am Ende nicht nur Bezug auf die Black-Lives-Matter-Bewegung, sondern formuliert treffend das sichtlich berührte Publikum.
„American Son“, English Theatre Frankfurt, bis 3. Juni, Di-Sa 19.30 Uhr + So 18 Uhr
„American Son“: Viele Fragen und viele Vorurteile - English Theatre - Journal Frankfurt
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