Obwohl Mecklenburg-Vorpommern über eine bessere Ladeinfrastruktur verfügt als der Bundesdurchschnitt, sind hier einer Studie zufolge vergleichsweise wenig E-Autos angemeldet. Dennoch geben 56,6 Prozent der Haushalte eine fehlende Ladeinfrastruktur als Hindernis für den Kauf eines Elektroautos an, wie die am Donnerstag vorgestellte Untersuchung der staatlichen KfW-Bank ergab. Bundesweit wurde der Mangel an Ladepunkten demnach hingegen von 56 Prozent der 4000 repräsentativ befragten Haushalte als Kaufhindernis genannt.
In Mecklenburg-Vorpommern sind 1,2 Prozent aller Pkw Elektroautos. Damit liegt der Nordosten deutlich unter dem gesamtdeutschen Schnitt von 2,4 Prozent. Rein rechnerisch müssen sich nur 17,4 Elektroautos einen Ladepunkt teilen, deutschlandweit sind es hingegen 23.
Die KfW-Bank bemängelt in der Studie, dass der Ausbau von Ladesäulen im Bundesgebiet «tendenziell gleichmäßig» erfolgt, was in dünn besiedelten Gebieten zu nicht kostendeckenden Angeboten führe. Öffentliche Ladepunkte für Elektroautos sollten deshalb künftig vorrangig in Ballungsräumen entstehen.
Die KfW verwies darauf, dass in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der Elektroautos dreimal stärker gewachsen sei als die Lademöglichkeiten. Statt 8 Elektroautos müssten sich nun 23 Fahrzeuge einen öffentlichen Stromladepunkt teilen. Das liegt auch deutlich unter der ursprünglichen EU-Zielgröße von einem Ladepunkt pro zehn Elektro-Autos.
«Setzt sich dieser Trend fort, könnte dies für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden,» erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Nur wenn der wachsende Ladebedarf erfüllt werde, könnten stärkere Anreize zum Umstieg auf die Elektrotechnologie gegeben werden, um so die Klimaziele für den Verkehrssektor zu erreichen.
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Verkehr: Studie: Vergleichsweise viele Ladepunkte für E-Autos - zeit.de
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