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04. März 2022 - 12:26 Uhr
Ein weit verbreiteter Glaube ist, dass man mindestens 10.000 Schritte am Tag gehen muss, um ein gesundes Leben zu führen. Aber stimmt das wirklich? Forscher aus den USA sind dieser Frage nachgegangen und haben herausgefunden: Das ist ein Irrglaube!
10.000 Schritte - nichts als Marketing
Zu Recht dürften sich jetzt viele fragen, woher die Annahme denn überhaupt kommt, dass es 10.000 Schritte pro Tag benötigt, um ein gesundes Leben zu führen. Und die Antwort darauf ist: aus dem Marketing! Ein japanisches Technik-Unternehmen soll in den 1960er Jahren einen Schrittzähler mit dem Namen "Manpo-kei" auf den Markt gebracht haben. Und "Manpo-kei" soll übersetzt soviel bedeuten wie "10.000-Schritte-Messer". Durch gelungenes Marketing hat das Unternehmen also einen wahrhaftigen Irrglauben verbreitet. Denn: Vielerorts glaubt man bis heute, dass 10.000 Schritte pro Tag das gesunde Tagesziel seien.
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Die optimale Schrittzahl liegt deutlich niedriger
Im Rahmen einer Studie, die nun in "The Lancet" veröffentlicht wurde, hat ein Forscherteam um Amanda Paluch, Bewegungsepidemiologin und Kinesiologin an der University of Massachsetts Amherst, jetzt herausgefunden, dass die tatsächlich ausreichende Schrittanzahl pro Tag weit unter den bekannten 10.000 Schritten liegt.
Für die Studie wurden Daten aus 15 bereits bestehenden Studien ausgewertet, die zwischen 1999 und 2018 erhoben wurden. Die Studien enthalten die Daten von rund 47.000 Erwachsenen unterschiedlicher Herkunft. Nach ersten Auswertungen konnte festgestellt werden, dass die Personen, die täglich mehr Schritte zurücklegten, eine geringere Sterblichkeit aufwiesen als diejenigen, die weniger Schritte machten. Das Sterberisiko soll sogar 40 bis 53 Prozent geringer gewesen sein. In weiteren Schritten haben die Forscher dann analysiert, bei wie viel Schritten pro Tag dieses verringerte Risiko einsetzt. Dafür wurden die Daten der Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt: Probanden ab 60 Jahren und älter und Probanden unter 60 Jahren. Heraus kam, dass das verringerte Risiko bei den über 60-Jährigen bei einer täglichen Schrittanzahl von rund 6.000 bis 8.000 Schritten einsetzte. Bei der jüngeren Probandengruppe lag die Anzahl etwas höher: Bei 8.000 bis 10.000 Schritten habe hier das verringerte Risiko eingesetzt.
"Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es viele Beweise dafür gibt, dass es von Vorteil ist, sich noch ein wenig mehr zu bewegen, insbesondere für diejenigen, die sonst eher weniger aktiv sind", sagt Paluch. "Mehr Schritte sind besser für die Gesundheit." Bereits im letzten Jahr sollen Amanda Paluch und ihr Team in einer Studie herausgefunden haben, dass mit schon 7.000 Schritten pro Tag das Risiko eines frühzeitigen Todes um 50 bis 70 Prozent reduziert werden kann. Und zu 6.000 bis 8.000 Schritten kriegt man sich doch schon deutlich besser motiviert als zu 10.000, oder? (vho)
Von wegen 10.000! SO viele Schritte am Tag reichen wirklich - RTL Online
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