Stand: 07.03.2022 18:10 Uhr
Die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine in Niedersachsen ist groß. In der Region Hannover haben sich viele Familien gemeldet, die Kinder aufnehmen wollen, die allein geflüchtet sind.
In allen 21 Kommunen, die der Region angehören, hätten Familien Hilfe und Unterstützung angeboten, hieß es. Wie groß der Bedarf sein wird, ist aber noch nicht klar. Das werde sich erst in den kommenden Tagen und Wochen herausstellen, sagte Sozialdezernentin Andrea Hanke.
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Anmeldung per E-Mail
Die Region will die Hilfe vorab bündeln: Familien, die Kinder aufnehmen möchten, sollen sich per E-Mail (pkd-Ukraine@region-hannover.de) melden. Wenn die Hilfe tatsächlich benötigt wird, werde sich der Pflegekinderdienst der Region bei den Freiwilligen melden, die in Frage kommen, hieß es. Die Familien müssten aber beispielsweise genügend Platz und Zeit zur Verfügung haben.
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Rund 7.500 Menschen aus Ukraine in der Region
Die Region Hannover geht erstmal davon aus, dass die meisten Kinder und Jugendlichen, die allein hier angekommen, schon eine Anlaufstelle haben, dass sie bei Verwandten oder Bekannten unterkommen können. Denn in der Region Hannover leben gut 7.500 Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Aber es könne auch Kinder geben, die hier niemanden kennen - und für die dann ein Zuhause gefunden werden muss, hieß es.
Vorbereitungen im Landkreis Celle
Im Landkreis Celle sind noch keine unbegleiteten Minderjährigen angekommen. Der Kreis bereitet sich nach Informationen des NDR in Niedersachsen aber vor. Geplant ist demnach, dass ältere Jugendliche dann in Wohngruppen untergebracht werden sollen. Für die jüngeren will der Landkreis mit registrierten Pflegefamilien sprechen. Auch im Landkreis Hildesheim ist die Hilfsbereitschaft groß: Dort haben sich viele Menschen gemeldet, die etwa freie Wohnungen oder Zimmer anbieten. Der Kreis erfasst und sortiert diese Angebote.
„Immer mehr Menschen flüchten vor dem Krieg in der Ukraine und suchen Schutz - auch in Niedersachsen. Die Solidarität vieler Niedersächsinnen und Niedersachsen ist sehr groß. Für diese eindrucksvolle Unterstützung möchte ich allen schon jetzt von Herzen danken. Unter den Schutzsuchenden befinden sich viele Frauen, Kinder und Jugendliche. Einige haben eine Anlaufstelle bei Verwandten oder Bekannten. Für alle anderen stehen die Kommunen bereit Hilfsangebote zu koordinieren, denn der Frauen- und Kinderschutz muss für uns alle höchste Priorität haben.
Behrens (SPD): Meldung ans Jugendamt
Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) riet am Montag Niedersächsinnen und Niedersachsen, die überlegen, aus der Ukraine geflüchtete Kinder oder Jugendliche aufzunehmen, sich an das örtliche Jugendamt wenden. Für die Aufnahme müssten einige Voraussetzungen erfüllt sein, die bei den Kommunen erfragt werden können, so Behrens. Wer in den vergangenen Tagen unbegleitete Kinder oder Jugendliche bei sich aufgenommen habe, sollte sich ebenfalls an das örtliche Jugendamt wenden. Nur so könne geklärt werden, welche Leistungen für die Minderjährigen gewährt und welche Hilfsangebote in Anspruch genommen werden können. Es werde empfohlen, der Meldepflicht bei der örtlichen Meldebehörde schnellstmöglich nachzukommen, teilte Behrens mit. Gleichzeitig bedankte sie sich bei den vielen Helferinnen und Helfern: "Die Solidarität vieler Niedersächsinnen und Niedersachsen ist sehr groß. Für diese eindrucksvolle Unterstützung möchte ich allen schon jetzt von Herzen danken".
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Viele Familien bieten geflüchteten Kindern eine Unterkunft - NDR.de
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