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Thursday, March 17, 2022

Netflix will mit Gebühren gegen Passwort-Sharing vorgehen – was für viele Kunden aber extrem interessant sein könnte - GQ Germany

Das Teilen eines Netflix-Kontos ist im Geschäft mit digitalen Inhalten fast so etwas wie Mundraub geworden. Für viele Nutzer ist es völlig selbstverständlich, ein Abonnement mit Freunden oder der Lebensgefährtin zu teilen. Selbst nach dem Ende einer Beziehung bleiben die ehemaligen Partner häufig zumindest noch über die Login-Daten miteinander verbunden. Dabei dürfte den meisten Nutzern klar sein: Ein Netflix-Abo darf nur von Menschen genutzt werden, die unter demselben Dach wohnen. Nun startet der Streamingdienst einen Test, um an dem illegalen Treiben zumindest etwas mitzuverdienen. (Lesen Sie auch: Netflix erhöht jetzt auch in Europa die Preise – das droht den Abonnenten

Netflix macht Passwort-Teilen legal

Netflix-Managerin Chengyi Long vermied es in einem Beitrag auf dem offiziellen Blog des Unternehmens, den Nutzern den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Möglichkeit, in einem Konto verschiedene Profile anzulegen und mehrere Streams gleichzeitig abzuspielen, habe für etwas Verwirrung gesorgt, mit wem ein Abo geteilt werden könne, schrieb die Leiterin für Produktinnovationen. "Das führt dazu, dass Konten zwischen Haushalten geteilt werden – was unsere Fähigkeit einschränkt, in großartige neue TV-Shows und Filme für unsere Mitglieder zu investieren", erklärte sie. 

Deshalb wurden laut Long im vergangenen Jahr zwei Features entwickelt, die in den nächsten Wochen in die Testphase gehen. Zunächst sind nur Kunden von Netflix in Costa Rica, Chile und Peru betroffen. Inhaber eines Standard- oder Premium-Abos können bis zu zwei Nutzer hinzufügen, mit denen sie nicht zusammenwohnen. Jeder Extra-Abonnent erhält einen eigenen Login, ein eigenes Passwort und personalisierte Empfehlungen. Das Ganze kostet pro Kopf umgerechnet rund 2,70 Euro zusätzlich. (Auch interessant: Neu auf Netflix – das sind die wichtigsten Serien- und Film-Neustarts im März)  

Netflix: Profil einfach mitnehmen

Manch ein illegaler Nutzer schreckt auch deshalb vor einem eigenen Abo zurück, weil er wieder bei null startet – etwa bei der Merkliste oder den Empfehlungen. Netflix testet deshalb ein Feature, das den Transfer eines Profils zu einem neuen Konto ermöglicht. Das soll sowohl bei einem eigenen Abo als auch als offizieller Extra-Abonnent bei einem bestehenden Vertrag funktionieren. Das Unternehmen wird vom Verlauf des Tests in den drei Märkten abhängig machen, ob die Neuerungen auch in anderen Ländern eingeführt werden. 

Die Zahl neuer Kunden war nach dem Corona-Boom zuletzt bei Netflix stagniert. Auch deshalb dürfte das Unternehmen davor zurückschrecken, offensiv gegen den Verstoß gegen seine Nutzungsbedingungen vorzugehen, beispielsweise durch häufiges Abfragen eines Verifikationscodes. Da schien offenbar die Alternative, ein Netflix-Abo zum absoluten Sonderpreis anzubieten, den Verantwortlichen als die bessere Wahl.

Adblock test (Why?)


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