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Wednesday, February 2, 2022

Deutsches Rodelteam - viele Favoriten, viele Probleme - Sportschau

Sie waren die größten Kritiker dieser Olympischen Winterspiele in den vergangenen Wochen. Deutschlands Rennrodler hatten durchweg schlechte Erfahrungen gemacht bei ihrem Olympiatest im November in Yanqing. Jetzt sind sie wieder hier, haben sich umgeschaut und sind erstmal zufrieden.

"Der erste Eindruck ist okay. Ich bin positiv überrascht vom olympischen Dorf. Da war ich auf viel Schlimmeres eingestellt", gesteht Natalie Geisenberger, die mit einer weiteren Goldmedaille Claudia Pechstein als erfolgreichste deutsche Winterolympionikin einholen könnte. Geisenberger hatte sich öffentlich beim IOC über die Bedingungen im vergangenen November beschwert, als sie zunächst fälschlicherweise in Quarantäne gelandet war und dann mit vielen organisatorischen Missständen zu kämpfen hatte.

"Unsere Erfahrung aus dem Herbst ist im Moment ausgeblendet, jetzt können wir uns nicht mehr mit anderem beschäftigen als mit der Bahn. Zum Glück haben wir jeden Tag Training oder Wettkampf, da kann man sich voll drauf konzentrieren", will sich auch Felix Loch nicht mehr ablenken lassen, der am kommenden Sonntag das erste deutsche Edelmetall holen könnte.

Gute Bedingungen auf der Bahn - aber weniger Emotionen

Drei olympische Goldmedaillen hat der Rekord-Weltmeister schon zu Hause hängen, eine weitere wäre ganz schön. Auch wenn die Momente nicht vergleichbar wären: "Diesmal wird’s keine rechten Emotionen geben, egal ob es gut oder schlecht ausgeht. Da steht ja kaum einer im Ziel. Deshalb bin ich glücklich, dass ich schon so viele schöne Olympia-Augenblicke hatte - vor allem in Vancouver bei meinem ersten Sieg".

Loch rechnet mit sieben, acht Kandidaten für Gold im ausgeglichenen Männerfeld. Darunter natürlich auch Teamgefährte Johannes Ludwig, der in diesem Winter zum ersten Mal den Gesamtweltcup gewinnen konnte.

Für alle gilt: Die Eisrinne im Yanqing National Sliding Center ist offensichtlich bestens präpariert. Besser noch als bei den Tests im November. "Die Bahn ist wirklich gut zu fahren. Das Eis ist top ausgebaut. In einigen Bereichen lässt sich der Schlitten jetzt besser drehen", freut sich Bundestrainer Norbert Loch. Und Sohn Felix ergänzt: "Das sehr kalte, sehr harte Eis macht die Materialwahl einfacher. Du brauchst einen sicheren Schlitten, der sich auch lenken lässt".

"Für Julia wird's Zeit"

Das gilt dann so auch für Natalie Geisenberger, die beim Weltcupfinale in St Moritz ihren ersten Sieg in diesem Winter feiern konnte und mit neuem Selbstvertrauen nach Peking gekommen ist. Neben der Österreicherin Madeleine Egle kommt ihre größte Herausforderin aus dem eigenen Lager. Julia Taubitz ist die aktuelle Weltmeisterin, hat gerade zum zweiten Mal den Gesamtweltcup gewonnen, war aber noch nie bei Olympischen Spielen.

"Für die Julia wird’s Zeit, dass sie endlich mal Olympische Spiele erlebt. Die letzten hat sie knapp verpasst, aber jetzt ist sie wie ein Rennpferd, das einfach raus auf die Strecke will", sagt der Bundestrainer.

Also eigentlich alles gut. Bis auf das leidige Thema Corona. "In der Mensa im Dorf kannst Du Dich nur durch Plexiglasscheiben unterhalten. Essen gehst Du möglichst, wenn am wenigsten los ist. Und die Bahn könntest Du mit einem herrlichen Spaziergang locker zu Fuß erreichen, wir müssen aber auf den Shuttle warten", fasst Norbert Loch die Bedingungen zusammen

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