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Monday, January 24, 2022

Spätes Geständnis: Bono schämt sich für viele U2-Songs - BR24

Er hadert ganz offenbar mit seiner künstlerischen Vergangenheit: Paul David Hewson (61), besser bekannt als Bono, beim Fachblatt "Rolling Stone" immerhin auf Platz 32 der "größten Sänger aller Zeiten", ist rückblickend nicht so recht glücklich mit seiner jahrzehntelangen Arbeit bei der irischen Rockband U2. Ganz im Gegenteil. Kürzlich will er im Auto sitzend zufällig einen alten Hit gehört haben und dabei vor Scham rot angelaufen sein, verriet Bono dem "Hollywoodreporter": "Es war mir so schrecklich peinlich." Immerhin, ein paar Titel seien zu "retten", so das ungewöhnliche Geständnis, darunter "Miss Sarajevo" (1995), ein Top-Ten-Hit, an dem seinerzeit auch Startenor Luciano Pavarotti mitgewirkt hatte. Es war ein bitterer Kommentar zum damaligen Balkankrieg.

"Am Rande der Verlegenheit"

"Vertigo" vom elften Studioalbum (2004) findet auch noch Gnade vor dem jetzigen Anspruch von Bono. Er hatte die Noten des Songs einst als "Mutter aller Rock'n'Roll-Griffe" bezeichnet und sagte jetzt, er sei auf den teils auf Spanisch gesungenen Nummer-Eins-Hit nach wie vor stolz. Wenig anfangen konnte Bono allerdings mit dem Bandnamen U2, wie er nun einräumte. Der erste Bandmanager Paul McGuiness habe anfänglich behauptet, der Name passe gut auf T-Shirts, aber bis heute könne er sich mit ihm nicht anfreunden, so Bono: "In unserem Kopf spukte das gleichnamige Spionageflugzeug, hätte auch ein U-Boot sein können. Es klang futuristisch. Es legte ein Einverständnis damit nahe – nein, ich mag den Namen nicht. Ich finde, U2 bringt dich mächtig in Verlegenheit, vielleicht gehören Künstler ja genau dort hin, wissen Sie, genau an den Rand deiner Verlegenheit."

Letztlich sei U2 der Name gewesen, den sie alle "am wenigsten" verabscheut hätten. Und einen Vorteil habe der Bandname anfänglich gehabt: Niemand habe sich unter der Bezeichnung irgendeinen konkreten Musikstil vorstellen können, und "frisch" habe U2 immerhin auch geklungen. Auch mit seinen Texten ist Bono nicht rundherum zufrieden, schon gar nicht beim Debütalbum "Boy" (1980): "Ich glaube, das auf 'Boy' und anderen Alben sehr einzigartiges und originelles Material verwendet wurde. Aber ich glaube nicht, dass ich die Details im Griff hatte."

Robert Palmer gab gute Tipps

Eigentlich sei er erst seit Neuestem zum Sänger greift, so der Ire, nachdem er den "Ramones" gelauscht habe: "Womöglich haben das die Ohren vieler Menschen noch nicht begriffen, und ich verstehe das." Kein Geringerer als Robert Palmer habe die Band einst angefleht, Bono nahezulegen, ein paar Töne tiefer zu singen: "Er würde sich damit einen großen Gefallen tun, seiner Stimme ebenfalls, und auch uns allen, die ihm zuhören müssen." Palmer habe Recht gehabt: Er habe über das Singen einfach zu wenig nachgedacht, so Bono, zu sehr aus dem Bauch heraus musiziert: "Ich habe nie drüber nachgedacht, die Tonlagen zu ändern. Haben wir das jemals gemacht?"

Nach seinem Eingeständnis fand Bono seine Stimme "sehr angestrengt" und so gar nicht "machohaft", was wiederum sein irisches Macho-Gemüt habe angestrengt wirken lassen.

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