Husten, Schnupfen, Fieber, aber auch Bronchitis oder Halsentzündung - mit diesen Atemwegserkrankungen haben gerade viele junge Leute zu tun. Die Zahl der Krankschreibungen deutet darauf hin, dass noch immer Infektionen nachgeholt werden.
Nicht nur Kinder, sondern auch junge Berufstätige sind derzeit überproportional oft von Atemwegserkrankungen betroffen. Das hat die Krankenkasse Barmer bei einer Auswertung der Krankschreibungen ihrer Versicherten ermittelt, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt.
Danach waren in der dritten Novemberwoche, also vom 14. bis 20. November, rund 51 von 1000 unter 20-jährigen Berufstätigen aufgrund einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Damit waren es doppelt so viele wie bei den 20- bis 29-Jährigen mit rund 25 von 1000 Beschäftigten. Auch alle älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren deutlich seltener aufgrund dieser Diagnose krankgeschrieben. In den Altersgruppen zwischen 30 und 64 Jahren waren es den Zahlen zufolge etwa 20 Erkrankte auf 1000 Beschäftigte.
Der Anstieg der Atemwegserkrankungen insbesondere bei Jüngeren wird allgemein darauf zurückgeführt, dass es durch Maskentragen oder Abstandsgebote wenig Kontakt zu Erregern gab und somit das Immunsystem kaum trainiert wurde. Daher werden die Infektionen nachgeholt - zum Teil mit einem schweren Verlauf. "Dass die jüngste Gruppe der Beschäftigten so viel stärker betroffen ist, mag auch mit deren Lebensgewohnheiten zu tun haben", sagte die leitende Medizinerin bei der Barmer, Ursula Marschall, dem RND.
In dieser Altersgruppe gehöre der Kontakt mit Gleichaltrigen zum Alltag und sei wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. In Pandemiezeiten führe jedoch eine hohe Kontaktfrequenz mit größeren Gruppen auch zu einer höheren Krankheitsaktivität.
Husten, Schnupfen, Fieber
Im Grippe-Web-Wochenbericht des RKI für die 46. Kalenderwoche wird die Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung (ARE, mit Fieber oder ohne Fieber) mit 5,3 Prozent angegeben. Die Abkürzung ARE steht für Akute Respiratorische Erkrankungen und bezeichnet unter anderem die typischen Erkältungsanzeichen wie Husten, Schnupfen und Fieber, aber auch Bronchitis, Hals- und Lungenentzündung. Auf 100.000 Einwohner bezogen sind das 5300 ARE-Fälle, ein Wert deutlich über dem des Vorjahres.
Die ARE-Rate habe sich insgesamt an das herbstliche Plateau, das in den Jahren vor der Pandemie beobachtet wurde, angeglichen. "Dies kann so interpretiert werden, dass - anders als im Vorjahr - das Kontaktverhalten der Bevölkerung so viele Atemwegserkrankungen ermöglicht, wie sie auch vor der Pandemie auftraten", schreibt das RKI. In den Wochen danach stagnierte das Infektionsgeschehen bei Atemwegserkrankungen.
Heftige Nachholerkrankungen: Viele Atemwegsinfekte bei jungen Leuten - n-tv NACHRICHTEN
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