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Friday, December 31, 2021

Gleiche Mängel wie in den USA: Tesla ruft auch in China viele Autos zurück - n-tv NACHRICHTEN

Größere Qualitätsmängel zwingen Tesla zu gleich zwei Rückrufaktionen binnen weniger Stunden. Erst muss der E-Autobauer eine halbe Million Fahrzeuge in den USA zur Kontrolle in die Werkstätten holen, nun sind 55.000 chinesische Kunden betroffen. Die Probleme sind in beiden Fällen die gleichen.

Tesla ruft in China rund 55.000 Fahrzeuge wegen womöglich sicherheitsgefährdender Mängel zurück. Wie aus einer Online-Stellungnahme der chinesischen Marktaufsichtsbehörde hervorgeht, sind knapp 20.000 Autos des "Model S" und mehr als 35.000 Autos des "Model 3" betroffen.

Tesla
Tesla 956,00

Berichten zufolge handelt es sich dabei um zwei verschiedene Sicherheitsrisiken: Beim "Model 3" des US-amerikanischen E-Autobauer wurden demnach Mängel rund um die Rückfahrkamera festgestellt. Diese könne durch das Öffnen und Schließen des Kofferraumdeckels beschädigt werden und schlussendlich ausfallen. Beim "Model S" bestehe die Gefahr, dass sich die Motorhaube unerwartet öffne, sofern ein Verriegelungsmechanismus gelöst werde. Dies könne die Sicht des Fahrers behindern.

Zuvor hatte Tesla aus den gleichen Gründen bereits in den USA knapp eine halbe Million Fahrzeuge zurückgerufen. Ob von den Mängeln und einem möglichen Rückruf auch Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind, ließ sich bislang nicht klären. Das dafür zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Tesla generiert rund ein Fünftel seines Umsatzes in China, dem weltweit größten Markt für Elektroautos. Seit 2019 betreibt der von Elon Musk gegründete Konzern eine Fabrik in Shanghai mit mehreren Tausend Angestellten.

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+++ Corona-News +++: Italien und Großbritannien melden so viele Neuinfektionen wie nie - DER SPIEGEL

Hunderttausende neue Fälle: In mehreren Ländern Europas steigen die Corona-Infektionen sprunghaft an. Und: Ein Kreuzfahrtschiff macht Silvester-Quarantäne in Lissabon. Der Überblick.
Eine Einkaufsstraße in London: In England hat sich auch die Zahl der wegen des Coronavirus ausfallenden Krankenhausmitarbeiter binnen eines Monats nahezu verdoppelt

Eine Einkaufsstraße in London: In England hat sich auch die Zahl der wegen des Coronavirus ausfallenden Krankenhausmitarbeiter binnen eines Monats nahezu verdoppelt

Foto:

Dominic Lipinski / dpa

Regierungschef Johnson: »Das könnten Sie sein«

Regierungschef Johnson: »Das könnten Sie sein«

Foto: POOL / REUTERS
asa/jlk/ngo/dpa/Reuters/AFP

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Zu viele Ungeimpfte: Drosten: "Jeder wird Update-Impfstoff brauchen" - n-tv NACHRICHTEN

Ein Booster oder gar eine vierte Impfung wird laut Virologe Drosten in jedem Fall kommen. Omikron und die niedrige Impfquote sind die Gründe dafür. Für Geimpfte könnte die Pandemie zwar im kommenden Jahr vorbei sein, einige Regeln könnten aber weiter Bestand haben.

Der Berliner Virologe Christian Drosten rechnet damit, dass eine Impfung mit einem an die Omikron-Variante angepassten Wirkstoff nötig sein wird. "Ich gehe davon aus, dass jeder nochmal eine Auffrischungsimpfung mit einem Update-Impfstoff braucht", sagte er im Deutschlandfunk. Zudem werde wahrscheinlich die Inzidenz zum kommenden Winter noch einmal steigen, so dass gefährdete Personen erneut eine Auffrischungsimpfung bräuchten.

Ein Grund sei der hohe Anteil an Ungeimpften in Deutschland. "Wir haben zu viele ungeimpfte Leute in Deutschland, gerade auch über 60. Und die sind natürlich richtig in Gefahr", sagte Drosten. "Das wird in Konsequenz auch verhindern, dass wir in Deutschland in die endemische Phase eintreten können, und das wird uns einen extremen gesellschaftlichen, auch wirtschaftlichen Nachteil bringen gegenüber anderen Ländern, wenn wir das nicht hinbekommen."

Für Geimpfte könne die Pandemie im kommenden Jahr vorbei sein. Falls die Impflücke aber nicht geschlossen werden könne, müssten diese wahrscheinlich weiter Rücksicht nehmen auf die Ungeimpften. Einige Maßnahmen seien dann weiter nötig. "Maske tragen in Räumen beispielsweise im nächsten Winter, das würde mich nicht wundern, wenn wir das noch machen müssen. Ich glaube aber nicht, dass wir in großer Breite dann noch diese Belastung auf die Krankenhäuser haben werden."

Auch am vorletzten Tag des Jahres blieb die Impfkampagne deutlich hinter dem Vorwochenniveau zurück. Gestern wurden nach den Angaben des RKI 471.125 Dosen verimpft, am 23. Dezember waren es rund 780.000 gewesen. Damit erreicht die Impfkampagne nach den erwartungsgemäß impfschwachen Weihnachtstagen nicht ansatzweise das Vorfeiertagsniveau, als durchschnittlich mehr als eine Million Impfungen pro Tag durchgeführt wurden.

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Thursday, December 30, 2021

Wetterbilanz 2021: Viele Sonnenstunden, verregneter Herbst in MV - NDR.de

Stand: 30.12.2021 17:29 Uhr

Das Wetter hatte in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern einige Extreme zu bieten: Laut Deutschem Wetterdienst war es der kälteste April seit Jahrzehnten und einer der heißesten Junis seit Messbeginn.

"Der April war der kälteste seit 1986", stellte der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner Messstationen fest. Weiterhin sei der Juni der viertwärmste seit Messbeginn gewesen. Die Sonne habe verhältnismäßig häufig geschienen.

Relativ viel Regen im Herbst

Anders als etwa Nordrhein-Westfalen blieb der Nordosten von schweren Flutkatastrophen verschont. Allerdings hat es im Herbst überdurchschnittlich viel geregnet. Mit Orkanböen und dem Sturmtief "Peter" kam laut DWD nicht nur Wind, sondern an der pommerschen Küste auch jede Menge Wasser von oben. Auf Usedom waren es demnach Anfang November an einem Tag 64,5 Liter pro Quadratmeter.

Jede Menge Sonnenstunden an der Ostseeküste

Die Meteorologen registrierten an den hiesigen Küsten jedoch auch besonders viel Sonnenschein: Die Ostseeregion gehörte mit 1.800 Sonnenstunden sogar deutschlandweit zu den Spitzenreitern. Pünktlich zu den Weihnachtsfeiertagen fielen die Temperaturen dem DWD zufolge schließlich unter die Marke von minus 15 Grad.

Elf Mal infolge zu warmer Jahresdurchschnitt

Der Wetterdienst wies für das zu Ende gehende Jahr 2021 mit 9,4 Grad eine Durchschnittstemperatur aus, die 1,2 Grad über dem Durchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt. Deutschlandweit war es demnach das elfte zu warme Jahr in Folge.

Weitere Informationen

Urlauber auf Hiddensee © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

In keinem Bundesland wurden mehr Sonnenstunden registriert als in Mecklenburg-Vorpommern. Spitzenreiter sind Rügen und Teile Vorpommerns mit 770 Sonnenstunden. mehr

Sonnenblume © NDR Foto: Anne Schönemann

Zwischen 2011 und 2020 gab es durchschnittlich 6,7 Tage mit mehr als 30 Grad, zwischen 1951 und 1960 waren es noch 1,9. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Die Nachrichten | 30.12.2021 | 18:00 Uhr

NDR Logo

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2021: Dynamische Entwicklung, viele Sorgen - Finanznachrichten auf Cash.Online - https://ift.tt/1ElNWLF

Auf breiter Ebene habe die Marktstimmung im Jahresverlauf 2021 jedoch immer wieder kräftige Dämpfer erhalten. Rund um die Evergrande-Geschichte in China würden sich massive Sorgen um die globale Wirtschaft ausbreiten, falls der chinesische Immobiliensektor globale Ansteckungseffekte verursachen würde. Negative Auswirkungen auf die Stimmung hätten auch die Sorgen um zahlreiche Lieferkettenprobleme. „Insbesondere bei Rohstoffen oder Halbleiterchips wurden die Angebotsengpässe zu einem echten Output-Problem. ‚Abgerundet‘ wurde das sorgenvolle Umfeld durch die Angst vor einer nachhaltig galoppierenden Inflation und steigenden Zinsen“, meint Grüner. Letztendlich habe die Omikron-Variante in den Wintermonaten für einen kräftigen Stimmungsabschwung gesorgt, was die Entwicklung der globalen Wirtschaft angehe.

Robuste Märkte

Die Aktienmärkte hätten sich allerdings extrem robust gezeigt und überstanden das gesamte Börsenjahr 2021 ohne eine wirklich nennenswerte Korrekturbewegung. „Die Jahresergebnisse für 2021 können sich auf breiter Ebene sehen lassen. Nur die Marktstimmung hat sich angesichts der zahlreichen Unruheherde per Saldo nicht wirklich verbessert. Die gefährliche Euphorie ist also immer noch ein gutes Stück entfernt und die nahezu idealtypischen Voraussetzungen für eine Fortsetzung des reifen Bullenmarkts sind zum Jahreswechsel gegeben“, so Grüner. „Die Weltwirtschaft wächst robust, nicht mehr mit dem dynamischen Tempo nach der COVID-Kontraktion, da viele Basis-Effekte entfallen, aber „immerhin“ mit den soliden Wachstumsraten, die den Bullenmarkt bereits von 2009 bis ins Frühjahr 2020 gestützt hatten.“

Politik stört bisher nicht

Die politische Landschaft sei weiterhin von weltweiten Pattsituationen geprägt. In den USA stünden in 2022 die Zwischenwahlen an, die den politischen Handlungsspielraum weiter einschränken könnten. In Deutschland und in vielen weiteren europäischen Ländern würden sich die Mehrparteien-Regierungskoalitionen nach Kräften bemühen, letztendlich politisch aber doch nicht viel bewegen können. Und nicht zuletzt sei die Marktstimmung, wie bereits angesprochen, noch weit vom euphorischen Bereich entfernt. 

Fazit

In der Rückschau falle die Analyse der Aktienmärkte natürlich immer furchtbar einfach aus. „Zahlreiche Sorgen stellten sich als unbegründet heraus, andere Ängste werden in abgeschwächter Form ins neue Jahr mitgenommen“, erläutert Grüner. Investiert werde allerdings immer im Hier und Jetzt, von Tag zu Tag, „und hier haben sich im Börsenjahr 2021 einmal mehr die zukunftsorientierte Denkweise und Disziplin als erfolgversprechende Tugenden bewährt. Der reife Bullenmarkt ist aus unserer Sicht noch nicht an seinem Ende angelangt, also sollten diese Tugenden auch für das Börsenjahr 2022 als „gute Vorsätze“ von Anlegern verstanden werden“, resümiert Grüner.

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Landwirtschafts-Simulator 22 in Europa beliebter als viele AAA-Spiele - GameStar

Der Landwirtschafts-Simulator 22 unterhält eine riesige Spielergemeinde, das lässt sich schon auf Steam erkennen. Aber wie gut die Farming-Sim im direkten Vergleich mit den ganz großen Namen des Spielekosmos auf dem europäischen Markt abschneidet, überrascht dann doch.

Laut einem Tweet des Brachenkenners Christopher Dring, seines Zeichens in leitender Position bei Gamesindustry.biz tätig, verkaufte sich der Landwirtschafts-Simulator 22 in Europa besser als Forza Horizon 5, Guardians of the Galaxy, Monster Hunter Rise, Zelda: Skyward Sword HD und Ratchet & Clank: Rift Apart.

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Genaue Daten bleibt Dring zwar schuldig, verweist aber darauf, dass diese bald im Jahresreport 2021 folgen sollen.

Messbares Wachstum

Der gigantische Erfolg des Farming-Simulators 22, zumindest in diesen Ausmaßen, kommt durchaus überraschend. Eigentlich würde man Hardcore-Simulationen eher dem Nischenspektrum zuordnen. Die Spielerzahlen auf Steam, die zu Höchstzeiten an der 100.000er Marke kratzten, sprechen jedoch deutlich von einem großen Mainstream-Erfolg:

Außerdem wächst der Landwirtschafts-Simulator in den letzten Jahren erheblich: Die 2017er-Version kam zum Release im Oktober 2016 noch auf rund 31.000 gleichzeitig aktive Spieler auf Steam. Der 19er-Ableger der Farming-Reihe erreichte im Jahr 2018 bereits fast 60.000 virtuelle Landwirte. Nun kratzt der neueste Serienteil an der 100.000.

Diese Zahlen zeigen indes nur an, wie viele Spieler gleichzeitig im Landwirtschafts-Simulator 22 aktiv sind. Die tatsächlichen Verkäufe fallen um ein Vielfaches höher aus. Allein in der Release-Woche verkaufte sich das Spiel 1,5 Millionen Mal.

Landwirtschaften bei GameStar

Ob ihr neue Spieler oder alte Hasen im Genre seid, bei GameStar Plus erntet ihr jede Menge nützliche Hilfestellungen und praktische Tipps zum Landwirtschafts-Simulator 22:

Alle Guides und Tipps   7     4

Landwirtschafts-Simulator 22

Alle Guides und Tipps

Zudem zeigen wir euch die Roadmap 2022 des Farming Simulator, die neben neuen Inhalten auch viele Verbesserungen und Anpassungen verspricht.

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Viele Tattoo-Farben enthalten potentiell gefährliche Stoffe - radiorur.de

EU-Verbot ab Januar in Kraft

Hamburg/Brüssel (dpa) - Dutzende bunte Fläschchen, eine Tattoo-Maschine und viel Fingerspitzengefühl - mit diesen Mitteln erfüllt der Hamburger Tätowierer Sebastian Makowski Kundinnen und Kunden ihre Tattoo-Wünsche. Allzu bunt dürften die aber bald nicht mehr ausfallen: Ab Januar verbietet die EU nämlich viele Inhaltsstoffe, die in diversen gängigen Tätowierfarben enthalten sind.

Auf das somit nahende Aus für viele Farben schaut Makowski, der Geschäftsführer der «Ältesten Tätowierstube in Deutschland» auf St. Pauli ist, mit Sorge. «Corona mit den monatelangen Schließungen hat uns schon arg gebeutelt. Dann kommt sowas obendrauf.» Groß ist die Unsicherheit, mit welchen Farben er bald überhaupt arbeiten kann.

Substanzen sind laut EU potenziell gefährlich

Vom 4. Januar 2022 an unterliegen viele Chemikalien in Tattoo-Farben in der gesamten Europäischen Union den Beschränkungen durch die sogenannte REACH-Verordnung. Auf der Bannliste stehen dann Tausende Substanzen. Viele von ihnen sind aus Sicht der EU potenziell gefährlich oder nicht ausreichend erforscht.

2020 wurde das Verbot beschlossen, die Übergangszeit läuft nun aus. Das Ziel sei laut der EU-Kommission nicht, Tätowierungen grundsätzlich zu verbieten. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) betont, es gehe darum, «Tätowierfarben und Permanent-Make-up sicherer zu machen».

In einem Jahr kommen auf die Tattoo-Branche weitere Einschränkungen zu. Ab 2023 will die EU zusätzlich auch noch bestimmte blaue und grüne Farbpigmente untersagen. Der Grund: Ihre Sicherheit sei nicht nachgewiesen, laut ECHA stehen die Pigmente im Verdacht, krebserregend zu sein.

Tätowierer fürchten Verlust von Kunden

Die meisten bisher genutzten Tattoo-Farben sind demnach in der aktuellen Zusammensetzung bald verboten - vor allem die bunten. Auf dem deutschen Markt verfügbare Farben entsprechend der EU-Verordnung sind bislang nur Schwarz, Grau, Weiß.

Sebastian Makowski rechnet damit, dass deshalb ein Drittel seiner Kundschaft bald wegbleiben könnte. Bei seinen Kolleginnen und Kollegen im Laden erwarte er stärkere Einbrüche, weil sie deutlich mehr mit bunten Farben arbeiteten als er.

«Das kommt ja zumindest teilweise einem Berufsverbot gleich. Das ist einfach frustrierend», sagt er. «Man fühlt sich im Stich gelassen, besonders von der Politik.» Er habe zwar großes Verständnis für hohe Sicherheitsansprüche an die Farben, aber nicht für die stattfindende Umsetzung der REACH-Verordnung und ihre Bedingungen.

Branche sieht Kunden entmündigt

Auch Daniel Rust, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Tattoo, bestätigt: «Die Stimmung in der Branche ist richtig schlecht.» Er kritisiert eine Entmündigung der Kundschaft durch die Verordnung, die der gesamten Branche schade. Vor jeder Tätowierung gebe es einen mehrseitigen Aufklärungsbogen, die Menschen entschieden sich bewusst für ihren neuen Körperschmuck.

Zudem habe er nie schlechte Erfahrungen mit den betreffenden Farben gemacht, betont er: «Ich bin seit zwölf Jahren Tätowierer und natürlich hatte ich auch schon Tattoos, die entzündet waren. Das hatte aber nicht in einem Fall mit der Farbe zu tun, sondern immer mit mangelnder Hygiene bei der Nachsorge.»

Hautarzt begrüßt EU-Verordnung

Christoph Liebich, Dermatologe und Inhaber der Hautarztpraxis Dermazent in München, sieht das anders. Viele Tattoo-Farben, die bislang auf dem Markt seien, seien nicht nachweislich unbedenklich. «Viele sind nie in klinischen Studien überprüft worden. Das heißt, Tattoo-Farbstoffe haben immer ein großes Risiko, eine Allergie auszulösen, es besteht auch die Gefahr, dass Krebs entstehen kann», mahnt er.

Den Schritt zum Verbot vieler enthaltener Substanzen findet er «vollkommen richtig». Schließlich gebe es für Substanzen zum Auftragen auf die Haut höchste Ansprüche - für Stoffe, die unter die Haut gingen, müssten diese also erst recht gelten.

Ein Nischentrend sind Tätowierungen lange nicht mehr, einigen Umfragen nach trägt etwa jede oder jeder Fünfte dauerhaften Körperschmuck unter der Haut. Die neuen Auflagen verunsichern also auch viele Tattoo-Fans. Viele hätten zum Jahresende noch dringlich versucht, einen Termin zu bekommen, um ihre Farb-Tattoos fertigstellen zu lassen, erzählt Makowski - oft vergebens.

Tattoo-Experte fürchtet Chaos

Wolfgang Bäumler, Professor für experimentelle Dermatologie und Tattoo-Experte am Universitätsklinikum Regensburg, sagt: «Ich gehe davon aus, dass unter der neuen Verordnung im Januar unter Tätowierern ein Stück weit das Chaos ausbricht.» Er weist darauf hin, wie komplex der Anforderungskatalog für neue Tattoo-Farben sei und wie schwierig demnach ihre Neuentwicklung. Die EU-Kommission verweist auf ausreichend Vorlauf für Alternativen seit den Beschlüssen.

Das Verbot diverser in den Farben enthaltener Substanzen findet Bäumler ebenfalls strittig. Er erklärt, wie komplex die Zusammensetzung der Farben sei: Sie bestünden aus je rund 100 Substanzen, etwa Pigmenten und Konservierungsstoffen. Bei einigen wisse man zwar, dass diese potenziell schädlich seien, bei vielen aber nicht. Statt eines allgemeinen Verbotes brauche es eine viel kleinteiligere Risikobewertung, fordert er.

Hoffnung auf neue Farben

Aber sind mit Jahresbeginn bunte Farbtattoos wirklich Geschichte? Rust vom Bundesverband geht vorerst nicht vom pauschalen Ende des farbenfrohen Körperschmucks aus - nach einer gewissen Durststrecke sei eine Palette neuer, regelkonformer bunter Farben zu erwarten, die Hersteller kurzfristig auf den Markt brächten, schätzt er.

Dramatischer werde es 2023 mit dem Verbot der Grün- und Blaupigmente. «Da gibt es noch nicht so richtige Alternativen. Aber wir haben noch ein bisschen Luft.» Dennoch - Sebastian Makowski auf St. Pauli sieht für die Branche durch die Auflagen im wahrsten Sinne des Wortes eher schwarz. «Die Zukunftsängste werden nicht weniger», sagt er.

© dpa-infocom, dpa:211230-99-541684/5

EU-Verbot von bunten Tattoo-Farben
Im Januar tritt ein Verbot bunter Tattoofarben in der EU in Kraft. Sie enthielten Substanzen, die potenziell gefährlich seien, lautet die Begründung. Foto: Marcus Brandt/dpa© Marcus Brandt (dpa)

Im Januar tritt ein Verbot bunter Tattoofarben in der EU in Kraft. Sie enthielten Substanzen, die potenziell gefährlich seien, lautet die Begründung. Foto: Marcus Brandt/dpa

© Marcus Brandt (dpa)
Frust in der Tätowierstube
Tätowierer Sebastian Makowski steht vor seinem Tätowierstudio «Älteste Tätowierstube in Deutschland» im Stadtteil St. Pauli. Für ihn kommt die neue EU-Verordnung teilweise einem Berufsverbot gleich. Foto: Marcus Brandt/dpa© Marcus Brandt (dpa)

Tätowierer Sebastian Makowski steht vor seinem Tätowierstudio «Älteste Tätowierstube in Deutschland» im Stadtteil St. Pauli. Für ihn kommt die neue EU-Verordnung teilweise einem Berufsverbot gleich. Foto: Marcus Brandt/dpa

© Marcus Brandt (dpa)

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Wednesday, December 29, 2021

"The Witcher": So viele Staffeln sind noch geplant - watson

Henry Cavill als Geralt von Riva in "The Witcher".

Henry Cavill als Geralt von Riva in "The Witcher".null / Susie Allnutt

29.12.2021, 14:46

Mehr «Unterhaltung»

Die zweite Staffel von "The Witcher" ist wieder ein Erfolg. Seit dem 17. Dezember sind die neuen Folgen der Fantasy-Serie auf Netflix verfügbar. Und wie die erste Staffel entwickelte sich auch die neue Staffel zum absoluten Zuschauer-Liebling. Wie "Deadline" berichtet, soll die zweite Staffel von "The Witcher" in den ersten drei Tagen nach seiner Veröffentlichung 142 Millionen Stunden gestreamt worden sein. Die erste Staffel wurde in dem selben Zeitraum 49 Millionen Stunden lang geschaut.

Bei diesen Zahlen ist es kein Wunder, dass bereits eine dritte Staffel der Erfolgs-Show in Auftrag gegeben wurde. Aber wie geht es danach weiter? Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich hat sich nun zur Zukunft der Serie geäußert.

20 Staffeln "The Witcher"?

Bisher war unklar, wie viele Staffeln es von "The Witcher" geben wird. Mal wurde von Lauren Schmidt Hissrich die Zahl 20 in den Raum geworfen, dann war wieder von sieben Staffeln die Rede. Im Interview mit "Collider" sprach sie nun Klartext:

"Ich finde es gut, dass sieben Staffeln das Ziel geworden ist, auf das wir uns zubewegen, denn ich glaube, ich habe mal gesagt, dass ich gut 20 Staffeln machen werde und ich bin froh, dass niemand wirklich 20 Staffeln von mir erwartet. Das würde mich fertigmachen.“

In dem Gespräch erklärte sie auch, warum es ausgerechnet sieben Staffeln werden sollen: "Ich glaube, mein größtes Ziel und der Grund, warum ich das mit den sieben Jahren angezettelt habe, ist, weil ich den Büchern treu bleiben will. Ich habe nicht das Verlangen, dass unsere Geschichte über die der Bücher hinausgeht. Ich glaube, Andrzej Sapkowski, der Autor, er hatte ein natürliches Ende im Sinn."

"The Witcher" basiert auf der Geralt-Saga des polnischen Fantasy-Autors Andrzej Sapkowski. Die Romanvorlagen bestehen aus insgesamt acht Büchern: Dazu zählen die drei Kurzgeschichtenbände "Der letzte Wunsch", "Das Schwert der Vorsehung" und "Etwas endet, etwas beginnt", die die Vorgeschichte erzählen. Die fünf Teile "Die Erbe der Elfen", "Die Zeit der Verachtung", "Feuertaufe", "Der Schwalbenturm" und "Die Dame vom See" gehören zur Hexer-Saga. Außerdem gibt es mit "Zeit des Sturms" noch einen Einzelroman.

Netflix plant "The Witcher"-Universum

Alle Fans von "The Witcher" dürfen sich also freuen: Nach der zweiten Staffel ist noch lange nicht Schluss. Und auch abseits der Serie wird die Geralt-Saga in mehreren Formen verarbeitet. Unter anderem wird es auf Netflix auch eine Prequel-Serie zu "The Witcher" geben. Die Serie "The Witcher: Blood Origin" wird laut Netflix 1200 Jahre vor Geralts Zeit spielen und von der Geburt des ersten Hexers erzählen. Der Starttermin steht noch nicht fest, aber das Prequel soll wohl noch 2022 veröffentlicht werden.

Darüber hinaus ist ein weiteres Animationsabenteuer namens "The Witcher: Nightmare Of The Wolf" geplant. Außerdem ist ein animiertes familienfreundliches Serien-Spin-off geplant, ohne die explizite Gewalt und die düsteren Horror-Elemente, die man aus der Netflix-Serie kennt. Alle Fans, die dann immer noch nicht genug haben, können in mehreren Videospielen selbst in die Rolle des beliebten Hexers schlüpfen.

(swi)

Die zweite Staffel von "The Witcher" ist wieder ein Erfolg. Seit dem 17. Dezember sind die neuen Folgen der Fantasy-Serie auf Netflix verfügbar. Und wie die erste Staffel entwickelte sich auch die neue Staffel zum absoluten Zuschauer-Liebling. Wie "Deadline" berichtet, soll die zweite Staffel von "The Witcher" in den ersten drei Tagen nach seiner Veröffentlichung 142 Millionen Stunden gestreamt worden sein. Die erste Staffel wurde in dem selben Zeitraum 49 Millionen Stunden lang geschaut.

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"Sehr viele Menschen sind sehr gut zu mir" - kicker

An diesem Mittwoch vor zehn Jahren begann in Freiburg eine neue Zeit: Christian Streich wurde Cheftrainer des SC. Im kicker-Interview spricht er über seine Ära.

Hinter Christian Streich liegt eine aufregende Hinrunde. Zunächst der historisch beste Freiburger Saisonstart: zehn Partien ohne Niederlage. Der Abschied aus dem kultigen Dreisamstadion, ein 6:0 in Gladbach und als Dritter liegt er mit Freiburg sogar auf Champions-League-Kurs.

Streich ist bekannt dafür, zu fast allen Fragen seine Meinung zu äußern. Zuletzt antwortete er mit der Bitte um Verständnis jedoch häufiger nicht mehr, wenn es zum x-ten Mal um Katar, Investoren in England oder politische Entscheidungen ging. Am liebsten spricht er über Fußball, den SC, sein Wirken und Leben als Trainer. Vor allem darum geht es in diesem Jubiläumsgespräch. 

Herr Streich, wurden Sie mit sechs oder sieben Jahren eingeschult?

Mit sechs, ich bin im Juni geboren.

Sie waren also einer der Jüngeren in der Klasse. Wie war das?

Man merkte, dass ich zu den Jüngeren zählte. Ich weiß noch, dass einige in gewissen Entwicklungen weiter waren. Ich war auch klein und eher schmächtig.

Inzwischen sind Sie in der imaginären Klasse der 18 Bundesliga-Trainer, in der Sie mit großem Abstand am längsten sitzen, auch der älteste. Vermissen Sie Kollegen wie Friedhelm Funkel oder Lucien Favre?

Man vermisst sie, weil wir ein paarmal gegeneinander gespielt haben und ich diese Trainer ja teilweise schon kenne, als ich sie früher als Spieler gesehen habe. Den Friedhelm mit Uerdingen oder Kaiserslautern, als sie etwa gegen Real Madrid gewonnen haben. Lucien habe ich als jungen Kerl in der Schweiz gesehen, als er gegen Basel gespielt hat. Das sind ganz schöne Erinnerungen.

Fühlen Sie sich manchmal alt gegenüber den jungen Kollegen oder immer noch auf Augenhöhe?

Ich bin faktisch älter, fühle mich aber nicht alt. Es ist schön, jungen Kollegen zu begegnen und sich mit ihnen zu messen.

Macht Ihnen das Altern zu schaffen, körperlich oder seelisch?

Körperlich ja, wegen Kniebeschwerden habe ich manchmal Probleme beim Laufen. Früher hat man ja einen Meniskus leider schnell mal rausgenommen. Im Kopf merkt man natürlich, dass man älter wird und ich keine 36 mehr bin. Aber mit 56 bin ich auch noch nicht so alt, es ist okay.

Wenn Sie sehen, dass Julian Nagelsmann eventuell noch 30 Jahre in diesem Job vor sich hat, sind Sie da froh, erst mit 46 ins Cheftrainergeschäft eingestiegen zu sein?

Es hat sich so ergeben, ich bin nicht davon ausgegangen, dass es überhaupt passiert. Ich dachte eher, ich bleibe in der Jugend. Daher war es wohl gut so, wie es gekommen ist und dass es nicht früher losging.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann und Christian Streich

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann und Christian Streich. imago images/Philippe Ruiz

Sie haben zum 100-jährigen Jubiläum des kicker gesagt, dass Sie die Trainer-Interviews sehr schätzen, vor allem mit im Ausland tätigen Kollegen. Was interessiert Sie da am meisten?

Das, was sie über ihre persönlichen Erlebnisse erzählen, was sie bewegt hat, was ihnen aufgefallen ist, was sie wichtig finden. Schön ist es dann, wenn man nicht das Gefühl hat, es werden nur Phrasen bedient und der Journalist interessante Fragen stellt, auf die der Trainer interessante Antworten geben kann. Es ist ja oft abhängig von denen, die sich die Fragen überlegen, ob überhaupt ein Gespräch zustande kommt. Das ist ja dann interessant für den Leser. Schwierig ist es, wenn nur die Fragen, die auf dem Zettel stehen, hintereinander abgearbeitet werden.

Sie haben recht und damit charmant den Druck erhöht, und trotzdem möchte ich der nächsten Frage vom Zettel eine Chance geben, um zu erfahren, was sich in den zehn Jahren bewegt hat: Arbeiten Sie anders als zum Start?

Ja, in manchen Bereichen arbeiten wir im Trainerteam anders, manche Sachen sind geblieben, oder wir haben Übungen immer wieder nur ganz leicht verändert, und nach zehn Jahren sind sie ganz anders.

Kommen Ihre Ansprachen immer spontan aus dem Bauch oder haben Sie sich über die Jahre rhetorisch fortgebildet, sich von anderen Menschen inspirieren lassen?

Ich beobachte vor allem ab und an Menschen aus dem künstlerischen Bereich. Dirigenten bei einem Konzert, oder was passiert bei einem Tanz. Das hängt für mich alles mit dem Fußball zusammen, weil ich ganz viele Parallelen erkennen kann. Ich habe tolle Begegnungen gehabt, wie etwa mit dem Schauspieler Matthias Brandt oder anderen Menschen, die einem durch ihre Erzählungen viel geben können. Aber ich habe Familie, mit der will ich auch Zeit verbringen, und Zeit ist beschränkt.

Haben sich die Anforderungen an Cheftrainer verändert?

Bei mir nicht wesentlich, in anderen Vereinen ist es vielleicht anders. Jetzt müssen wir schauen, wie es weitergeht, weil wir als Verein ja wachsen, und in den zehn Jahren sind wir schon richtig gewachsen.

Cheftrainer sind auch in der Öffentlichkeitsarbeit gefragt. Wie hat sich dieser Bereich entwickelt?

Medial ist in Freiburg in der Regel nicht so viel los, das hat sich nicht so wahnsinnig verändert, glaube ich. Man weiß es manchmal gar nicht mehr so genau, wie es vor zehn Jahren war. Ich stecke in dem täglichen Prozess und reflektiere nicht so richtig, was war vor zehn Jahren.

Was Sie sicher wissen: Nach Ihrem ersten Halbjahr haben Sie mit Dortmund nur einmal einen anderen Meister erlebt. Ihre Ära ist geprägt von der Bayern-Dominanz. Langweilt Sie das?

Es ist schade, dass es nicht öfter spannender war, das ist klar, weil das schon ein Monopol ist. Die Bayern haben sich das sportlich erarbeitet, es hat also seine Berechtigung. Aber es wäre schöner, wenn mal jemand anderes Meister werden würde, damit die Konkurrenzsituation mal wieder in anderer Hinsicht angefacht wird - auch für die Zuschauer.

Was ist die größte fußballerische Veränderung in den zehn Jahren?

Das Tempo ist noch mal höher geworden, Athletik ist noch wichtiger. Taktisch insofern, dass mehrere Mannschaften mehrere Systeme spielen, das war vor zehn Jahren weniger. Durch junge Trainer ist eine Dynamik reingekommen, dadurch sind die Anforderungen gestiegen, auch für die Spieler. Man weiß jetzt nicht mehr unbedingt, wie der Gegner spielt. Außer Bayern, die verändern selten etwas, weil sie individuell so gut sind.

Sie sind an der Seitenlinie ruhiger geworden. Ist das gestiegene Gelassenheit oder auch körperlicher Tribut?

Alle genannten Punkte kombiniert. Man wird ruhiger in manchen Situationen und hat nur bestimmte Ressourcen. Aber fest steht, dass ich ruhiger geworden bin. Das haben Sie beobachtet?

Ja.

Interessant, dass es viele andere nicht sehen.

Ihre emotionalen Ausbrüche sind seltener geworden, aber es gibt sie noch, und dann stehen sie meist im Fokus.

Aber der Unterschied ist offensichtlich gegenüber vor fünf, sechs oder sieben Jahren. Manche Leute kriegen die Schublade halt nicht mehr auf, aber das ist egal, das macht nichts, ist normal. Wenn einmal wieder was passiert, wird das natürlich eingeblendet in den Zusammenfassungen.

Es ist Ihnen also wichtig zu betonen, dass Sie ruhiger geworden sind?

Ja, weil ich es immer ganz wichtig finde, dass Dinge so abgebildet werden, wie sie tatsächlich stattfinden.

Hat sich der Umgang an den Trainerbänken generell geändert, weil immer mehr gefilmt und aufgenommen wird?

Zu 99 Prozent ist es mit den Trainerkollegen total gut. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich in der Emotion auch mal deutlich die Meinung sagen kann, wenn der eine findet, das war ein Foul, und der andere nicht.

Wenn der Max zu mir im Spiel 'Halt's Maul' sagen würde, ist es für mich gefühlt so wie 'Sei still'.

Christian Streich

Zuletzt konnte man sehen und hören, wie Gladbachs Sportchef Max Eberl von der Bank aufstand und seinem Hertha-Kollegen Arne Friedrich zurief: "Halt’s Maul, Arne!" Wie schmal ist der Grat zwischen fußballtypischem Umgang und verfehlter Vorbildfunktion?

Der ist schmal. Wenn du die ganze Zeit gefilmt wirst, kommen bei einem in der Emotion während eines Fußballspiels eben Sachen ans Licht, die nicht immer gesellschaftskonform oder dem angemessen sind, wie man eigentlich erzogen wurde, nämlich, dass man immer anständig sein sollte. Das Wichtigste ist, dass man nach dem Spiel miteinander spricht und sich entschuldigt, wenn einem mal was rausgerutscht ist, und danach sollte es gut sein. Auf das Beispiel bezogen: Wenn der Max zu mir im Spiel "Halt's Maul" sagen würde, ist es für mich gefühlt so wie "Sei still".

Vor allem bei den Geisterspielen konnten die Zuschauer vieles mithören. Haben Ihnen die Pandemiebedingungen zwischendrin die Freude genommen?

Nein. Viele Sachen waren schwierig, wir durften aber nach der kurzen Unterbrechung weiter trainieren und spielen. Das war schön, und das haben wir sehr zu schätzen gewusst.

Sie haben die Kabine mal als letzten Rückzugsort vor der Öffentlichkeit bezeichnet. In Dokumentationen geben immer mehr Trainer und Klubs exklusive Einblicke in dieses Heiligtum. Obwohl Sie es ablehnen: Schauen Sie rein und wollen dann doch wissen, wie und was zum Beispiel Hansi Flick mit der Bayern-Mannschaft besprochen hat?

Ich schaue es nicht. Das machen aber manche Kollegen im Trainerbüro, und die erzählen dann über die eine oder andere Szene. Große Trainer bei großen Vereinen haben die Kabine aufgemacht vor einigen Jahren, damals habe ich gewusst, wo es hingeht. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet.

Warum?

Offensichtlich ist der Drang groß, alles offenzulegen, damit noch mehr Geld reinkommt. Oder es bedient das Bedürfnis, sich selber darzustellen. Bei manchen Klubs sind neue Trainer mit dem Einstieg ja quasi schon dazu verpflichtet, so was mitzumachen.

Können Sie garantieren, dass die SC-Kabine unter dem Cheftrainer Christian Streich tabu bleibt?

Nein, das kann ich nicht.

Sie könnten sagen, sonst höre ich auf.

Dann müsste ich aufhören, meinen Beruf und den Fußball abgeben, weil es Usus wird und Druck entsteht, Kameras reinlassen zu müssen?

Das könnte eine rote Linie für Sie sein.

Das könnte eine rote Linie sein, ich frage Sie aber: Wie kamen die auf die Idee, die Kabine aufzumachen?

Der in vielen Aspekten gläserne US-Profisport hatte auf solche Entwicklungen großen Einfluss.

Der interessiert mich aber nicht. Sonst könnten wir es doch auch gleich so machen, dass irgend- einer den SC Freiburg kaufen kann, und wenn er Bock hat, dann zieht er nach Hamburg und nimmt den SC Freiburg mit. Das machen die in Amerika ja auch.

Eine solche Entwicklung zeichnet sich in Europa glücklicherweise nicht ab, und gegen eine Kabinenöffnung könnten Sie sich wehren.

Wenn alles aufgemacht werden soll, dann soll es so sein. Ich kleine Person werde daran nullkommanull verändern können.

In Ihrem Verein schon.

Es hätte nur eine Möglichkeit gegeben: Wenn die großen Trainer in England, die damit angefangen haben, Nein gesagt hätten. Dann hätte man sich dem gemeinsam verschließen können. Aber es besteht daran ja kein Interesse.

Sie müssten aber trotzdem nicht mitmachen. Noch mal: Ist es eine rote Linie für Sie oder dann doch okay?

Nein, für mich ist es nicht okay. Ich finde es extrem schade, aber offensichtlich finden es viele toll.

Ich möchte in die Kabine gehen und wissen, da hockt der Nils, da der Christian, hier sind wir unter uns und können Probleme besprechen.

Christian Streich

Sie werden also einiges dafür tun, dass es beim SC Freiburg so schnell keine Doku mit Kabineneinblick gibt?

Ja, weil der letzte Raum der Intimität extrem wertvoll ist. Nicht, weil wir etwas geheim halten wollen oder ich Angst vor etwas habe. Wir sind nur noch in ganz wenigen Momenten geschützt. Ich möchte in die Kabine gehen und wissen, da hockt der Nils, da der Christian, hier sind wir unter uns und können Probleme besprechen. Wir sind schon so viele Menschen, 30, 40 in einem sehr kleinen Raum. Das ist nicht zu viel verlangt, einen solchen Raum noch haben zu dürfen.

Sie sagten in Ihrer Anfangszeit, Sie machen diesen Job auch aus Eitelkeit, um Anerkennung für die Leistungen zu bekommen. Seit Jahren fliegen Ihnen die Komplimente nur so um die Ohren. Hat die Eitelkeit nachgelassen?

Sie fliegen mir nicht um die Ohren.

Aber Sie bekommen verhältnismäßig sehr viele Komplimente, bemerkenswerterweise auch von Verantwortlichen und Fans der Konkurrenz.

Ja, sehr viele Menschen sind sehr gut zu mir.

Hat deswegen die Eitelkeit nachgelassen?

Ich glaube nicht.

Wird man süchtig nach Anerkennung?

Das kann gut sein, dass man auch süchtig danach ist. Es geht darum: Wenn man lange Trainer an einem Ort ist, was wenige sind, wird man erkannt, auch weil man zehn Jahre im Fernsehen und in den Medien zu sehen ist. Es werden Verbindungen geschaffen, bei uns auch im positiven Sinne. Es wird aber auch viel in einen hineininterpretiert, und damit ist gar nicht so leicht umzugehen.

Ist Ihnen das ganze Lob für Sie und den SC manchmal unheimlich?

Es gibt Gründe, warum es in den letzten Jahren, respektive Jahrzehnten, also auch vor mir, gut lief. Das sehen die Leute, und es ist schön, wenn sie einen loben. Aber es ist nicht immer einfach damit umzugehen, wenn man als Person so im Fokus steht. Manchmal wird man auf ein Podest gehoben, aber das kann auch wacklig sein und man kann von dort tief abstürzen. Das ist das Risiko.

Haben Sie Sorge davor?

Nein, aber mir wäre es viel lieber, wenn ich weniger im Fokus stünde. Wenn man eine öffentliche Person ist, hat man nie einen ganz ruhigen Puls. Ich zumindest nicht, weil ich zum Beispiel nie jemanden beim Guten-Tag-Sagen vergessen möchte. Das ist auch anstrengend und zehrt. Man muss aufpassen, was man sagt, wobei ich nicht wahnsinnig aufpasse, was ich sage - zum Glück. Aber wahrscheinlich passe auch ich immer mehr auf. Das Rampenlicht ist mir immer noch manchmal fremd und der Umgang mit Medien und den Erwartungen ist nicht unkompliziert.

Christian Streich im Gespräch mit kicker-Reporter Carsten Schröter-Lorenz.

Intensiver Austausch: Christian Streich im Gespräch mit kicker-Reporter Carsten Schröter-Lorenz. AKE

Sie meinen, sich treu zu bleiben?

Ja, die eigene Linie zu wahren. Wenn man das zehn Jahre im selben Verein macht, hören die Leute ja immer das Gleiche, was man erzählt, wollen aber auch mal was anderes. Es sind Abnutzungsprozesse, es ist auch normal, dass es auch die Sehnsucht nach einem neuen Gesicht, etwas anderem gibt, denn dann kann man ja wieder neue Storys machen.

Es gibt aber noch keine Anzeichen dafür, dass sich die Menschen nach einem Nachfolger für Sie sehnen. Im Gegenteil. Führt das auch mal dazu, dass Sie sich in den Komplimenten sonnen und etwas weniger arbeiten?

Dafür bin ich nicht der Typ, aber natürlich gibt es unterschiedliche Phasen. Ich fühle mich auch gebauchpinselt, wenn ich gelobt werde, versuche es aber einzuordnen. Ich freue mich am meisten, wenn man gelobt wird, weil die Mannschaft gut kickt. Bei mir gab und gibt es in der Zwischenzeit viele Geschichten drum herum, weil ich gerne Journalisten Antworten gebe, auch wenn es in deren Fragen nicht um Fußball geht. Da muss man aber aufpassen, dass es nicht ins Endlose geht. Man könnte sagen, wir reden jetzt nur noch über Sport, das ist aber auch langweilig und den Journalisten gegenüber ungerecht. Man will dem auch gerecht werden, muss aber Leitplanken setzen.

Der Profisport ist ja auch deshalb so populär, weil sich die Leute für die Protagonisten interessieren.

So ist es, es geht mir ja auch so, es wird so transportiert, aber es ist daher sehr komplex.

Interview: Carsten Schröter-Lorenz

Lesen Sie am Donnerstag den zweiten Teil des Interviews.

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"Sehr viele Menschen sind sehr gut zu mir" - kicker
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Corona-Lage in Europa: Höchstwerte in Italien, viele neue Fälle in der Türkei - RND

  • Die Corona-Pandemie greift in Europa weiter um sich und sorgt für viele Neuinfektionen.
  • In Italien werden etwa Corona-Höchststände verzeichnet und auch in der Türkei werden viele Fälle gemeldet.
  • Experten zufolge breitet sich die Omikron-Variante in beiden Ländern schnell aus.

Rom. Italien verzeichnet einen sprunghaften Anstieg der täglichen Corona-Fallzahlen. Am Dienstagabend meldete das Gesundheitsministerium mehr als 78.300 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages und damit weit mehr als doppelt so viele wie am Vortag.

Corona-Nachweis für viele Aktivitäten in Italien

In dieser Zeit starben rund 200 Menschen mit dem Virus. Das Mittelmeerland registrierte damit einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn. Auch in Italien breitet sich laut Experten die Omikron-Variante derzeit schnell aus.

Aus der Statistik geht auch hervor, dass mehr als eine Million Corona-Tests gemacht wurden, was verglichen mit den Vorwochen sehr viel war. Über die Weihnachtsfeiertage und schon davor standen Menschen in langen Schlangen vor den Apotheken, um einen Corona-Test zu machen. In Italien ist für viele Aktivitäten außer Haus ein Corona-Nachweis nötig. Wer zum Beispiel nicht geimpft, negativ getestet oder genesen ist (3G), darf nicht mit den öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Die 3G-Regel gilt auch für Skilifte oder Hotels.

Omikron beschleunigt Infektionsgeschehen

Auch in der Türkei breitet sich das Coronavirus wieder weiter aus. Zum ersten Mal seit Mitte Oktober ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen in der Türkei wieder auf mehr als 30.000 angestiegen. Am Dienstag meldeten die Gesundheitsbehörden 32.176 neue Fälle und 184 Tote. Gesundheitsminister Fahrettin Koca schrieb auf Twitter, die Omikron-Variante scheine das Infektionsgeschehen zu beschleunigen. Er rief die Türken auf, sich möglichst rasch eine Auffrischungsimpfung zu holen.

Die ersten Omikron-Fälle in der Türkei waren am 11. Dezember gemeldet worden. Neue Beschränkungen wurden bisher keine eingeführt.

RND/dpa/AP

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Erneut viele Proteste gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen - NDR.de

Stand: 01.02.2024 13:31 Uhr Wegen des Treffens von Rechtsextremisten in Potsdam haben in Niedersachsen Hunderttausende gegen Rechtsextremi...