Mit dem Umzug der Automobilmesse IAA von Frankfurt nach München hat sich der Ausrichter, der Verband der Automobilindustrie (VDA), auch ein neues Konzept einfallen lassen. Die traditionelle Autoshow IAA wird deutlich erweitert, zu einer Messe für nahezu alle Arten von Mobilität. So werden in München auch rund 70 Fahrradhersteller vertreten sein, außerdem beispielsweise Entwickler von Flugtaxis und Stromtankstellen. Darüber hinaus soll auf dem Messegelände, aber auch auf Bühnen in der Münchner Innenstadt durchaus kontrovers darüber diskutiert werden, wie die die Zukunft der Mobilität aussieht – und welche Rolle das Auto dabei spielen soll.
Wichtige Autohersteller fehlen
Laut VDA-Präsidentin werden auf der IAA Mobility rund 100 Weltneuheiten gezeigt – unter anderem von den bayerischen Platzhirschen BMW und Audi. Einige wichtige Autohersteller sind allerdings nicht vor Ort. So haben zum Beispiel Tesla, Toyota und Opel auf eine Teilnahme verzichtet. Die Veranstalter der IAA erklären sich diese Zurückhaltung unter anderem mit der coronabedingten Planungsunsicherheit im Vorfeld. Sie hoffen auch darauf, dass die bisher schleppenden Ticketverkäufe in einem Endspurt bis zur Eröffnung für Besucher am Dienstag noch deutlich anziehen.
Stromtankstellen und Mobilfunknetz
Einige Investitionen rund um die Messe werden den Münchnern auch nach dem Ende der Veranstaltung erhalten bleiben. So haben die großen Mobilfunkanbieter ein schnelles 5G-Netz aufgebaut, das als die technische Basis für das zukünftige autonome Fahren gilt. Und kurz vor Beginn der IAA eröffnete der Versorger EnBW in Unterhaching eine große überdachte Stromtankstelle mit 20 Schnell-Ladepunkten für E-Autos.
Massive Proteste erwartet
Auch wenn die IAA Mobility keine reine Automesse mehr sein will – den Gegnern der Veranstaltung reicht das nicht aus. Ein Bündnis verschiedener Gruppen hat zum Protest aufgerufen. Sie werfen der Autoindustrie "Greenwashing" vor, also das Thema Klimaschutz nur als grünes Feigenblatt zu benutzen. Unter anderem soll ein Gegenkongress unter dem Titel KonTra IAA neue Wege der Mobilität diskutieren.
Demos und Blockaden angekündigt
Für das nächste Wochenende haben verschiedene Organisationen eine Großdemonstration und eine Fahrrad-Sternfahrt angekündigt. Nicht zuletzt hoffen die Autogegner, sich mit Blockade-Aktionen wie schon bei der letzten IAA in Frankfurt medienwirksam in Szene setzen zu können. Im Vorfeld riefen die Messe-Organisatoren die Kritiker zu einem friedlichen Dialog auf. Gleichzeitig bereitet sich die bayerische Polizei auf einen Großeinsatz vor. Wie viele der Autogegner aus dem ganzen Bundesgebiet – auch angesichts der Bahnstreiks - mit dem eigenen Auto nach München anreisen ist nicht bekannt.
Vor dem Start der IAA München: Noch viele offene Fragen - BR24
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