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Saturday, September 4, 2021

Viele Besucher, viele Herausforderungen: Die Bilanz vom Kultursommer / Neuauflage 2022 geplant - Meetingpoint

Meetingpoint: Seit einigen Tagen ist nun der Kultursommer 2021 vorbei, was waren eigentlich im Vorfeld die größten Schwierigkeiten?
Christine Flieger: Wir konnten erst am 21. Juni endgültig entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen wir den Kultursommer Brandenburg an der Havel durchführen können, weil wir die geltende Umgangsverordnung abwarten mussten. In so kurzer Zeit das Event doch noch organisatorisch umzusetzen, ist vor allem dem hohen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen des Brandenburger Theaters zu verdanken. Was hier innerhalb weniger Wochen geleistet wurde, ist schon herausragend und alles andere als selbstverständlich.

Wie schwer war es, die Künstler für die Veranstaltungsreihe auf die Bühnen zu bringen?
Wir waren mit allen Künstlern, die wir für 2020 gebucht hatten, in Kontakt. Trotzdem konnten wir das Rudelsingen aus pandemischen Gründen nicht durchführen und haben es deshalb ins nächste Jahr verschoben. Dafür gab es einen sehr stimmungsvollen Abend mit dem Altmeister Frank Schöbel und dem anschließenden Defa-Film-Klassiker „Heißer Sommer“, in dem er im Jahr 1969 mitgespielt hat. Das war schon besonders. Die Band The Sweet konnte leider nicht aus Großbritannien ausreisen, weshalb wir quasi über Nacht einen neuen Programmpunkt finden mussten. Phil Bates und sein Berlin String Ensemble, die die Musik von E.L.O. präsentierten, war mehr als ein Ersatz. Das hat auch unser Publikum so gesehen. Den Abend mit The Sweet haben wir in das nächste Jahr verschoben.
Wenn man Open-Air-Veranstaltungen organisiert, studiert man als Veranstalter quasi stündlich das Wetter. Wegen einer Unwetterwarnung konnten die Brandenburger Symphoniker leider mit dem geplanten Filmmusikkonzert Hollywood an der HavelL auf der Freilichtbühne nicht auftreten. Das Konzert wird im Frühjahr nachgeholt. Besonders ärgerlich war, dass das Unwetter ausblieb. Zur Wassermusik auf der Regattastrecke nahm der Wettergott den Titel aber doch etwas zu ernst. Den beiden Konzerten mit den Brandenburger Symphonikern hat das aber keinen Abbruch getan. Das Publikum war begeistert.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Partnern?
Zum Gelingen des Kultursommers Brandenburg an der Havel haben viele Menschen beigetragen. Das war eine großartige Teamleistung von ganz unterschiedlichen Akteuren unter Corona-Bedingungen, die mit Eigenschaften wie Mut, Spontanität und Begeisterungsfähigkeit gearbeitet haben, ohne dabei die Sorgfalt zu vernachlässigen. Ein großer Dank gilt allen unseren Sponsoren und Unterstützern, ohne die wir das alles nicht gestemmt bekommen hätten.

Wie sehr beeinflussten Sie und Ihr Team die Corona-Einschränkungen und Sonderbestimmungen für die Realisierung der Veranstaltungen?
Der Aufwand war gewaltig. Wir haben das Personal vor Ort zur Umsetzung der Corona-Maßnahmen fast verdoppelt. Sich als Theater an die ständig verändernden Corona-Vorschriften anzupassen, bedeutete für den Kultursommer zum Beispiel, dass circa 2000 Besucher kontaktiert werden mussten, um Plätze aus dem Jahr 2020 umzubuchen. Unser Einlasspersonal musste in neue Scanner-Verfahren zur Kontakterfassung und zum Check-In eingearbeitet werden. Hinzu kommt, dass wir natürlich auch nicht so viele Besucher empfangen konnten, wie es der eigentlichen Kapazität entsprochen hätte. Der Bedarf für einige Veranstaltungen war weitaus höher, als wir Karten für den Verkauf freischalten konnten.

Was nehmen Sie nach dem Abschluss der zwei Veranstaltungswochen für nächste derartige Events mit?
Wir setzen uns jetzt erst einmal mit allen Kolleginnen und Kollegen und den externen Partnerinnen und Partnern, die an diesem Festival organisatorisch mitgewirkt haben, zusammen, werten jeden Veranstaltungstag aus und hinterfragen kritisch, was wir im nächsten Jahr noch besser machen können. Das Konzept, ein Programm für möglichst viele Menschen zu machen, also alle Altersgruppen und Geschmäcker anzusprechen, ist aufgegangen. Wir haben uns gefreut, viele Besucher mehrfach begrüßen zu können; fanden es aber auch sehr interessant, wie mit jedem neuen Programmpunkt auch das Publikum an vielen 

Veranstaltungstagen ein völlig anderes war.

Wird es einen Kultursommer 2022 geben?
Davon gehe ich ganz fest aus.

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