Der Krankenstand im Kreis Recklinghausen ist im vergangenen Jahr nahezu gleich geblieben - trotz einiger Schwankungen infolge der Corona-Pandemie.
Der Wert lag 2020 mit 5,9 Prozent nur geringfügig über dem Wert des Vorjahres mit 5,8 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach verursachten Muskel- und Skeletterkrankungen unverändert die meisten Ausfalltage – zumindest unter den 48.712 versicherten Arbeitnehmern der AOK NordWest im Kreis Recklinghausen.
Psychische Erkrankungen stehen an zweiter Stelle
Mit 24,9 Prozent liegt deren Anteil an den gesamten Fehltagen mit großem Abstand an erster Stelle. Auf den weiteren Plätzen folgen psychische Erkrankungen (12,3 Prozent), Atemwegserkrankungen (10,3 Prozent) und Verletzungen (10,1 Prozent). „Muskel-Skelett-Erkrankungen sind nach wie vor die Hauptursache für Krankschreibungen. Hier können gezielte Präventionsangebote helfen und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern“, sagt AOK-Service-Regionsleiter Jörg Kock.
Werte im Schnitt wie im Jahr zuvor
Die Corona-Pandemie führte zu teilweise erheblichen Schwankungen beim Krankenstand im Kreis Recklinghausen: Zunächst gab es zu Beginn der Pandemie im März einen deutlichen Anstieg des Krankenstandes von 6,8 Prozent im Februar auf acht Prozent im März. Von Mai (5,1 Prozent) bis August (5,4 Prozent) zeigte sich insgesamt ein deutlicher Rückgang, der jedoch ab September in die zweite Welle überging und im November erneut einen hohen Wert von 6,2 Prozent erreichte. Unterm Strich blieb es jedoch im Jahresdurchschnitt bei 5,9 Prozent ähnlich des Vorjahreswertes.
Nach der aktuellen Auswertung der Krankenkasse für 2020 meldeten sich 44,9 Prozent der Beschäftigten einmal oder mehrfach krank. Insgesamt war jeder bei der AOK versicherte Erwerbstätige im Kreis Recklinghausen durchschnittlich an 21,7 Tagen krankgeschrieben. Dabei wurden 51,2 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage von Langzeitkranken verursacht. Die durchschnittliche Krankheitsdauer je Fall lag bei 17,1 Kalendertagen.
Große Unterschiede zwischen den Berufsgruppen
Die höchsten Fehlzeiten gab es 2020 im Kreis Recklinghausen in den Berufsgruppen Baustoffherstellung (49,5 Tage) und Abfallwirtschaft (46,5 Tage). Die niedrigsten Fehlzeiten sind in den Berufsgruppen Hochschullehrer und Forschung (3,8 Tage) sowie technische Forschung, Entwicklung (4,3 Tage) festzustellen.
Viele Krankenscheine im Jahr 2020 wegen „Rücken“ - Hertener Allgemeine
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