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Wednesday, July 28, 2021

„Viele Lagersysteme sind nicht auf wachsendes E-Commerce-Volumen ausgelegt“ - Logistik Watchblog

Bestellungen aus dem Online-Shop sollten im Idealfall reibungslos und schnell beim Kunden ankommen – doch durch steigende Nachfrage wird die Logistik vieler Händler strapaziert.

Lagermitarbeiter, der Paket für den Online-Handel und Transport scannen
industryviews / Shutterstock.com

Dass die Corona-Pandemie den Umsätzen im E-Commerce einen ordentlichen Schwung verlieh, lässt sich kaum bestreiten – doch wenn es um die Abwicklung der zunehmenden Bestellungen geht, ist im vergangenen Jahr das ein oder andere Unternehmen an seine Grenzen gekommen. Das hohe Auftragsvolumen gepaart mit stark schwankenden Kundenbedürfnissen und steigendem Druck durch Konkurrenten macht es für Händler zunehmend schwieriger, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit im Versand zu gewährleisten. Die Automatisierung von Prozessen im Lager bzw. beim Fulfillment kann dabei unterstützen, weiß Wirtschaftspsychologin und Logistik-Expertin Sarah Adenau von der AutoStore System GmbH. 

Beim Logistik E-Commerce-Camp am 26. August in Hamburg wird sie sich deshalb gezielt den Möglichkeiten der Lagerautomatisierung in Kleinteillagern widmen. Wir sprachen im Vorfeld mit der Fachfrau für Robotik über aktuelle Herausforderungen am Markt – und woran es derzeit hapert.

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Händler müssen ein deutlich höheres Auftragsvolumen stemmen

Logistik Watchblog: Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für kleine und mittelständische Online-Händler in der Lagerlogistik?

Sarah Adenau: Bereits in den vergangenen Jahren hat sich das Kaufverhalten der Verbraucher deutlich in Richtung Online und digitaler Touchpoints verlagert. Die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung für viele Einzelhandelsunternehmen beschleunigt und zugleich ist die Komplexität gestiegen, da regionale und nationale Lockdowns dazu führten, dass mehr online gekauft wurde. Doch auch mit der Rückkehr in den normalen Alltag wollen viele Konsumenten die neuen Einkaufsgewohnheiten beibehalten: So gaben in einer McKinsey-Studie 91 Prozent der Verbraucher in der EU an, dass sie auch nach der Pandemie weiterhin online einkaufen wollen. Für immer mehr Marken und Anbieter wird E-Commerce zum zentralen Element ihres Geschäfts.

Die größten Herausforderungen für kleine und mittelständige Online-Händler in der Lagerlogistik sind nun das Auftragsvolumen und die sehr volatile Nachfrage der Kunden. Dazu kommt der steigende Wettbewerbsdruck – insbesondere in Bezug auf Geschwindigkeit und Durchsatzleistung.  

Wie kann Lagerautomatisierung Händler angesichts dieser Herausforderungen in ihrem Logistik-Alltag unterstützen? 

Vielfach sind die derzeitigen Systeme noch nicht auf die notwendige Beschleunigung der Prozessabläufe oder mehr Lagerplatz ausgelegt. Manuelle Verfahren allein können das stetige Wachstum nicht stemmen, daher bedarf es neuer Systeme. Manuelles Fulfillment ist zeitaufwendig, automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme mit Robotern können spezielle Aufgaben effizienter und konstanter erledigen als manuelle Lösungen, dies wiederum erhöht die Produktivität. Außerdem erhöhen sie die Auftragsgenauigkeit auf bis zu 99,9 Prozent. 

Die Einführung von Robotik erhöht das Potenzial, die Gewinne auf messbare und effiziente Weise zu steigern. Je nach Lösung bietet die Automatisierung eine bis zu viermal höhere Effizienz und Geschwindigkeit im Fulfillment als eine manuelle Abwicklung. Durch den Einsatz von Robotern beim Sortieren und Kommissionieren können Unternehmen erheblich kürzere Lieferzeiten anbieten.

Flexibilität ist für jedes Unternehmen wichtig und von entscheidender Bedeutung, um den Marktanforderungen einen Schritt voraus zu sein. Die Robotik ermöglicht es, sich problemlos an neue Anforderungen anzupassen, sobald diese zutage kommen. Das kann eine Zunahme an Bestellungen sein, die eine höhere Produktivität erfordern, oder zusätzlicher Platzbedarf für alte und neue Lagerartikel, die dem Lagerbestand hinzugefügt werden.

Eine Lagerautomatisierung kann somit Unterstützung auf verschiedenen Ebenen bieten. Zum Beispiel Erhöhung der Lagerkapazität bei gleichbleibender Fläche und Erhöhung der Durchsatzleistung sowie Flexibilität – auch bei saisonalen Schwankungen.  

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Praxistipps für die Wahl eines automatisierten Lager- und Fulfillment-Systems 

Was erwartet Händler zu diesem Thema in Ihrem Workshop beim Logistik E-Commerce-Camp?

Die Auswahl eines automatisierten Lager- und Fulfillment-Systems erfordert eine sorgfältige Recherche, um genau zu ermitteln, welches System individuell optimal passt. AutoStore hat vier Schlüsselbereiche ermittelt, in denen Automatisierung ein Unternehmen auf praktischer Ebene unterstützt: Lagerdichte, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Transparenz.

In unserem Workshop zeigen wir die Vorteile einer Lagerautomatisierung auf und stellen vor, welche Fragen sich Unternehmen bei der Planung ihres Automatisierungsvorhabens stellen sollten. 

Vielen Dank für das Gespräch! 


Sarah Adenau 

 Sarah Adenau, AutoStore

Sarah Adenau von AutoStore ist gelernte Industriekauffrau und Wirtschaftspsychologin und seit sieben Jahren im Logistiksektor tätig. Sie hat sich auf die Themen Online-Handel, Innovationen, Lieferketten und digitale Transformation spezialisiert, im Fokus aber steht für sie Kundenorientierung.

Seit 2020 ist sie für AutoStore tätig, zuvor hat sie bei DHL Paket namhafte Großkunden aus dem Bereich E-Commerce betreut und kennt daher die wesentlichen Anforderungen nach Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Nachhaltigkeit. 

Ihr Vortrag „Lagerautomatisierung für Einsteiger: So lassen sich Kleinteilelager schnell, einfach & flexibel automatisieren“ findet am 26. August um 10:15 Uhr im Workshop-Bereich „Rund ums Regal / Senden & Empfangen“ des Logistik E-Commerce Camps in Hamburg statt.

Jetzt die Teilnahme sichern!
 

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