Dresden. Abgänge hat Dynamo Dresden schon einige verkündet, bei einigen Spielern wie Routinier Marco Hartmann ist zudem noch offen, ob sie noch eine neue Chance erhalten. Einen Neuzugang konnte der Zweitliga-Aufsteiger indes bisher nicht vermelden. Sport-Geschäftsführer Ralf Becker hatte am Saisonende bereits angekündigt, dass man keine Eile verspüre, als er meinte: „Wir haben die Situation, dass wir Geduld haben und warten können.“ Allzu lange dürften sich erste Verpflichtungen aber nicht mehr hinziehen, denn selbst die Relegation ist beendet und die Liste der Baustellen im Dynamo-Kader mit dem jüngsten Abgang von Julius Kade (zurück zu Union Berlin) noch länger geworden.
Zwar müssen Becker, Chefscout Kristian Walter und Trainer Alexander Schmidt keinen großen Umbruch wie nach dem Abstieg 2020 bewältigen, doch in allen Mannschaftsteilen braucht der Zweitliga-Rückkehrer neues Personal. Die Liga wird beinhart, zuletzt gingen zwei Aufsteiger gleich wieder runter. Becker weiß: „Da wird uns wahnsinnig viel abverlangt.“ Schon im Tor besteht Handlungsbedarf, denn Patrick Wiegers (31/Kreuzbandriss) steht zwei Wochen vorm Trainingsauftakt noch am Anfang seiner Reha, Stefan Kiefer (19) wurde verabschiedet. Mit Kevin Broll hat Dynamo zwar einen sehr guten und allemal zweitliga-tauglichen Stammkeeper, doch der 25-Jährige ist momentan ohne Konkurrenz. Für Jannis Maul aus dem eigenen Nachwuchs kommt die 2. Bundesliga mit seinen 17 Jahren noch zu früh, ein ambitionierter Neuling Anfang 20 wäre ein guter Backup für Broll.
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In der Abwehr hat Dynamo mit Tim Knipping und Kevin Ehlers zwei zweitliga-erfahrene Innenverteidiger. Sollte Hartmann fit werden, hätte man drei. Für Sebastian Mai ist die Liga zwar Neuland, doch der Kapitän sollte eine Etage höher durchaus mithalten können. Da man aber nicht weiß, wie sich die Sache bei Hartmann entwickelt, dessen Verletzungsanfälligkeit ein Risiko bleibt, dürfte Becker allemal noch einen erfahrenen Innendecker auf dem Zettel haben.
Abgang von Kade schmerzt
Reagieren muss er auf den Außenpositionen unbedingt, denn Linksverteidiger Jonathan Meier (war von Mainz 05 nur ausgeliehen) steht nicht mehr zur Verfügung, Leroy Kwadwo und Niklas Kreuzer wurden verabschiedet. Links wird Chris Löwe mit seinen 32 Jahren nicht schneller, Jonas Kühn (19) ist noch unerfahren. Rechts kommt zwar Robin Becker nach seinem Kreuzbandriss bald zurück, doch momentan hat Dynamo da mit Max Kulke (20) lediglich einen gesunden Spieler im Aufgebot, der bisher im Bundesliga-Unterhaus (sieben Einsätze) nur reingeschnuppert hat.
Im defensiven Mittelfeld ist man mit Yannick Stark und Paul Will gut besetzt, der Abgang von Julius Kade aber schmerzt. Auf dieser laufintensiven, enorm wichtigen Position muss man sich besonders absichern. Selbst für einen wiedergenesenen Hartmann sollte das Tempo dort inzwischen zu hoch sein. Gebraucht wird offensiv auch Ersatz für Marvin Stefaniak, der nach durchwachsenen Leistungen zum VfL Wolfsburg zurück muss. Es wird aber nicht einfach einen Spieler zu finden, der links und bei Bedarf auch zentral offensiv spielen kann. Mit Patrick Weihrauch und Heinz Mörschel ist die SGD im Zentrum zwar passabel aufgestellt, doch eine Kreativkraft mehr täte Dynamo gut, denn Weihrauch kämpft nach seiner Knöchel-OP um den Anschluss, Mörschel ist nicht der klassische Vorbereiter. Auf den Außen konnten Panagiotis Vlachodimos und Agyemang Diawusie derweil nur selten überzeugen.
Im Sturm fehlt auch noch ein schneller Mann, der so rackern kann wie Christoph Daferner, der selbst erst 21 Zweitliga-Spiele für Aue bestritten hat. Ob Luka Stor Dynamo in der höheren Liga helfen kann, ist fraglich. Er konnte sich nicht mal in Liga drei durchsetzen.
Viele offene Baustellen: Dynamo Dresden tüftelt am Kader - Sportbuzzer
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