US-Südgrenze: Behörden greifen so viele Migranten auf wie seit 20 Jahren nicht mehr - DER SPIEGEL
Die Lage an der US-Südgrenze spitzte sich zuletzt zu: Die Zahl der dort ankommenden Menschen erreicht Höchstwerte. Die Biden-Regierung gerät unter Druck, im Fokus steht Vizepräsidentin Harris.
Im Mai haben die US-Behörden binnen eines Monats an der Südgrenze so viele Migranten aufgegriffen wie seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht. 180.034 illegale Übertritte wurden an der Grenze zu Mexiko registriert, wie der Grenzschutz CBP in Washington mitteilte. Zuletzt war diese Marke im April 2000 mit 180.050 illegalen Grenzübertritten erreicht worden, wie aus Daten der Behörde hervorging.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden sind die Zahlen rasant gestiegen. Wurden im Januar noch 78.442 Fälle verzeichnet, waren es im Folgemonat bereits 101.117. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl im Mai jedoch lediglich geringfügig um ein Prozent an. Bei 38 Prozent der Fälle handele es sich allerdings um Personen, die bereits mindestens ein Mal binnen einem Jahr aufgegriffen worden waren. Die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen aus Zentralamerika sank um 23 Prozent auf 10.765. Dafür wurden mehr erwachsene Migranten aufgegriffen, insgesamt 121.082.
Die US-Regierung steht wegen der vielen ankommenden Migranten an der Südgrenze unter Druck. Biden hat Vizepräsidentin Kamala Harris mit dem Thema betraut. Bei ihrer ersten Auslandsreise in diesem Amt forderte Harris in Guatemala Menschen aus der Region auf, die gefährliche Reise zur US-Grenze nicht auf sich zu nehmen. »Kommen Sie nicht.« Wer an die Grenze komme, werde zurückgewiesen.
Die Republikaner beschuldigen den demokratischen Präsidenten Biden, mit seiner liberaleren Migrationspolitik eine Krise an der Grenze ausgelöst zu haben.
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