Präsident ordnet Staatstrauer an: Mindestens hundert Tote bei nächtlichem Überfall in Burkina Faso - DER SPIEGEL
Bewaffnete haben in der Nacht zum Samstag den Ort Solhan angegriffen und dabei auch zahlreiche Zivilisten getötet. In dem westafrikanischen Land kommt es immer wieder zu Attacken islamistischer Terrorgruppen.
Bei einem Angriff im Norden von Burkina Faso sind mindestens hundert Menschen getötet worden. Bewaffnete griffen in der Nacht zum Samstag das Dorf Solhan in der nördlich gelegenen Sahel-Region an. Es handele es sich um die blutigste Attacke seit Jahren, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Zahl der Toten könne noch steigen.
Präsident Roch Kaboré bestätigte den Angriff auf Solhan in der Provinz Yagha. Er gedenke der getöteten Zivilisten und bekunde den Familien der Opfer sein Beileid, schrieb Kaboré auf Twitter und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
Die Regierung bezeichnete die Angreifer als Terroristen. Sicherheitskräfte arbeiteten bereits mit Hochdruck daran, die Täter zu fassen, so Präsident Kaboré. Der Sahelstaat Burkina Faso wird immer wieder von islamistischen Gruppierungen heimgesucht, die aus dem benachbarten Mali ins Land eindringen.
Mehr als 1300 Menschen fielen der Gewalt seit 2015 zum Opfer, allein in den vergangenen beiden Jahren wurden durch Kämpfe 1,14 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Seit Anfang des Jahres haben Attacken von dschihadistischen Gruppen mit Verbindung zu Al-Qaida oder des sogenannten Islamischen Staats in der Region massiv zugenommen. Zu dem aktuellen Vorfall hat sich bisher keine Gruppe bekannt.
Häuser in Brand gesetzt
Unter den Toten des Angriffs auf Solhan seien »Männer und Frauen unterschiedlichen Alters«, hieß es aus Sicherheitskreisen. Demnach hatten die Angreifer zunächst einen Posten von Unterstützern der Armee attackiert. Anschließend seien sie auch auf Häuser von Zivilisten losgegangen und hätten deren Bewohner hingerichtet. Der örtliche Markt und Wohnhäuser sollen außerdem in Brand gesetzt worden sein.
Zuvor hatten Sicherheitskreise aus Burkina Faso einen Angriff auf das nahe der Grenzen zu Mali und dem Niger gelegenen Dorf Tadaryat gemeldet, bei dem am späten Freitagabend mindestens 14 Menschen getötet worden waren, darunter 13 Zivilisten. Nach Angaben einer örtlichen Quelle kam es in Tadaryat auch zu Plünderungen; unter anderem raubten die Angreifer demnach Vieh und Motorräder.
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