Stand: 04.05.2021 10:35 Uhr
Die Zahl der Übergriffe auf Lehrkräfte in Niedersachsen bleibt trotz coronabedingter Einschränkungen hoch. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) zählte die Polizei im vergangenen Jahr 245 Fälle.
Bei mehr als der Hälfte der Taten ging es demnach um Körperverletzung. 2019 - also vor der Corona-Krise - hatte es landesweit 306 Übergriffe auf Lehrkräfte gegeben. In der Kriminalitätsstatistik wird der Beruf "Lehrkraft" laut LKA immer dann erfasst, wenn ein Vorfall im Zusammenhang mit dem Beruf steht.
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GEW fordert mehr Personal
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verurteilte die Taten scharf. "Jeder einzelne Fall von Gewalt gegen Schulbeschäftigte ist einer zu viel", sagte Landeschefin Laura Pooth. Ihrer Einschätzung nach werden die aktuellen Zahlen vor allem von zwei Faktoren beeinflusst: Weniger Präsenzunterricht und eine große Anspannung durch die Pandemie in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Die Aussagekraft des leichten Rückgangs sei daher etwas unklar, so Pooth. Die Schulen benötigten aber grundsätzlich mehr Personal, auch für Sozialarbeit und andere Hilfen, um Übergriffe zu verhindern.
Das Kultusministerium hatte bereits vor einem Jahr eine breite gesellschaftliche Debatte über Angriffe auf Lehrkräfte, aber auch auf Rettungskräfte oder Kommunalpolitiker gefordert. Jedes Delikt müsse angezeigt, verfolgt und geahndet werden, hieß es damals.
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Trotz Distanzunterricht viele Übergriffe auf Lehrkräfte - NDR.de
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