Die Außengastronomie in Hamburg ist auch in der zweiten Nacht nach Wiedereröffnung gut besucht worden. „Auf dem Schulterblatt im Schanzenviertel waren die Tische gestern Abend bis auf den letzten Platz voll ausgelastet“, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Im Schanzenviertel zählte man den Angaben der Polizei zufolge etwa 400 Menschen in der Außengastronomie. Rund weitere 900 Menschen seien in der Spitze in Kleingruppen in den Straßen unterwegs gewesen. 142 von ihnen wurden von der Polizei überprüft. Dabei wurden 48 Verstöße gegen die Maskenpflicht und Abstandsgebote festgehalten. „Auf dem Kiez ist das Geschehen in den Straßen hingegen ruhiger geblieben“, sagte der Polizeisprecher.
Unterdessen wurde bekannt, dass sich Hamburgs Kita-Kinder jetzt zwei Mal pro Woche kostenlos auf Corona testen lassen können. Die Selbsttest-Kits würden in ausreichendem Umfang zur Verfügung gestellt, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Mit Rückkehr in den eingeschränkten Regelbetrieb am vergangenen Montag war zunächst nur ein Test pro Woche vorgesehen. Die Tests mit kurzem Wattestab für den vorderen Nasenbereich sind freiwillig und können von den Eltern vor dem Besuch der Kita zu Hause mit den Kindern vorgenommen werden.
Die Resonanz auf das Testprogramm sei grundsätzlich positiv, sagte Helfrich. „Das Angebot wird in unterschiedlichem Maß angenommen – zum Teil wählen Eltern selbst eine hohe Testfrequenz, zum Teil besteht auch kein Interesse oder sogar in Einzelfällen eine Ablehnung gegenüber der Durchführung von Tests bei Kindern.“ Die an die Kitas gelieferte Menge mache es möglich, „bei Interesse zwei Tests pro Kind pro Woche zu erhalten“.
Auslastung bei bis zu 75 Prozent
Die Kitas waren am Montag vom erweiterten Not- in den eingeschränkten Regelbetrieb gewechselt. Für jedes Kind wird damit eine Betreuung für 20 Stunden pro Woche sichergestellt. Die Auslastung lag Helfrich zufolge zum Wochenbeginn sehr niedrig und dann bei rund 75 Prozent. „Das deckt sich mit unseren Erwartungen: Es können alle Kinder wieder in die Kita kommen, aber durch die zeitlichen und praktischen Einschränkungen ist der Kita-Betrieb nach wie vor nicht bei voller Auslastung.“
Bisher keine Eltern-Beschwerden
Auch gebe es Unterschiede zwischen den verschiedenen Einrichtungen. Die Eltern seien mit der Regelung aber offenkundig zufrieden. „Insgesamt haben wir wenig bis keine Beschwerden von Eltern über den Betreuungsumfang vorliegen“, sagte er. Wann der Regelbetrieb wieder in vollem Umfang aufgenommen werden könne, sei „im Rahmen der Diskussionen über den nächsten Öffnungsschritt zu bewerten“, sagte Helfrich. Bei weiter positiver Tendenz im Infektionsgeschehen werde eine „Rückkehr zur Normalität in den Kitas so früh wie verantwortlich möglich“ angestrebt. Die Kita-Gebühren sind derzeit weiterhin ausgesetzt.
Coronavirus: Die Polizei vermeldet „volle Auslastung“ – und ahndet viele Verstöße - DIE WELT
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