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Saturday, March 27, 2021

Olympische Spiele in Japan - Fackellauf und viele Fragezeichen - Deutschlandfunk

Im japanischen Fukushima hat der olympische Fackellauf begonnen - ein Jahr nach der Verschiebung der Sommerspiele wegen der Corona-Pandemie. Nun sollen die Wettkämpfe ab Juli stattfinden. Aber viele Fragen sind offen, und auch bei Athletinnen und Athleten gibt es ernsthafte Bedenken.

Die japanischen Olympia-Organisatoren sehen in dem Fackellauf durchaus ein Symbol: "Diese kleine Flamme hat nie die Hoffnung verloren", sagte die Chefin der Spiele, Seiko Hashimoto. Mitglieder des japanischen Fußball-Nationalteams der Frauen entzündeten die Fackel am olympischen Feuer, das sich seit dem vergangenen Jahr in Japan befindet. Als erste Läuferin machte sich Azusa Iwashimizu, die 2011 bei der WM in Deutschland mit dem japanischen Team den Titel gewonnen hatte, auf den Weg.

Keine ausländischen Zuschauer

Die Olympischen Spiele (23. Juli bis 8. August) und die Paralympics (24. August bis 5. September) in Tokio sollen nach jetziger Planung wegen der Corona-Pandemie ohne ausländische Zuschauer stattfinden. Selbst Athletenfamilien sowie viele internationale Helfer sind von den Spielen ausgesperrt. Ob einheimische Besucher bei den Wettkämpfen zugelassen werden, soll bis Ende April entschieden werden. Im Inland sind bisher knapp 4,5 Millionen Tickets abgesetzt worden.

IOC-Präsident Bach betonte, Sicherheit habe oberste Priorität, die Entscheidung sei "nicht leichtfertig" getroffen worden. Man stehe weiter "Seite an Seite" mit den Japanern, um Olympia und Paralympics zu einem Erfolg zu machen.

Der offizielle deutsche Ticketpartner für Olympia in Tokio zeigte sich enttäuscht über den Ausschluss ausländischer Fans. 70 Prozent der Gäste seien auf dieses Jahr umgebucht worden, teilte der Veranstalter Dertour mit.

Viele in Japan sind gegen die Austragung im Sommer

Angesichts des langsamen Impftempos und aus Angst vor einer weiteren Verbreitung der Corona-Pandemie in Japan wendet sich eine große Mehrheit der japanischen Bevölkerung gegen die Austragung der Spiele in diesem Sommer. In einer Umfrage der Zeitung Asahi Shimbun sprachen sich mehr als ein Drittel (36 Prozent) für eine erneute Verschiebung aus, ein Drittel (33 Prozent) für eine komplette Absage. Nur 27 Prozent waren dafür, die verschobenen Spiele wie vorgesehen im Juli beginnen zu lassen.

Die Organisatoren betonen dagegen, eine erneute Verschiebung komme nicht in Betracht. Für die Rettung des olympischen Geistes werde man "alles tun, was nötig ist", sagte Organisationschefin Hashimoto. Vor allem mit umfangreichen Corona-Schutzmaßnahmen wolle man das Vertrauen der Japaner zurückgewinnen. Rund 760 Millionen Euro sollen allein in die Vermeidung von Infektionen fließen.

Zweifel bei deutschen Athletinnen und Athleten

Rund 400 deutsche Athleten wollen im Sommer nach Japan. Angesichts der ansteckenderen Virusvarianten machen sie sich zunehmend Sorgen. Der Verein Athleten Deutschland forderte zuletzt mehr Hilfe und Klarheit von den Olympiamachern und den Sportverbänden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Weltverbände müssten "zügig und überzeugend darlegen", wie Qualifikationsturniere und nicht zuletzt die Olympischen und Paralympischen Spiele sicher stattfinden können, heißt es in einem aktuellen Positionspapier.

Die Interessenvertretung drängt auf größere Transparenz bei den Corona-Maßnahmen, eine stärkere Einbindung der Sportler in die Planung von Hygiene- und Sicherheitskonzepten und eine gesellschaftliche Diskussion über Impfungen für Sportlerinnen und Sportler. Zudem müssten Haftungsfragen klarer geregelt werden, sodass die Athleten nicht das alleinige Risiko bei einer Reise nach Japan tragen.

DOSB räumt Restrisiko ein

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Hörmann, räumte ein "Restrisiko" für die Sportler ein. Wer auf Nummer sicher gehen wolle, müsse in letzter Konsequenz verzichten, sagte Hörmann dem TV-Sender Sky. Es werde niemand zur Teilnahme an Olympischen Spielen gezwungen.

Zumindest beim Thema Impfen will der DOSB nun mehr Aufklärung schaffen und kündigte für nach Ostern einen "Call" mit Athleten an. Beim Thema Haftung scheint man jedoch auf der Stelle zu treten, berichtet die Agentur SID. Der DOSB erklärte, erstmals eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung und eine Unfallversicherung für seine Teammitglieder abzuschließen. Ansonsten aber gibt sich der Dachverband bei Fragen zur Haftung reserviert und hofft wohl darauf, dass sich durch das Impfen viele Fragen in Luft auflösen.

Diese Nachricht wurde am 27.03.2021 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

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