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Sunday, March 28, 2021

Corona: Viele NRW-Städte setzen auf Schnelltests - Aachener Nachrichten

Alternative : Viele NRW-Städte setzen auf Schnelltests statt Komplett-Lockdown

Überraschenderweise sind Ausnahmen vom wieder verschärften Lockdown in Regionen mit vielen Corona-Infektionen möglich: Wer genug Tests anbietet, kann etwa Handel und Museen für Negativ-Getestete offen halten. Viele Kreise und Städte wollen das ab Montag umsetzen.

Trotz Auslösen der Corona-Notbremse wollen die meisten kreisfreien Städte und Kreise mit anhaltend hohen Corona-Neuinfektionswerten das Einkaufen und den Museumsbesuch mit negativem Schnelltest weiter ermöglichen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Wochenende haben 25 der 31 kreisfreien Städte und Kreise, in denen ab Montag die Coronavirus-Notbremse angeordnet wurde, erfolgreich beantragt, die neu geschaffene Testoption ab Montag umzusetzen. Unter anderem die Millionenstadt Köln will es zunächst anders machen.

In der Städteregion Aachen und Städten wie Duisburg, Dortmund, Essen und auch vielen ländlich geprägten Kreisen in NRW sollen Menschen mit tagesaktueller Bescheinigung von einer Schnelltest-Stelle dann weiter Gartenmärkte, Bekleidungsläden, Museen oder Zoos besuchen können. Sowohl Köln als auch Hagen hatten dagegen angekündigt, am Montag aufgrund sprunghaft gestiegener Infektionszahlen erstmal tatsächlich auf die Bremse zu treten und die am 8. März unter Auflagen geöffneten Läden, die nicht den täglichen Bedarf sichern, sowie Kulturstätten vorerst dicht zu machen. Der Krisenstab Kölns wolle die Frage allerdings am Montag auf Basis der aktuellen Infektionslage erneut beraten, so ein Sprecher.

Nachdem Bund und Länder angekündigt hatten, die vereinbarte Notbremse für Kommunen mit anhaltend hohen Neuinfektionszahlen über 100 pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche konsequent umsetzen zu wollen, hatten die Bestimmungen in der ab Montag gültigen Corona-Schutzverordnung des Landes überrascht: Demnach müssen Läden, Sportstätten und Kultureinrichtungen nicht landesweit wieder schließen, sondern nur in Kreisen und kreisfreien Städten, in denen die 100er-Marke drei Tage in Folge überschritten wird. Zudem besteht dort die Möglichkeit, mit Schnelltestkonzept trotzdem zu öffnen.

Sowohl die meisten betroffenen Großstädte als auch viele Kreise kündigten kurz darauf an, über genügend Testkapazitäten zu verfügen und den Handel und etwa Zoos und Museen offen halten zu wollen – vorausgesetzt die Kunden und Besucher haben zuvor einen Schnelltest gemacht. Dies sei in vielen Apotheken, Hausarztpraxen aber auch größeren Testzentren inzwischen problemlos möglich. Mit QR-Code oder anderer schriftlicher oder digitaler Bestätigung einer zugelassenen Teststelle erhalten die Menschen dann Zutritt.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) betonte, die Teststrategie sei keine Öffnungsstrategie, aber allemal besser als die „halbherzige Notbremse“, die das Land stattdessen vorgeschlagen habe. Testen verhelfe zu einem besseren Bild „vom echten Infektionsgeschehen, von den Ansteckungswegen, den Ansteckungsorten und den Virusvarianten“. Infektionen, die sonst unentdeckt blieben, könnten gefunden werden.

Das rege Interesse am Prinzip des Schnelltests als Eintrittkarte ist dabei im Sinne des NRW-Gesundheitsministeriums: „Die Test-Option ist keine aufgeweichte Notbremse“, teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit. Die Ansteckungen fänden vor allem im Privatbereich statt, „nicht in Geschäften mit begrenzter Kundenanzahl und Maske“. Wolle man eine Ausbreitung vermeiden, müssten mehr Infektionswege durch mehr Testungen aufgedeckt werden. „Und genau hier setzt unsere Lösung an: Ein ohnehin nur unter sehr strengen Auflagen zulässiger Besuch im Baumarkt oder Möbelhaus wird mit einem Negativtest noch sicherer. Zudem lassen sich mehr Menschen testen und wir decken mehr Infektionsketten auf“, verteidigte der Minister die Testoption.

Für alle Bürger in den Hotspots mit einem Corona-Wert über 100 werden die Kontaktregeln ab Montag wieder verschärft - zumindest bis Ostern und danach wieder sind dort Treffen im öffentlichen Raum auf nur einen Hausstand mit einer weiteren Person beschränkt. Die Gastronomie bleibt landesweit geschlossen. Auch die Zahl der Menschen, die im öffentlichen Raum zusammenkommen dürfen, bleibt beschränkt.

Am Wochenende war der landesweite Inzidenz-Wert weiter in die Höhe geklettert. Am Sonntag vermeldete das Robert Koch-Institut eine Neuinfektionsrate pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche von 128,8. Eine Woche zuvor war der Wert erstmals seit Ende Januar wieder dreistellig geworden.

(dpa)

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