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Friday, August 18, 2023

Artensterben: Vom Menschen verursachte Brände rotteten viele Säugetiere aus - DER SPIEGEL

Zeichnung eines Urzeitmenschen beim Feuermachen

Zeichnung eines Urzeitmenschen beim Feuermachen

Foto: UniversalImagesGroup / Getty Images

In Kanada, auf Maui, auf Rhodos – Waldbrände beherrschen seit Wochen die Nachrichten. Und weil der Klimawandel das Risiko für Brände erhöht, ist der Mensch zumindest zum Teil für sie mitverantwortlich. Hochaktuell klingt da eine Studie , die nun in der Fachzeitschrift »Science« erschien und eigentlich auf die Zeit vor fast 13.000 Jahren blickt: Denn ihr zufolge haben damals vom Menschen ausgelöste Waldbrände zu einem regelrechten Massensterben geführt.

Am Ende des Pleistozäns, dem letzten Eiszeitalter, starben die meisten großen Säugetiere der Erde aus. Was dieses Artensterben verursachte, bleibt umstritten. Ein Team aus Paläontologen untersuchte nun Fossilien aus dem Fundort Rancho La Brea, mit natürlichem Asphalt gefüllte Gruben in Südkalifornien.

Mammutmodelle in einem der Becken von Rancho La Brea

Mammutmodelle in einem der Becken von Rancho La Brea

Foto: Danita Delimont / IMAGO

Im Asphalt sind laut den Forschenden Knochen von Hunderten, in manchen Fällen Tausenden Individuen großer Säugetiere aus den letzten 50.000 Jahren des Pleistozäns eingeschlossen und konserviert, die einst in dem Asphalt steckenblieben und verendeten. Für die Wissenschaftler eine wahre Fundgrube – heute lassen sich die Fossilien mithilfe von Radiokarbondatierung untersuchen.

172 Exemplare von sieben ausgestorbenen Arten analysierte das Team, darunter eine Gattung von Säbelzahnkatzen oder eine Bisonart, sowie eine noch existierende Art, den Kojoten. Um herauszufinden, welchen Einfluss Umwelt oder Mensch bei ihrem Aussterben hatten, verglichen die Forschenden die Erkenntnisse aus den Fossilien mit Vegetationsaufzeichnungen oder Modellen der demografischen Entwicklung der Menschen.

Mehrere Trends führten wohl zu Artensterben – aber der Mensch war der Auslöser

Dabei zeigte sich: Außer dem heute noch existierenden Kojoten starben alle Arten vor fast 13.000 Jahren aus – in einer Zeit, die durch »beispiellose Feueraktivitäten gekennzeichnet« gewesen sei. »Die Zeitreihenmodellierung geht stark davon aus, dass der Mensch die Hauptursache für die Zustandsverschiebung und das daraus resultierende Artensterben ist«, schreiben die Wissenschaftler in der Studie.

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    Die menschlichen Aktivitäten fielen damals der Studie zufolge mit anderen Megatrends zusammen, wie einer schnellen Erwärmung und einer Megadürre, genauso wie mit dem Verschwinden grasender Pflanzenfresser, wodurch sich mehr brennbares Unterholz ausbreitete. Das Zusammenspiel dieser Faktoren habe das Ökosystem in einen Zustand gebracht, in dem der Mensch großflächige Brände auslösen konnte.

    Den Forschenden selbst fällt offenbar auf, wie aktuell diese Erkenntnisse sind: Das Ereignis von damals verlaufe »parallel zu Prozessen, die heute in mediterranen Ökosystemen ablaufen«.

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