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Friday, July 14, 2023

Zahlungsverkehr: Miles & More, Amazon und Apple – Warum es so viele Veränderungen bei Bonus-Kreditkarten gibt - Handelsblatt

Lufthansa-Kreditkarten Miles & More

Ab Mitte 2025 steht hinter Kreditkarten von Miles & More nicht mehr die DKB, sondern die Deutsche Bank.

(Foto:&#160imago/Rüdiger Wölk)

Frankfurt Der Markt für Bonus-Kreditkarten ist in Bewegung. Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Lufthansa Miles & More Credit Card ihre Bank wechselt. Ab Mitte 2025 wird die Deutsche Bank die Bezahlkarten für das Vielfliegerprogramm der Lufthansa ausgeben. Bisher ist es die Onlinebank DKB.

Auch bei den entsprechenden Eurowings-Kreditkarten könnte es bald eine Änderung geben. Die britische Großbank Barclays erwägt, ihr Privatkundengeschäft in Deutschland zu verkaufen. Zu diesem Geschäft gehört die Ausgabe von Kreditkarten, unter anderem die der Eurowings-Kreditkarte.

Was sind Bonus-Kreditkarten?

Bei Bonus-Kreditkarten, im Fachjargon „Co-Branding“, geben Banken gemeinsam mit einem Partnerunternehmen unter dessen Marke eine Kreditkarte aus. Die Karte trägt den Namen des Partners – wie zum Beispiel Miles & More oder Tchibo Card Plus.

Für viel Aufsehen hatten der Tech-Konzern Apple und die US-Bank Goldman Sachs gesorgt, als sie vor vier Jahren mit der Apple Card in den USA starteten. Für Nutzerinnen und Nutzer gibt es in der Regel Vorteile beim Einsatz einer Co-Branding-Kreditkarte, zum Beispiel Rabatte.

Zudem kooperieren Banken und Unternehmen bei der Ausgabe von Co-Branding-Kreditkarten mit den US-Zahlungskonzernen Visa oder Mastercard. Über ihre Systeme laufen die Kartenzahlungen – ob an der Ladenkasse oder online.

Was verändert sich gerade auf dem deutschen Markt?

Einige Banken ziehen sich aus dem Geschäft zurück. Das gilt für die Landesbank Berlin, einst Marktführerin im Co-Branding-Markt, die lange die ADAC-Kreditkarten betreute und die Amazon-Kreditkarten ausgegeben hat. Sie kündigte 2021 die Abwicklung dieses Geschäftszweigs an. Das Mandat für die ADAC-Kreditkarten hat die Solarisbank übernommen.

Die Commerzbank und die Deutsche Bahn beendeten im vergangenen Jahr ihre Kreditkarten-Kooperation. Die Commerzbank stellte zudem ihre Kreditkarten-Kooperation mit Tchibo per Ende Juni 2023 ein. Die Kreditkarten-Kooperation mit dem Reisekonzern Tui bleibe aber bestehen, so die Bank.

Das Geschäft mit Bonus-Kreditkarten wirft für die Banken meist wenig ab. Das liegt daran, dass die Gebühren, die Banken erhalten, in der EU gedeckelt wurden. Die sogenannte Interchange-Fee darf maximal 0,3 Prozent des Umsatzes eines Einkaufs betragen. Daraus muss auch noch der Bonus für den Kartennutzer bezahlt werden. Zudem wird noch eine Systemgebühr an Mastercard und Visa fällig.

>> Lesen Sie hier mehr: Was Bankkunden zum Maestro-Aus auf der Girocard wissen sollten

Angesichts der geringen Margen rechnet Sebastian Maus, Partner der Beratungsfirma Roland Berger, mit weiterem Schwund bei Bonus-Kreditkarten. „Einige Angebote werden daher wohl wieder vom Markt genommen werden.“ Maus hält das Co-Branding-Geschäft für „weitgehend unattraktiv“. Es gebe wenige gute Kartenportfolios, bei denen Banken zum Beispiel Zugang zu einer wohlhabenderen Klientel bekämen.

Mehr verdienen können Banken, wenn sie sogenannte revolvierende Kreditkarten anbieten, auch „echte Kreditkarten“ genannt. Dabei bucht die Bank meist nur einen kleinen Teil des offenen Betrags vom Girokonto ab, der Rest bleibt auf dem Kreditkartenkonto. Für diesen offenen Betrag verlangt sie Zinsen, die teils sehr hoch sein können. Teilweise werden noch zusätzliche Gebühren fällig. Für Verbraucher können solche Karten große Nachteile haben.

Wird es weiterhin eine Amazon-Kreditkarte geben?

Das ist unklar. Auf eine Handelsblatt-Anfrage, ob der US-Konzern auf der Suche nach einem neuen Bankpartner ist oder ihn bereits gefunden hat, äußerte Amazon sich nicht.

Bisher gibt es eine Visa-Kreditkarte von Amazon, die die Landesbank Berlin herausgegeben hat. Tchibo bietet nun keine Kreditkarte mehr an.

Kommt die Apple Card nach Deutschland?

Das ist derzeit unwahrscheinlich. Denn selbst in den USA muss Apple sich offenbar einen neuen Bankpartner suchen. Die US-Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ und der US-Börsensender CNBC berichteten kürzlich, dass Goldman Sachs nach Wegen suche, die Zusammenarbeit mit Apple zu beenden. Es liefen mit American Express Gespräche zur Übergabe unter anderem der Apple-Karten.

Goldman Sachs hatte Anfang des Jahres mitgeteilt, dass sich die Verluste in Teilen des Privatkundengeschäfts seit 2020 auf drei Milliarden Dollar summieren. Naheliegend ist, dass auch das Geschäft mit den Apple-Karten alles andere als profitabel läuft. Dabei können Banken in den USA mit Kreditkarten weitaus mehr verdienen. Die Interchange-Fee beträgt dort häufig bis zu zwei Prozent.

Mehr: Rund 15 Millionen Sparkassen-Girocards werden onlinefähig

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