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Wednesday, March 24, 2021

Erstklässler: Erneut fallen viele Einschulungsuntersuchungen in Berlin aus - rbb24

Erstklässler - Erneut fallen viele Einschulungsuntersuchungen in Berlin aus

Wegen der Corona-Pandemie blieben 2020 rund ein Drittel der Erstklässler ohne Schuleingangsuntersuchung. Auch in diesem Jahr zeichnet sich ab, dass viele der mehr als 30.000 neuen Schulkinder keinen Schularzttermin erhalten werden. Von Kirsten Buchmann

Wie gut können sich Erstklässer bewegen, sehen, hören und sprechen? Informationen dazu erhalten Schulleiterinnen vom Schularzt, wenn er ein Kind untersucht hat. Wegen der Corona-Pandemie war das allerdings im vergangenen Jahr nicht für alle möglich, allein schon wegen des höheren Zeitaufwands für Hygienemaßnahmen.

Die Leiterin der Carl-Schurz-Grundschule, Constanze Rosengart, beschreibt das Problem damit, dass manche Kinder noch nicht "schulreif waren und wir zusätzlich zu dem, was wir ohnehin an Differenzierungsarbeit leisten müssen, gerade bei den Schulanfängern, teilweise noch wesentlich intensiver in die Vorschularbeit gehen mussten."

Kinder kommen nicht mit

Einige Kinder konnten noch nicht einmal einen Stift richtig halten, sagt Rosengart. In anderen Jahren hätte der Schularzt den Hinweis gegeben, sie von der Einschulung zurückzustellen und noch ein Jahr länger in der Kita zu fördern. 2020 aber waren viele ihrer rund 100 neuen Schüler nicht vorab vom Schularzt untersucht worden. Die Folge: 15 bis 18 Schulanfänger an der Carl-Schulz-Grundschule brauchen eine intensive Begleitung.

Ähnliche Erfahrungen macht die Leiterin der Gustav-Falke-Schule, Sabine Gryczke, mit rund zehn Prozent ihrer Erstklässler. "Die Kinder kommen nicht so mit wie ihre Klassenkameraden."

Ein Problem: Ist ein Kind einmal in der Schule, bleibt es da auch, sagt Astrid-Sabine Busse, die Vorsitzende des Interessenverbands Berliner Schulleitungen und Leiterin der Schule in der Köllnischen Heide. Das Kind könne dann nicht mehr zurückgestellt werden, so Busse. "Das ist ganz schwierig, wo soll es denn dann auch hin?" Kita-Plätze seien nicht mehr da, weil inzwischen jüngere Kinder nachgerückt sind.

2020 mindestens ein Drittel ohne Schularztuntersuchung

Im Bezirk Mitte fanden im vergangenen Jahr rund 2.000 Schuleingangsuntersuchungen statt, rund 1.700 dagegen nicht.

In Pankow blieb mit rund 2.000 fast die Hälfte der Kinder ohne Untersuchung. In Friedrichshain-Kreuzberg, Steglitz-Zehlendorf und Neukölln waren beispielsweise jeweils zwischen 300 und 400 Kinder nicht beim Schularzt, in Reinickendorf rund 600, in Tempelhof-Schöneberg knapp 800.

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 9.759 Schüler ohne Schularztuntersuchung in die erste Klasse - mindestens.

Denn einige Bezirken machten zu ihren Zahlen keine Angaben.

Eltern können sich beraten lassen

Mit Sorge blickt Astrid-Sabine Busse insgesamt auf die Untersuchungen des künftigen Schülerjahrgangs. Bisher fand in ihrem Bezirk Neukölln rund ein Drittel der nötigen Schuleingangsuntersuchungen statt, bis zum Sommer will man alle schaffen. Charlottenburg-Wilmersdorf hat bislang ebenfalls rund ein Drittel der Kinder untersucht, Mitte rund zehn Prozent. In Friedrichshain-Kreuzberg werden die Untersuchungen nach Angaben des Bezirksamts vorrangig bei Kindern durchgeführt, bei denen Anhaltspunkte bestehen, dass die Einschulung nicht erfolgen kann oder zusätzliche Unterstützung benötigt wird. Es sei davon auszugehen, dass nicht alle Einschulungsuntersuchungen durchgeführt werden können.

Die stellvertretende Vorsitzende des Landeselternausschusses, Daniela von Hoerschelmann, fordert, einige Kinder bei den anstehenden Untersuchungen jetzt besonders zu berücksichtigen: "Ein Kind, das vorher keine Kita besucht hat, muss auf jeden Fall eine Schuleingangsuntersuchung erhalten."

Bildungssenatorin Sandra Scheeres versichert, auch wenn nicht alle Kinder einen Termin beim Schularzt bekommen, sollen ihre Eltern nicht allein dastehen. "Falls die Bezirke die Schuleingangsuntersuchungen, so wie teils im letzten Jahr, nicht im nötigen Umfang schaffen, stehen unsere Beratungsstellen SIBUZ unterstützend zur Verfügung, die Gespräche mit den Eltern zu führen." Offen ist, wie viele Eltern das tatsächlich in Anspruch nehmen.

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